Husten: Tee
Husten und Bronchialtee von "dm"
Ein Husten- und Bronchialtee setzt sich aus einer Kräutermischung zusammen, welche sich zur unterstützenden Therapie bei Erkrankungen der unteren Atemwege eignen soll. Hierbei treten typischerweise Hustenbeschwerden auf, welche von Halsschmerzen, allgemeinem Krankheitsgefühl und Fieber begleitet werden können. Je nach Hersteller variiert die Zusammensetzung jener Heilkräuter, wobei der Hersteller „dm“ Spitzwegerich, Süßholzwurzel, Fenchel und Isländisch Moos verwendet. Jene Heilkräuter enthalten pflanzliche Wirkstoffe, welche sich seit Jahren in der Therapie von Atemwegsinfekten bewährt haben.
Medizinische Fakten und biologischer Hintergrund
Die Anwendung eines Husten- und Bronchialtees eignet sich vor allem bei Erkrankungen der unteren Atemwege. Hierzu zählen der Kehlkopf (Larynx), die Luftröhre (Trachea) und die Bronchien. Jene Atemwege sind mit einem speziellen Epithel (Flimmerepithel) ausgekleidet, welches zur Selbstreinigung der Luftwege beiträgt. Tausende kleine Härchen (Zilien) führen zielgerichtete Schläge aus, welche eine das Epithel überziehende Schleimschicht in Bewegung hält. In diesem Schleim (Mukos) sind insbesondere Abfall- und Schadstoffe enthalten, welche hierdurch aus den unteren Luftwegen nach oben befördert werden können. Jener Selbstreinigungsmechanismus (mukoziliäre Clearance) ist häufig im Rahmen einer Atemwegserkrankung gestört. Hierdurch können Krankheitserreger das Epithel leichter angreifen, was zu einer schmerzhaften Reizung führt. Dies kann folgende Symptome zur Folge haben:
- gereizte Atemwege mit eventuellem Fremdkörpergefühl
- trockener Reizhusten
- Halsschmerzen mit Schluckbeschwerden
Eine Erkrankung der unteren Atemwege kann im Rahmen einer Erkältung auftreten. Typischerweise ist eine Erkältung durch eine virale Infektion bedingt, welche ohne medikamentöse Therapie innerhalb von 10 Tagen folgenlos ausheilt. Jedoch kann die Anwendung von Hausmitteln, wie Husten- und Bronchialtee, zur Symptomlinderung beitragen [1][2].
Inhaltsstoffe und deren Wirkungsweise
Der Hersteller „dm“ verwendet für die Produktion seines Husten- und Bronchialtee eine spezielle Kräutermischung aus Heilpflanzen, welche in der Naturheilkunde (genauer Phytotherapie) zur Therapie der oben genannten Beschwerden eingesetzt werden. Hierbei handelt es sich um die folgende Zusammensetzung:
Spitzwegerich
Der Spitzwegerich (Plantago lanceolata l.) gehört zu den weitverbreitetsten, heimischen Heilpflanzen. Die Pflanze wächst auf trockenen Wiesen, Feldern oder an Wegrändern. Die Wirkstoffe befinden sich vor allem in den Pflanzenblättern, welche über den gesamten Sommer geerntet werden können. Hierzu zählen unter anderem Schleim, Bitterstoffe, Kieselsäure, Flavonoide und Glykoside, wobei das Glykosid Aucubin den Hauptwirkstoff darstellt. Spitzwegerich gilt als ausgezeichnetes Hustenmittel, da sein hoher Schleimgehalt beruhigend auf die gereizten Luftwege wirkt. Zudem haben Studien einen bakterienabtötenden (antibakteriellen) Effekt nachweisen können [3].
Süßholzwurzel
Vom Süßholz (Glycyrrhiza glabra l.) wird in der Regel die Wurzel zur Herstellung des Heilkrauts verwendet (Liquiritiae radix). Es handelt sich hierbei um ein Staudengewächs mit einem ausgeprägten Wurzelsystem, welches im Mittelmeerraum vorrangig heimisch ist. Die Ausläufer der Wurzel werden im Spätherbst geerntet. Darin enthalten sind Glycyrrhizin, welches 50mal süßer ist als Zucker, und verschiedene Flavonoide. Jene Wirkstoffe gelten in Kombination als besonders entzündungshemmend (antiinflammatorisch) und krampflösend (spasmolytisch), weshalb die Süßholzwurzel gern zur Therapie bei Husten eingesetzt wird [4].
Fenchel
Die Frucht des Fenchels (Foeniculum vulgare) enthält insbesondere das ätherische Öl, welches sich aus Anethol und Fenchon zusammensetzt. Die Wirkstoffe des Fenchels besitzen eine auswurffördernde und schleimlösende Wirkung, weshalb der Fenchel ebenfalls ein häufig verwendetes Mittel bei Husten darstellt [5].
Isländisch Moos
Isländisch Moos (Cetraria islandica) ist ein Flechtengewächs, welches weitverbreitet in Europa vorkommt. Der besonders hoher Gehalt an Schleim (70%) erklärt, warum jene Heilpflanze gern alsreizlinderndes Mittel bei Hustenbeschwerden und Halsschmerzen eingesetzt wird. Des Weiteren, ist das Isländische Moos reich an Vitamin A, B1 und B12, und soll somit unterstützend auf das Immunsystem einwirken[6].
