Halsschmerzen: Begleiterscheinungen
Halsschmerzen (Schilddrüse)
Ständige Schmerzen im Hals können viele Ursachen haben, eine davon sind Schilddrüsenerkrankungen. Diese Erkrankungen präsentieren sich vielseitig und ihre Ursachen sind auch heute noch Thema intensiver Forschungsarbeiten.
Wie genau Halsschmerzen durch die Schilddrüse entstehen können, was genau der Begriff „Drüsen“ innerhalb des Körpers bezeichnet, welche Symptome damit noch in Zusammenhang stehen und vor allem, wann ein Arztbesuch indiziert ist,wird im folgenden Text geklärt.
Medizinische Fakten
Die Schilddrüse (Glandula thyroidea) besteht aus einem linken und einem rechten Lappen, die über ein schmales Verbindungsstück miteinander verbunden sind. Sie liegt hinter dem Kehlkopf.
Im Normalfall sollte die Schilddrüse mit den Händen nicht zu tasten sein. Wenn sie vergrößert ist, kann sie beim Schlucken mit den Fingern getastet werden undist manchmal bei durchgestrecktem Hals sogar sichtbar. Die Vergrößerung der Schilddrüse weist immer auf eine gutartige (benigne) oder bösartige (maligne) Veränderung hin und sollte unbedingt von einem Arzt untersucht werden. [1]
Diese Vergrößerung kann beim Schlucken schmerzhaft sein und so Halsschmerzen verursachen. Der Großteil der Schilddrüsenerkrankungen ist jedoch nicht schmerzhaft; und Schmerzhaftigkeit deutet meistens auf eine Entzündung der Schilddrüse (Thyreoiditis) oder eine gutartige Veränderung hin.
Wirkungsweise (biologischer Zusammenhang)
Schmerzhafte Vergrößerungen der Schilddrüse sind meist gutartige Vermehrungen von Schilddrüsengewebe, die oft Schilddrüsenhormone produzieren und deshalb noch weitere Symptome hervorrufen. Eine Entzündung kann mehrere Ursachen haben und sich ebenfalls mit unterschiedlichen Symptomen zeigen.
Die Schilddrüse ist eine hormonproduzierende Drüse und schickt ihre Produkte (Thyroxin [T4] und Trijodthyronin [T3]) an den gesamten Körper weiter. Dadurch wirkt sie auf viele Organe ein. Sie beeinflusst unter anderem die Herztätigkeit, den Schlafrhythmus, die Wärmeproduktion, das Gewicht, die Schweißproduktion, die Konzentration und sogar die Psyche. Generell kann gesagt werden, dass Schilddrüsenhormone Körper und Geist anregen (Herztätigkeit, Wärmeproduktion, Fettverbrennung usw. steigen an). [2]
Bei Schilddrüsenerkrankungen können die Hormonproduktion und damit die vielseitigen Funktionen der Schilddrüse vermindert (sog. Hypothyreose) oder gesteigert (sog. Hyperthyreose) werden und zu vielerlei Symptomen führen. [3]
Bei akuten, starken Halsschmerzen und schilddrüsenspezifischen Symptomen ist eine bakterielle Infektion der Schilddrüse die mögliche Ursache. Ständige, leichte Halsschmerzen und diese Symptome weisen eher auf eine Autoimmunkrankheit oder eine gutartige Vergrößerung hin.
Zu beachten
Der Großteil der Schilddrüsenentzündungen sind Autoimmunerkrankungen, das bedeutet, dass der eigene Körper die Schilddrüse als fremd erkennt und das Immunsystem sie angreift. Dadurch kommt es zur Entzündung und zur vermehrten (z.B. bei Morbus Basedow) oder verminderten (z.B. bei Hashimoto-Thyreoditis) Produktion von Schilddrüsenhormonen. [4] Warum der Körper die Schilddrüse als fremd erkennt, ist bis heute nicht geklärt. Fakt jedoch ist, dass diese Art der Schilddrüsenerkrankungen genetisch bedingt ist und bei Verwandten gehäuft auftritt. Oft treten diese Erkrankungen erstmals in der Pubertät auf und es sind mehrheitlich Frauen davon betroffen, was vermutlich auf das Hormon Östrogen im weiblichen Körper zurückzuführen ist. [5]
Bei Schilddrüsenerkrankungen treten nicht immer Halsschmerzen auf. Wenn sie auftreten, dann in Verbindung mit anderen Symptomen. Schmerzhaftigkeit deutet eher auf eine gutartige Veränderung des Schilddrüsengewebes oder eine Entzündung hin, Schmerzlosigkeit dagegen eher auf eine bösartige Veränderung.
Bei länger andauernden Symptomen, die auf eine Störung der Schilddrüsenhormonproduktion hindeuten, sollte ein Arzt aufgesucht und eine genaue Blutanalyse mit Hormonstatus gemacht werden.
Quellenangaben:
- Friedrich Anderhuber, Franz Pera, Johannes Streicher: Waldeyer – Anatomie des Menschen, De Gruyter, 19. Auflage, 2012, S. 855.
- Stefan Silbernagel: Taschenatlas Physiologie, Thieme, 2012, S. 302.
- M. Freissmuth, S Offermanns, S Böhm: Pharmakologie & Toxikologie, Springer, 2012, S. 581.
- Freissmuth (2012): S. 582.
- Sabine Stehrer: „Schilddrüse“, http://www.medizinpopulaer.at/archiv/seele-sein/details/article/schilddruese.html, 27.01.2015
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Veröffentlicht durch: | Erkältet.info-Redaktion |
Erstellt am: | 30.01.2015 |
Zuletzt aktualisiert am: | 20.04.2016 |
Prüfzyklus: | jährlich |
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