Erkältung Chronisch: Ursachen

Ständig erkältet – Schilddrüse als Ursache?

© PantherMedia / Dmitriy Shironosov

Wer ständig erkältet ist, kann – muss aber nicht – an einer Unterfunktion der Schilddrüse leiden.

Im Folgenden sollen die medizinischen Fakten und biologischen Zusammenhänge näher erläutert werden.

Medizinische Fakten

Die Schilddrüse ist ein schmetterlingsförmiges Organ, welches unterhalb des Kehlkopfes liegt. Eine Unterfunktion der Schilddrüse kann dazu führen, dass häufiger als sonst Erkältungen (grippale Infekte) auftreten, die durch Viren ausgelöst werden.

Das Hauptsymptom einer Schilddrüsenunterfunktion ist Übergewicht, welches in nahezu allen Fällen auftritt. Erkrankte fühlen sich außerdem oft müde und abgeschlagen, frieren schneller, werden anfällig für Infektionskrankheiten, neigen zu Stimmungsschwankungen oder Konzentrationsschwäche. Weitere typische Symptome einer Schilddrüsenunterfunktion sind brüchige Nägeln und trockenes Haar.1

Biologischer Zusammenhang

In der Schilddrüse werden die jodhaltigen Hormone Trijodthyronin (T3) und Tetrajodthyronin (T4) produziert, die lebenswichtig sind. Sie beeinflussen den Stoffwechsel nahezu aller Zellen und damit auch die Funktion sämtlicher Organe des Körpers. Die Hormone stimulieren im gesunden Organismus auch das Wachstum der körpereigenen Abwehrzellen. Bei einer Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) werden zu kleine Mengen der Hormone T3 und T4 produziert. Dadurch erlahmt der gesamte Stoffwechsel des Körpers und auch das Immunsystem wird in seiner Funktion geschwächt. Das erleichtert es Viren, die Schleimhäute der Atemwege zu besiedeln und sich dort zu vermehren. Sie werden nicht mehr ausreichend von den Abwehrzellen des Körpers bekämpft und lösen Erkältungskrankheiten wie grippale Infekte aus.

Wenn die Schilddrüse nicht mehr genug Hormone produziert, ist häufig eine Entzündung der Schilddrüse der Grund, bei der durch körpereigene Zellen ihr Drüsengewebe zerstört wird (autoimmune Entzündung). Die genau Ursache dafür ist unklar, die Neigung zu dieser Erkrankung scheint angeboren zu sein. In seltenen Fällen ist es auch möglich, dass nicht genug Jod mit der Nahrung aufgenommen wird, welches die Schilddrüse zur Bildung der Hormone T3 und T4 benötigt. Jodmangel geht häufig mit einer krankhaften Vergrößerung der Schilddrüse einher (Kropfbildung). In anderen Fällen kann eine Schilddrüsenunterfunktion als Folge einer Operation der Schilddrüse auftreten, bei der Gewebe entfernt wurde. Oder sie deutet darauf hin, dass Medikamente überdosiert werden, die zur Behandlung einer Schilddrüsenüberfunktion eingenommen werden.

Behandlung

Eine Schilddrüsenunterfunktion wird meist dadurch behandelt, dass künstlich hergestellte Schilddrüsenhormone in Tablettenform verabreicht werden. Wenn sich ein Jodmangel hinter der Unterfunktion verbirgt, kann zusätzlich Jod verabreicht werden. Ist eine Schilddrüsenentzündung die Ursache, dann muss zunächst diese behandelt werden. Wird die Schilddrüsenunterfunktion durch Medikamente ausgelöst, kann der Arzt deren Dosierung anpassen. 2

Zu beachten

Wenn ständig Erkältungskrankheiten auftreten, deutet das auf ein geschwächtes Immunsystem hin. Der Grund dafür kann eine Schilddrüsenunterfunktion sein. Es können sich aber auch andere, gefährlichere Krankheiten dahinter verbergen. Daher sollte ein Arzt die genauen Ursachen klären.


Behandlungsmöglichkeiten bei einer Erkältung