Ähnliche Produkte
altapharma®
Auch der Hersteller altapharma® der Firma Rossmann® hat ein ähnliches Produkt auf den Markt gebracht. Jener Husten- und Bronchialtee enthält ebenso die Wirkstoffe Spitzwegerich, Süßholzwurzelund Fenchel. Im Unterschied zum Produkt von „dm“ wurde hier jedoch Thymian anstatt Isländisch Moss verwendet. [7] Thymian (Thymus vulgaris l.) ist bekannt für seine krampflösende und entzündungshemmende Wirkung bei Hustenbeschwerden. Diese entstehen durch die ätherischen Öle, zu denen hauptsächlich das Thymol zählt [8].
Bad Heilbrunner®
Der Husten- und Bronchialtee des Herstellers Bad Heilbrunner® enthält Lindenblüten, Anis und Thymian, sowie zu geringerem Teil Hagebuttenschalen und Süßholzwurzel [9]. Lindenblüten werden vom Lindenbaum (Tilia platyphyllos) 14 Tage nach aufblühen geerntet. Sie sind reichhaltig an Flavonoiden und ätherischen Ölen. Lindenblüten werden hauptsächlich zur Therapie bei Fieber eingesetzt, da sie über eine schweißtreibende Wirkung verfügen [10]. Beim Anis (Pimpinella anisum l.) hingegen werden die Früchte des Krautgewächses geerntet. Diese enthalten Öle, die als krampflösend beschrieben werden [11].
Der wichtige Unterschied
Im Gegensatz zu herkömmlichen Kräuterteemischung aus dem Supermarkt, handelt es sich bei den genannten Husten- und Bronchialtees um einen Arzneitee. Bei der Herstellung eines Arzneitees müssen bestimmte Qualitätsanforderungen erfüllt werden, um das Produkt als solches kennzeichnen zu dürfen. Für den Verbraucher bedeutet das eine hohe Sicherheit, z.B. die Vermeidung von Schadstoffe im Tee betreffend. Jene Schadstoffe können durch falschen Anbau, Ernte oder Aufbereitung der Heilpflanzen in den Tee gelangen. Hierzu zählen insbesondere Phyrrolizidinalkaloide (PA), welche nach neusten Erkenntnissen der Forschung krebserregend sein können. Aus diesem Grund rät das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) von der Anwendung herkömmlicher Teesorten ab und empfiehlt stattdessen auf Arzneitees zurückzugreifen. Jene Empfehlung wurde vor allem für stillende Mütter, Säuglinge und Kinder ausgesprochen [12].
Zu beachten
Die Anwendung von Husten- und Bronchialtee eignet sich unterstützend bei Hustenbeschwerden im Rahmen einer Erkältung. Hierbei ist auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr von Wasser und Tee, sowie körperliche Schonung zu achten. Typischerweise heilt eine Erkältung komplikationslos innerhalb weniger Tage aus. Bei persistierenden Symptomen oder stark zunehmenden Beschwerden, sollte jedoch ein Arzt konsultiert und auf eine weitere Selbstmedikation verzichtet werden.Besonders Menschen, welche an Asthma oder chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) leiden, sollten bei Hustenbeschwerden frühzeitig einen Arzt aufsuchen, da bereits eine leichte Erkältung zu einer akuten Verschlechterung des Grundleidens (akute Exazerbation) führen kann.
Quellenangaben:
- H. Matthys, W. Seeger, Klinische Pneumologie, Springer-Verlag, 2008, S. 16 ff.
- DEGAM-Leitlinie Nr. 11, Husten, Februar 2014, http://www.degam.de/files/Inhalte/Leitlinien-Inhalte/Dokumente/DEGAM-S3-Leitlinien/Langfassung_Leitlinie_Husten_20140323.pdf, 07.07.2015
- Mannfried Pahlow: Das große Buch der Heilpflanzen, Weltbild Verlag, 2000, S. 301 f.
- Mannfried Pahlow, S. 310
- Mannfried Pahlow, S. 131 f.
- Mannfried Pahlow, S. 172 f.
- Rossmann®, http://www.rossmann.de/produkte/altapharma/Husten--und-Bronchialtee/4305615207124.html, 08.07.2015
- Mannfried Pahlow, S. 317 f.
- Bad Heilbrunner®, https://www.bad-heilbrunner.de/teesorten/arzneitees/husten-und-bronchialtee.html, 08.07.2015
- Mannfried Pahlow, S. 213 f.
- Mannfried Pahlow, S. 56 f.
- Bundesinstitut für Risikobewertung, http://www.bfr.bund.de/de/presseinformation/2013/18/gehalte_an_pyrrolizidinalkaloiden_in_kraeutertees_und_tees_sind_zu_hoch-187296.html, 08.07.2015
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Veröffentlicht durch: | Erkältet.info-Redaktion |
Erstellt am: | 30.01.2015 |
Zuletzt aktualisiert am: | 10.11.2015 |
Prüfzyklus: | jährlich |
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Zuletzt aktualisiert am: | 10.11.2015 |
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