Halsschmerzen: Ursachen

Halsschmerzen durch Klimaanlage – Was tun?

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Der Einsatz von Klimaanlagen kann auf zweierlei Weise zu Halsschmerzen führen: Einerseits kann die kalte Zugluft einer Klimaanlage zu muskulären Verspannungen führen, andererseits kann durch eine begünstigte Besiedelung mit Viren eine Erkältung auftreten. Im folgenden Text geht es um die Entstehung von Halsschmerzen durch Klimaanlagen, wie diese vermieden werden können und wie bereits bestehende Beschwerden gelindert werden können.

Medizinische Fakten

Trifft kalte Zugluft auf die Haut auf, handelt es sich um einen gleichförmigen Luftstrom ohne Verwirbelungen (laminare Strömung). [1] Auf diese Art der Luftströmung reagieren die freien Nervenendigungen der Haut (Thermorezeptoren), die normalerweise Temperaturänderungen registrieren, nicht.[1] Der Körper setzt dem Luftzug keine adäquaten Gegenmaßnahmen entgegen, beispielsweise indem er die Durchblutung des betroffenen Bereichs steigern würde, und so kühlt die unzureichend bedeckte Haut und auch die darunter liegende Muskulatur aus. [1] So kann es reaktiv zu Verspannungen des Halses führen.

Der kalte Luftzug einer Klimaanlage führt zu einer Austrocknung der Schleimhäute von Nasen-, Mund- und Rachenraum. Dies begünstigt die Besiedelung durch Erkältungsviren und macht die Schleimhäute angreifbar. Besteht bereits eine Erkältung, kann eine verstopfte Nase zur Behinderung der Nasenatmung führen und das Atmen durch den Mund ebenso zur Austrocknung der Schleimhäute führen.

Biologischer Zusammenhang

Halsschmerzen durch muskuläre Verspannungen können als muskuläre Verhärtungen tastbar und auch sehr schmerzhaft sein. Es ist ebenso möglich, dass aufgrund der Verhärtung und/oder Schmerzen eine Einschränkung der Beweglichkeit besteht.

Typische Symptome bei innerlichen Halsschmerzen sind ein geröteter Rachenraum, ein Kratzen oder Brennen im Hals und ein Schwellungs- oder Trockenheitsgefühl. Im weiteren Verlauf können durch die trockenen Schleimhäute im Hals auch ein Reizhusten, Heiserkeit und Schluckbeschwerden auftreten. [2]

Zu beachten

Halsschmerzen durch Klimaanlagen kann vorgebeugt werden. Zunächst sollte versucht werden, die kalte Zugluft zu vermeiden, indem die Klimaanlage bestenfalls nicht und – falls unvermeidbar – nicht zu kalt eingestellt werden sollte. Der Unterschied der Raumtemperatur durch Klimaanlagennutzung zur Außentemperatur sollte nicht höher als sechs Grad Celsius betragen und die eingestellte Temperatur 20 Grad Celsius nicht unterschreiten. [3,1]

Darüber hinaus empfiehlt es sich, einen Schal oder entsprechende Kleidungsstücke mitzuführen, die bei Bedarf Zugluft durch Klimaanlagen abwehren können und so muskulären Verspannungen und Erkältungen  vorbeugen können.

Vor allem Säuglinge, Kinder und abwehrgeschwächte Menschen sollten vor Zugluft geschützt werden, da sie anfälliger für Erkältungen sind.

Therapie

Ist es bereits zu Beschwerden gekommen, so hilft vor allem Wärme: Bei Verspannungen sollte der betroffene Bereich mit einem Schal oder hochgeschlossener Kleidung warm gehalten werden. Ein warmes Bad und Wärmeauflagen wie ein warmes Körnerkissen können die Verspannungen und Schmerzen lindern. Zu beachten ist, dass ein zu stark erhitztes Körnerkissen bei direktem Hautkontakt zur Schädigung der Haut führen kann. Besser ist es, das Körnerkissen in ein dünnes Handtuch oder einen Kissenbezug zu wickeln. Meistens bilden sich die Beschwerden innerhalb weniger Tage zurück. Bleiben die Beschwerden jedoch weiterhin über längeren Zeitraum bestehen (Beschwerdepersistenz), können lokal schmerzstillende Salben und Gele verwendet werden und eine manuelle Therapie („Massage“) Abhilfe verschaffen.

Bei  Erkältungserscheinungen ist es wichtig, der Austrocknung der Schleimhäute entgegen zu wirken. Dabei hilft es vor allem viel zu trinken, beispielsweise warme Tees. Ebenso können -bestenfalls zuckerfreie– Lutschbonbons und Lutschtabletten die Halsschmerzen abmildern. Sie regen den Speichelfluss an wodurch die Schleimhäute befeuchtet werden.[2]  Lutschtabletten wirken zusätzlich schmerzstillend, gegen Keime (antiseptisch) und je nach Präparat auch gegen Bakterien (antibiotisch). [2] Bei Halskratzen und Heiserkeit können Präparate aus Primelwurzelextrakt, Isländisch Moos und Salzpastillen helfen.[2] Durch Gurgeln gelangen Wirkstoffe direkt an die schmerzende Rachenschleimhaut. [2] Gurgeln sollte drei bis sechs Mal täglich erfolgen.[2] Geeignete Gurgellösungen aus der Apotheke enthalten Salbei- und Kamillenextrakte, Chlorhexidin (antibakterieller Wirkstoff zur Anwendung im Mund) oder Mineralsalze.[2] Einfach selbst herzustellen sind lauwarmer Salbei- und Kamillentee sowie Salzlösungen, wobei ein Teelöffel Speisesalz in einem Glas lauwarmem Wasser aufgelöst wird. [2] Unterstützend wirken die Befeuchtung der Raumluft,  körperliche Schonung und Ruhe. [2]


Behandlungsmöglichkeiten bei Halsschmerzen