Husten: Häufige Fragen

Husten bekämpfen

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Ein lästiger Husten tritt als häufiges Symptom bei einer Vielzahl an Erkrankungen isoliert oder aber im Zusammenhang mit anderen Beschwerden auf, wie etwa Heiserkeit, Halsschmerzen oder erhöhter Temperatur.

Als mögliche Ursachen eines Hustens zeigen sich infektiöse, allergische oder toxische Geschehen sowie auch chronische Lungenerkrankungen.

Häufigster Auslöser eines Hustens sind Virusinfektionen (akute Virusrhinopharyngitis) der oberen (Atemwege) Respirationstraktes, allgemein bekannt als Erkältung oder grippaler Infekt. Hierbei handelt es sich um eine selbstlimitierende, ungefährliche Infektion, welche mit symptomatischen Therapiemaßnahmen behandelt werden kann und meist nach wenigen Wochen ausheilt.

Dieser Text soll die häufigste Form des Hustens, den sogenannten Erkältungshusten sowie dessen Behandlung erläutern.[1]

Behandlung bei Husten

Husten im Zuge einer Erkältung wird durch unterschiedliche Arten von Viren (Rhino-, Adeno-, Parainfluenzaviren etc.) ausgelöst, welche den oberen Respirationstrakt befallen und eine Entzündung verursachen.

Diese Viren werden vorwiegend in den Wintermonaten über Schmier-und Tröpfcheninfektionen (durch Anfassen von Türgriffen, Niesen und Husten) übertragen. Bakterien als Auslöser der Erkältung sind äußerst selten, weshalb die Verwendung von Antibiotika zur Therapie dieser Art von Infektion völlig kontraindiziert ist!

Häufige Begleitsymptome eines Erkältungshustens sind Heiserkeit, Halsschmerzen, leicht erhöhte Temperatur, Abgeschlagenheit, eine verstopfte Nase oder auch Kopf-und Gliederschmerzen.

Da der Husten im Zuge einer Erkältung meist nur wenige Wochen (im Durchschnitt etwa 3 Wochen) anhält, spricht man von einem akut-infektiösen Husten. Danach kommt es meist zu einem spontanen Abheilen der Beschwerden; eine spezifische medikamentöse Behandlung des Hustens ist somit nicht für eine folgenlose Heilung nötig.

In manchen Fällen kann es zu einem sogenannten postinfektiösen Husten kommen: Hierbei überdauert der Husten die ursprüngliche Virusinfektion sowie die Begleitsymptome um mehrere Wochen. Bis zum völligen Ausheilen können bis zu 8 Wochen vergehen.

Dauert ein Husten jedoch länger als 8 Wochen an, spricht man laut Definition von einem chronischen Husten. Dieser kann im Zuge verschiedener chronischer Erkrankungen auftreten, wie etwa COPD/chronische Bronchitis, Asthma bronchiale oder auch der gastroösophagealen Refluxerkrankung (GERD). Die Diagnostik- sowie Therapiemaßnahmen eines chronischen Hustens unterscheiden sich stark von jenen eines akuten Hustens und sollen daher in diesem Text nicht behandelt werden.

Ein allergisch bedingter Husten wie etwa der Heuschnupfen (Rhinopathia allergica) orientiert sich in seiner Dauer und Stärke nach der Exposition gegenüber des auslösenden Allergens. Typische Symptome sind Juckreiz in den Augen (Konjunktivitis), der Nase und dem Hals, ein dünnflüssiger Schnupfen sowie häufige Niesattacken.

Die Therapie des allergischen Hustens richtet sich nach dem zugrunde liegenden Allergen.[1]

Hinsichtlich der Häufigkeit des Erkältungshustens soll im Folgenden nur auf dessen spezielle Therapie eingegangen werden:

 

Allgemeine Maßnahmen

Da es sich bei einem Erkältungshusten um eine selbstlimitierende, keine spezifische Therapie benötigende Erkrankung handelt, ist auch die Indikation für eine Behandlung selten gegeben. Natürlich gibt es aber verschiedene Maßnahmen, welche den Verlauf der Erkältung erleichtern, die Symptome lindern sowie eine schnellere Rekonvaleszenz fördern.

  1. Ausreichende Ruhe sowie viel Schlaf sind für eine schnellere Erholung des Körpers unerlässlich.
  2. Auf eine ausgiebige Trinkmenge ist immer zu achten – besonders bei erhöhter Körpertemperatur. Eine zu hohe Flüssigkeitszufuhr sollte aber aufgrund der möglichen Elektrolytverschiebungen (z. B. der Salze) im Verlauf einer Infektion des unteren Atemtraktes vermieden werden.[2]
  3. Verzicht auf Rauchen stellt eine sehr zentrale Maßnahme dar. Nachgewiesenermaßen führt Aktiv-sowie Passivrauchen zu häufigeren und auch länger andauernderen Krankheitsverläufen.[3]

Hausmittel/Anwendungen

Inhalationen

Als häufiges und einfach durchführbares Hausmittel steht die Wasserdampfinhalation zur Verfügung. Besonders bei Husten, Nebenhöhlenentzündungen (Sinusitis) und Schnupfen (Rhinitis) kann durch dieses Verfahren eine subjektive Beschwerdebesserung erzielt werden.

Bei 43°C Wassertemperatur sollte für etwa 20 Minuten inhaliert werden, wobei auf die Gefahr einer Verbrühung zu achten ist.

