Halsschmerzen: Anwendungen

Halswickel bei Halsschmerzen u. Mandelentzündung

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Halsschmerzen treten typischerweise bei viral bedingten Erkältungskrankheiten auf. Sie sind aber auch das Leitsymptom einer Mandelentzündung (Angina tonsillaris), die häufig durch Bakterien (meist Streptokokken) ausgelöst wird. [1] Bei Beschwerden wie Halsschmerzen, Heiserkeit und Schluckbeschwerden können Halswickel zur Linderung angewendet werden. Als begleitende Behandlung einer Mandelentzündung können Halswickel ebenfalls helfen. Je nach Stadium der Erkrankung muss zwischen warmen und kalten Wickeln entschieden werden. Warme Wickel helfen vor allem dabei, die Immunabwehr zu mobilisieren und die Durchblutung zu fördern. Kalte Wickel hemmen die Entzündung und nehmen den Schmerz. Je nach Ursache können Zusätze für den Wickelgewählt werden, beispielsweise Kamille, Kartoffel oder Quark. [2]

Wirkungsweise

Kalte, wärmeentziehende Wickel sind feuchte Wickel, die einen so hohen Wassergehalt aufweisen, dass der Körper nicht so schnell in der Lage ist, den Wickel zu erwärmen. Durch ihren kühlenden Effekt sind sie schmerzlindernd, entzündungshemmend und abschwellend und somit zu Beginn der Erkrankung in der akuten, fieberhaften Phase geeignet.

Kalte, wärmeerzeugende Wickel sind ebenfalls feuchte Wickel, die jedoch gut ausgewrungen werden und vom Körper rasch erwärmt werden können. Sie wirken somit erwärmend und durchblutungsfördernd und werden in der akuten Phase angewandt, aber auch, wenn die Erkrankung sich etwas festgesetzt hat.

Warme Wickel sind durchblutungsfördernd, erwärmend und helfen, die Immunabwehr zu mobilisieren und werden bei einem längeren Krankheitsprozess verwendet.

Empfehlung zur Anwendung und Dosierung

Bei einer akuten Entzündung mit sehr starken Hals- und Schluckbeschwerden kann ein kalter,wärmeentziehender Wickel als angenehm empfunden werden. Dabei wird ein Baumwolltuch oder einKüchentuch mit 14–18 °C kaltem Leitungswasser getränkt, nur wenig ausgewrungen und für etwa 20–40 Minuten um den Hals gelegt.

Ein kalter, wärmeerzeugender Wickel kann bei einem längeren Krankheitsprozess unterstützen. Manchmal kann er helfen, eine beginnende Angina abzuwenden. Ein Küchentuch wird dafür mit kühlem Wasser getränkt, fest ausgedrückt und für 30–90 Minuten um den Hals gelegt.

Warme Wickel wirken durchblutungsfördernd und können förderlich sein, wenn die Beschwerden schon einige Tage bestehen. Ein Frotteetuch wird dafür mit 40–45 °C warmem Wasser (nicht heißer, da sonst die Gefahr von Verbrennung besteht) getränkt, ausgewrungen und für 30–60 Minuten um den Hals gelegt.

Alle Wickel können zwei- bis dreimal täglich angewendet werden. [2]

Zu beachten

Bei Fieber sollten keine warmen Wickel angewendet werden, da sie zu Überhitzung führen könnten. Bei schwachen oder fröstelnden Patienten sollten keine kalten Wickel angelegt werden.

Da eine Mandelentzündung meist durch Bakterien ausgelöst wird, sollte bei starken Schluckbeschwerden, Fieber und roten, geschwollenen Mandeln (häufig mit Belägen) ein Arzt aufgesucht werden, der über einen Rachenabstrich die Notwendigkeit einer antibiotischen Therapie feststellen kann.

Auch sollte ein Arzt aufgesucht werden, falls bei einer Erkältung die Halsschmerzen nach drei Tagen nicht abklingen oder wenn andere Symptome, wie geschwollene Lymphknoten oder Atembeschwerden, zusätzlich auftreten. [3]


Behandlungsmöglichkeiten bei Halsschmerzen