Erkältung: Ursachen

Erkältung durch Kälte?

© PantherMedia / Denis Raev

Das Auftreten von Erkältungen ist zwar nicht nur auf die kalte Jahreszeit beschränkt, zu dieser Zeit kommen sie jedoch gehäuft vor. Jede Art „Auskühlen“ des Körpers senkt die Abwehrkäfte. Warum demnach Erkältungen im Winter, trotz Heizung und warmer Bekleidung, häufiger auftreten, wird im nachfolgenden Artikel erörtert

Medizinische Fakten

Eine Erkältung, auch grippaler Infekt genannt, ist ein Infekt der oberen Atemwege, welcher meist von Schnupfen, Niesen, Halsschmerzen/trockenem Husten und möglicherweise Muskelschmerzen oder Fieber begleitet wird.[1]. Dass dieses Krankheitsbild verstärkt im Winter auftritt, lässt einen Zusammenhang mit der Bezeichnung „Er-KÄLT-ung“ vermuten. Doch weit gefehlt: die Namensgebung leitet sich von der Tatsache ab, dass den Symptomen eine Phase des „Fröstelns“, also eines subjektiven Kälteempfindens, vorausgeht, weshalb man ursprünglich einen kausalen Zusammenhang vermutet hatte. Dieser ist jedoch laut dem aktuellen Stand der Forschung nicht zwingend gegeben[2]. Es sind die Begleiterscheinungen der Kälte/des Winters, die uns anfällig gegenüber Viren machen. In den kalten Jahreszeiten verbringen die Menschen mehr Zeit in geschlossenen Räumen, wodurch sich die Ansteckungsgefahr erhöht. Auch die Mischung aus ständigem Wechsel zwischen beheizten Innenräumen und kalter Außenluft, sowie der Mangel an Sonne, belastet das Immunsystem. Somit kann eine Infektneigung entstehen, welche viralen Erkältungen den „Eintritt“ in den Körper erleichtert.

Biologischer Zusammenhang

Erkältungen werden in den meisten Fällen von Viren, vor allem von Rhinoviren, ausgelöst, welche hauptsächlich im frühen Herbst und im Frühling vorkommen. Weitere Virustypen, welche gehäuft für Erkältungen im Winter verantwortlich sind, sind z.B. Grippeviren (Influenzaviren)[3]. Diese gelangen durch die Luft in die Atemwege, wo sie sich ansiedeln, vermehren und eine Entzündungsreaktion der Schleimhaut provozieren. Kälte spielt hierbei keine direkte, jedoch durchaus eine indirekte Rolle. Einerseits wird durch die verminderte Sonneneinstrahlung weniger Vitamin D in der Haut und in den Nieren gebildet (90 % des gesamten Vitamin D Bedarfs des Menschen entsteht mithilfe von UV-Strahlung), welches bei Menschen für eine normale Immunreaktion sehr wichtig ist[4]. Andererseits wird durch die kalte Luft die Durchblutung der Schleimhäute hinabreguliert bzw. trocknen diese durch die fehlende Feuchtigkeit der Heizungsluft aus; die Barrierefähigkeit des Körpers zur Abwehr von Viren und anderen Erregern geht dadurch verloren. Außerdem stellen niedrige Umgebungstemperaturen im gut belüfteten Nasenrachenraum eine optimale Vermehrungsgrundlage für einige Viren dar.

Zu beachten

Die Anfälligkeit für Erkältungskrankheiten ist bei vielen Menschen im Winter gesteigert. Ursächlich dafür ist jedoch nicht nur die Kälte selbst, sondern einige begleitende Umstände. Trotz der warmen Kleidung in den Wintermonaten wird das Immunsystem negativ von der Kälte und anderen Faktoren beeinflusst. Daher sollte auch auf eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme geachtet werden, damit die Schleimhäute nicht austrocknen: somit wird auch der Körper bei der Abwehr von Erregern unterstützt. Gerade in der kalten Jahreszeit sind heiße Getränkewohltuend, da diese zusätzlich „von Innen“ wärmend wirken. Dies ist nicht nur für die Durchblutung wichtig, sondern auch für die Psyche und diese übt bekanntlich ebenfalls einen Einfluss auf das Immunsystem aus.


Behandlungsmöglichkeiten bei einer Erkältung