Die Wirksamkeit der Methode beruht auf dem Effekt des heißen Dampfes auf die entzündete Schleimhaut des Atemtraktes. Dieser fördert einerseits die Durchblutung des Gewebes (Hyperämisierung) sowie auch die Schleimlösung (Sekretolyse). Dadurch wird ein symptomlindernder Effekt erzielt.[4]

 

Medikamente

Aufgrund des spontanen Abheilens des Erkältungshustens ist eine medikamentöse Behandlung im Grunde nicht notwendig. Zeigt sich jedoch ein sehr ausgeprägtes Beschwerdebild oder führen die Symptome zu einer starken körperlichen Einschränkung, so können verschiedene Präparate zur Behandlung angewandt werden.

Generell gilt, dass ein viral bedingter Husten medikamentös immer nur symptomatisch behandelt werden kann. Die Medikamente können eine Linderung der Symptome unterstützen sowie eine Verkürzung der Krankheitsdauer fördern. Eine kausale, die Virusinfektion beseitigende Therapie steht nicht zur Verfügung.[2]

Man unterscheidet zwei Gruppen von Hustenmedikamenten:

  • Einerseits stehen Protussiva/Expektorantien zur Verfügung. Diese Präparate wirken hustenfördernd sowie expektorationsfördernd und sollten bei von Auswurf begleitetem (produktivem) Husten zur Anwendung kommen.

Ihre Wirkung beruht auf einer Steigerung des Sekretvolumens sowie einer Verflüssigung des Schleims im Respirationstraktes, wodurch die bronchiale Reinigung unterstützt wird. Dadurch werden Hustenrezeptoren im Respirationstrakt nicht so stark irritiert und der Hustenreiz verringert.

Bei Erkältungshusten handelt es sich in der Regel um einen trockenen Reizhusten, welcher nicht mit Expektorantien behandelt werden sollte.

  • Als zweite Gruppe stehen Antitussiva zur Verfügung, sogenannte zentrale Hustendämpfer. Ihre Wirkung beruht auf der Bindung spezieller Opioid-Rezeptoren im Hustenzentrum des Hirnstammes, wodurch der Hustenreiz gedämpft wird. Bekannte Vertreter sind Codein, Noscapin, Pentoxyverin und Dextromethorphan. Sie sollten nur bei unproduktivem, trockenen Reizhusten angewandt werden.[1]

Obwohl bei Erkältungshusten die Wirkung von Antitussiva nicht besser ist als jene von Placebo, konnte eine bestimme Therapieindikation bestätigt werden:

Bei gestörtem Nachtschlaf durch Husten kann eine nächtliche Dosis nachweisbar zur Verbesserung der Schlaffähigkeit beitragen. Eine Therapie für maximal 14 Tage kann somit in dieser Beschwerdesituation empfohlen werden.

Mögliche Nebenwirkungen sind Verstopfung (Obstipation), Übelkeit, Müdigkeit oder auch Atemdepression (verlangsamte Atmung).[2]

Folgende rezeptfreie Präparate können bei trockenem Erkältungshusten verwendet werden:

  • Wick®: als Hustenpastillen oder Hustensirup verfügbar. Als Kontraindikation gelten Erkrankungen wie Asthma, COPD oder Ateminsuffizienz.
  • Silomat®: als Saft oder Tropfen[5]
  • Hustenstiller-ratiopharm® Dextromethorphan

oBisolvon® Dextromethorphan: als Sirup verfügbar

  • Als weitere Medikamentengruppe bei Husten zählen Phytopharmaka, pflanzliche Arzneistoffe, deren Zuordnung in die Gruppe der Antitussiva oder Protussiva nicht genau geklärt ist. Ihre Wirksamkeit bei akut-infektiösem Husten konnte in den letzten Jahren mehrfach bestätigt werden.[6][7] Eine wirkungsvolle Kombination stellt Thymian und Primel bzw. Thymian und Efeu dar. Diese Kräuter können unter anderem als Sirup, Kapseln, Teeaufgüsse oder Lösungen verwendet werden. Berichte über Neben- oder Wechselwirkungen gibt es soweit nicht.[1]
    • Bronchipret®: als Saft oder Filmtabletten verfügbar
    • Prospan®: als Saft, Pastillen, Tropfen oder auch Brausetabletten
    • Broncholitan®Hustenlöser: als Sirup
    • Bronchicum®: als Saft, Kapseln, Elixir oder Tropfen

Zu beachten

Der Erkältungshusten ist zwar ein sehr unangenehmes, jedoch auch ungefährliches Symptom, welches aufgrund seines spontanen Heilungsverlaufes nicht medikamentös behandelt werden muss.

Das Aufsuchen eines Arztes ist dann zu empfehlen, wenn die Symptome besonders unangenehm sowie stark körperlich einschränkend auftreten, da in diesen Fällen an mögliche Differentialdiagnosen gedacht werden muss. Zu diesen zählen unter anderem die allergische Rhinosinusitis, Asthma bronchiale, toxische Hustenformen sowie selten auch bakterielle Infektionen wie etwa Keuchhusten (Pertussis).

Tritt zusätzlich zum Husten hohes Fieber oder und Auswurf auf, muss an die Möglichkeit einer Lungenentzündung (Pneumonie) oder Grippe (Influenza) gedacht werden.

Bei einem länger als 8 Wochen andauerndem chronischen Husten sollte ebenfalls ein Arzt aufgesucht werden, da in diesem Fall spezifischer Diagnostik- und Therapieverfahren durchzuführen sind.

Abschließend ist es auch wichtig, die Infektionsprophylaxe nicht außer Acht zu lassen: Durch häufiges Händewaschen und Husten in die Armbeuge, statt in die Handfläche kann das Ansteckungsrisiko für Mitmenschen verringert werden.[2]