Erkältung: Symptome

Juckreiz bei Erkältung

© PantherMedia / Alice Day

Neben den typischen Erscheinungen wie Husten (Bronchitis), Schnupfen (Rhinitis) und Heiserkeit[1], kann es während einer Erkältung (grippaler Infekt, österreichisch Verkühlung) auch zur sogenannten Nesselsucht (Urtikaria) kommen, die sich durch mehr oder weniger stark ausgebildete, weißlich-rote Quaddeln in Verbindung mit Juckreiz zeigt.

Wie genau es zu dieser unangenehmen Begleiterscheinung kommt und was es im Besonderen zu beachten gilt, soll im folgenden Text näher erläutert werden.

Medizinische Fakten



Die häufigste Ursache für Nesselsucht ist eine allergische Reaktion auf z.B. Nahrungsmittel, Medikamente, Insektenstiche oder Tierhaare. Druck auf die Haut sowie starke Temperaturschwankungen können ebenfalls eine Rolle spielen.[2]

Doch auch Virusinfektionen wie die Erkältung können Juckreiz (Pruritus) mit sich bringen, bzw. diesen nach sich ziehen. Es kann noch während der Erkrankung, aber auch bis zu zwei Wochen danach zur Bildung von stark juckenden, roten oder weißen Schwellungen am Körper kommen. Mediziner sprechen hier von den sogenannten Quaddeln.[3]

Bei all diesen Formen der Nesselsucht handelt es sich um die sogenannte akute Urtikaria, welche meist ebenso unangenehm wie harmlos ist. Sie verschwindet üblicherweise auch ohne spezielle Behandlung innerhalb weniger Tage von alleine. Wenn die Krankheit länger als sechs Wochen anhält oder über einen längeren Zeitraum immer wieder auftritt, wird von einer chronischen Nesselsuchtgesprochen.[4]

Wirkungsweise (Biologischer Zusammenhang)


Die Nesselsucht und der damit verbundene Juckreiz ist so gut wie immer auf das Hormon Histamin zurückzuführen. Tritt sie im Zusammenhang mit einer Infektion auf, ist sie Teil einer komplexen Reaktionskette des körpereigenen Immunsystems, die sich wie folgt aufbaut:

  1. Im Zuge der Immunabwehr des Körpers werden die Mastzellen aktiviert. Diese Zellen finden sich gehäuft in der Haut und in den Schleimhäuten und sind dort für eine erste Abwehr von Bakterien und Parasiten verantwortlich. Des weiteren schütten sie Botenstoffe aus, um spezielle andere Zellen des Immunsystems (z.B. T-Lymphozyten) auf den Plan zu rufen.[5]
  2. Um eine bessere Durchblutung und somit eine bessere Bekämpfung von Krankheitserregern zu gewährleisten, schütten die Mastzellen Histamin aus. Das Hormon verbindet sich mit speziellen Histaminrezeptoren der Zellen der Gefäße, was diese dazu anregt, sich zu weiten. Gleichzeitig erhöht dieser Vorgang die Durchlässigkeit der Gefäßwände, wodurch sich Flüssigkeit im umliegenden Gewebe einlagern kann. Es entstehen Quaddeln.
  3. Das Histamin dockt ebenfalls an Rezeptoren der Nervenzellen an und löst dadurch einen kontinuierlichen Reiz aus, der im Gehirn als Jucken interpretiert wird.[6]

Mit besonderen Medikamenten, welche die Histaminrezeptoren der Zellen blockieren (Antihistaminika), kann dieser Vorgang verhindert werden. In besonders schweren Fällen wird auf Kortison zurückgegriffen.

Zu beachten


Sollte der Juckreiz länger als eine Woche anhalten, regelmäßig wiederkehren oder unerträglich unangenehm sein, ist ein Arztbesuch zu empfehlen.

Besonders bei Kindern tritt die Nesselsucht häufiger in Verbindung mit Infektionen auf. Es sollte hier also nicht unbedingt sofort von einer Allergie ausgegangen werden. Kommt es zu starken Schwellungen im Gesicht und im Bereich der Atemwege in Verbindung mit Atemnot, ist unverzüglich ein Arzt zu rufen!


Behandlungsmöglichkeiten bei einer Erkältung