Husten Beim Baby: Im Alltag
Baby hat Husten (nachts)
Viele Eltern kennen das Problem, ihr Baby leidet vor allem während der Nacht unter einem schwer kontrollierbaren Husten.
Husten (Tussis) ist eine Schutzreaktion des Körpers, um die lebenswichtigen Atemwege von irritierenden Substanzen zu befreien. Diese können körpereigen, z.B. Schleim, oder körperfremd sein, wie Staub oder verschlucktes Essen.[1]
Der Husten kann trocken oder produktiv mit Auswurf von Schleim sein. Je nach Dauer unterscheidet man zwischen akutem und chronischem (länger als 8 Wochen) Husten. [1]
Durch flaches Liegen im Bett wird der Husten oft verstärkt. Die Sekrete laufen durch die Schwerkraft in den Rachenraum und reizen so die Atemwege.
Die häufigste Ursache von einem Husten (Tussis) ist eine Atemwegsinfektion im Rahmen einer Erkältung (grippaler Inkekt, österreichisch Verkühlung), die in der Regel durch Viren ausgelöst wird.[1]
Manchmal ist jedoch ein anderer Grund der Auslöser, wie zum Beispiel verschluckte Nahrung oder eine allergische Reaktion.
Ursachen von Husten bei Babys
Es gibt verschiedene Ursachen für einen nächtlichen Husten bei Kindern. Meist ist der Auslöser wie auch bei Erwachsenen eine einfache virale Infektion, die normalerweise nach spätestens 2-3 Wochen von selbst abheilt. Begleitsymptome wie eine laufende Nase (Rhinitis), Kopfschmerzen (Cephalgie) oder Fieber (Pyrexie) sind typisch. In manchen Fällen entwickelt sich bei schlechter Abwehrlage daraus eine Entzündung der Bronchien (Bronchitis) oder sogar eine Lungenentzündung (Pneumonie). [3]
Ein weiterer Auslöser kann das Asthma bronchiale sein. Durch eine allergische Reaktion auf bestimmte Stoffe wie zum Beispiel Rauch, Tierhaare oder Pollen kommt es zu einer überschießenden Immunantwort, die zu Symptomen wie Husten führen kann. Dabei ist der Husten eher tagsüber charakteristisch, also während der hauptsächlichen Expositionszeit gegenüber dem Allergen. Tritt der Husten tagsüber und nachts auf, ist meist schon ein fortgeschrittenes Stadium erreicht. [2]
Ein trockener, bellender und anfallsartiger Husten ist ein Hinweis auf den auch meist durch Viren ausgelösten Pseudokrupp. Dabei kann es während einem Anfall zu starker Atemnot (Dyspnoe) kommen.[5] Sollte das Baby offensichtlich große Schwierigkeiten beim Luftholen haben muss unverzüglich der nächste Arzt oder eine Klinik aufgesucht werden.
Sehr seltene, aber durchaus in Betracht zu ziehende Ursachen bei nicht geimpften Kindern, sind die Diphtherie, der echte Krupp und der Keuchhusten(Pertussis). [4] Diese Krankheiten können sich alle unter anderem durch einen starken Husten bemerkbar machen. Grundsätzlich haben die Kinder jedoch neben dem Husten noch andere Symptome wie zum Beispiel starke Atemnot und hohes Fieber. Bei einem Verdacht auf Diphtherie, Krupp oder Keuchhusten lassen sich die jeweiligen Erreger nur durch zielführende diagnostische Tests bestätigen. [4]
Behandlung von Husten bei Babys
Gerade nachts kann der ständige Hustenreiz zu einem großen Problem sowohl für das Kind als auch die Eltern werden. Oft helfen einfache Maßnahmen, um den lästigen Husten besser zu kontrollieren.
Eine ausreichende Trinkmenge hilft dabei, den Schleim zu verflüssigen und so das Abhusten zu erleichtern. Eine gute Flüssigkeitsversorgung ist außerdem wichtig, um das Kind bei der Infektionsbekämpfung zu unterstützen. Muttermilch liefert dabei viele wichtige Nährstoffe und sogar Antikörper, die dem Baby bei der Infektionsbekämpfung helfen.
Auch Lagerung auf der Seite oder im Sitzen hilft dem Baby beim Abhusten. [5]
Gerade in den Wintermonaten macht die trockene Heizungsluft den Husten oft noch schlimmer. Durch Anfeuchten der Raumluft, beispielsweise mit nassen Handtüchern auf den Heizkörpern, können die Schleimhäute feucht gehalten und das Atmen erleichtert werden.[5]
Auch das Inhalieren von Wasserdampf ist oft wohltuend. Dafür genügt es manchmal schon, in ein Badezimmer zu gehen, in dem gerade heißes Wasser läuft.
Bei frei verkäuflichen Hustensäften ist Vorsicht geboten, denn diese enthalten oft Alkohol und spezielle Wirkstoffe (Antitussiva), die für Säuglinge nicht geeignet sind. Grundsätzlich sollte vor jeder Medikamentengabe bei Kindern eine ausführliche Beratung durch einen Arzt oder Apotheker erfolgen.
Die Behandlung der komplizierteren Atemwegsinfektionen wie des Pseudokrupps erfolgt durch einen Facharzt, der zumeist Antibiotika ansetzt. Oft ist auch eine Therapie mit Glukokortikoiden (Cortison) indiziert.
Zu beachten
In der Regel handelt es sich bei nächtlichem Husten im Kleinkindesalter um eine einfache virale Infektion der oberen Atemwege.
Als Warnsignal für eine andere Genese gelten eine Erkrankungsdauer von mehr als 1-2 Wochen, hohes Fieber (Pyrexie) , eine schmerzhafte Atmung (Dyspnoe), bellender Husten, blutiger Auswurf oder Atembeschwerden mit Blaufärbung der Haut (Zyanose).
Wenn eines oder mehrere der oben genannten Symptome zutrifft, sollte unverzüglich ein Arzt aufgesucht werden.
Um von vornherein die Ansteckungsgefahr zu verringern sollte wenn möglich der Kontakt zu anderen erkälteten Personen vermieden werden. Genauso ist es wichtig, auf gründliches Händewaschen auf Seiten der Eltern und Kontaktpersonen des Kindes zu achten.[3]
Rauchen in Gegenwart eines Babys sollte unter allen Umständen vermieden werden. Die Schadstoffe des Tabakrauches reizen die Atemwege und können zu langfristigen Folgen wie Asthma bronchiale führen.
Quellenangaben:
- Hoffmann, Lentze, Spranger, Zepp: Pädiatrie, Springer, 2014, S. 1235-1236
- Hoffmann (2014): S. 1278-1288
- Respiratorische Synzytial-Viren-Infektionen, www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_RSV, 26.5.2015
- Pertussis, www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_Pertussis, 26.5.2015
- Pseudokrupp, www.aerztezeitung.de/medizin/krankheiten/infektionskrankheiten/article/810324/pseudokrupp-tun, 26.5.2015
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Veröffentlicht durch: | Erkältet.info-Redaktion |
Erstellt am: | 30.01.2015 |
Zuletzt aktualisiert am: | 11.02.2016 |
Prüfzyklus: | jährlich |
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