Husten Chronisch: Im Alltag
Ständiger Husten (beim Sprechen)
Hört man das Wort Husten, auch Tussis genannt, denken die meisten Menschen an einen grippalen Infekt bzw. eine Erkältung, die den Husten auslöst. Jedoch gibt es auch Menschen, die unter ständig auftretenden Husten besonders beim Sprechen leiden, was für die betroffene Person sehr anstrengend und belastend sein kann. Grundsätzlich liegt sowohl beim grippalen Husten als auch beim ständigen, nicht infektiösen Husten eine Reizung der Schleimhäute vor, welche beispielsweise durch Fremdkörper, Trockenheit oder übermäßige Sekretion von Schleim ausgelöst wird.
Ursachen für ständigen Husten beim Sprechen
Wie bereits oben erwähnt, kann ständiger Husten beim Sprechen durch eine Austrocknung der Schleimhäute der Atemwege wie Rachen und Luftröhre ausgelöst werden. Besonders oft sind hier Menschen betroffen, die wegen ihres Berufs viel sprechen müssen. Beispiele hierfür sind Lehrer, Call-Center Mitarbeiter oder Arzthelferinnen. Außerdem kann zu wenig Feuchtigkeit in der Raumluft eine Austrocknung der Schleimhäute auslösen. Die optimale Raumluftfeuchtigkeit für die Schleimhäute der Atemwege liegt zwischen 40 und 60 % [1]. Neben dem Hustenreiz können auch oft Räusperzwang oder Heiserkeit auftreten. In manchen Fällen können Ärzte auch mit einem Endoskop (Gerät für minimal-invasive Diagnostik und Operationen) eine Gefäßzeichnung der Gefäßlippen im Kehlkopf feststellen, welche durch vermehrt sichtbare blaue und rote Äderchen auffällt [2].
Eine weitere Ursache für ständigen Husten kann die sogenannte Rückflusskrankheit (Refluxkrankheit) sein. Um diese zu verstehen, muss ein Überblick über die Anatomie geschaffen werden: Aufgenommene und zerkleinerte Nahrung wird über den Rachen (Pharynx) und den Kehlkopf (Larynx), über die Speiseröhre (Ösophagus) zum Magen weitergegeben. Am Übergang der Speiseröhre zum Magen befindet sich ein ringförmiger Schließmuskel (Sphinkter), der den Rückfluss des Mageninhaltes in die Speiseröhre verhindern sollen. Ist dieser Muskel beschädigt, kann der mit Magensäure angereicherte Speisebrei ungehindert zurück in die Speiseröhre, den Kehlkopf und den Rachenraum aufgestoßen werden. Dadurch werden die Schleimhäute der Atemwege stark gereizt und gerade beim Sprechen ein Husten ausgelöst [3].
Grund für ständigen Husten beim Sprechen kann eine anhaltende leichte Anspannung der Muskeln, besonders im Bereich des Kehlkopfes sein. Diese dauernde Muskelkontraktion gibt der betroffenen Person das Gefühl, als sei ein Fremdkörper im Hals. Infolgedessen versucht der Körper diesen nicht vorhandenen Fremdkörper abzuhusten, was zu ständigem Reizhusten führt. Auch hier sind Menschen, welche berufsbedingt viel sprechen müssen, häufiger betroffen [4].
Auch Reizstoffe aus der Umwelt können ständigen Husten beim Sprechen auslösen. Hierzu gehören vor allem der Rauch von Zigaretten, Zigarren und Wasserpfeifen, aber auch feiner Staub, etwa bei bestimmter handwerklicher Arbeit wie Schleifen etc., welche ebenfalls zu einer Austrocknung der Schleimhäute führen und einen Hustenreiz auslösen.
Behandlung von ständigen Husten beim Sprechen
Ausgetrocknete Atemwege
Ausgetrocknete Atemwege können sehr leicht mit Hausmitteln behandelt werden. Dafür eigenen sich besonders Inhalationen, welche die Schleimhäute beruhigen und befeuchten sollen. Für die Inhalation 3 Liter Wasser zum Kochen bringen. Dieses anschließend über eine Handvoll Kamillenblüten gießen. Den Sud ein paar Minuten ziehenlassen. Alternativ können 4-5 Teebeutel der Sorte Kamille aufgegossen werden. Ist der Sud fertig, sollte sich die betroffene Person über den Topf beugen und den Wasserdampf einatmen. Der Effekt des Wasserdampfes wird verstärkt, indem man sich dabei ein großes Handtuch oder Laken überwirft und darunter den Wasserdampf einatmet.Dies ist aber nur zu empfehlen, wenn die Hitze des Wasserdampfes gut ertragen werden kann. Um die optimale Raumluftfeuchtigkeit zu gewährleisten, sollten sie Zimmer mehrmals am Tag gelüftet werden. Ist die Raumluft dennoch zu trocken, ist es auch sehr sinnvoll eine Schüssel Wasser auf die Heizung zu stellen, welches durch die Verdampfung für angenehme Atemluft sorgt. Gegen einen trockenen Rachen helfen auch spezielle Hustenbonbons oder Lutschtabletten, welche in jedem Supermarkt erhältlich sind. Wirken diese Hausmittel nicht gegen den ständigen Reizhusten, sollte dennoch ein Arzt aufgesucht werden.
Refluxkrankheit
Um die Beschwerden der permanent bestehenden (chronischen) Refluxkrankheit weitestgehend im Rahmen zu halten, ist es von Vorteil Folgendes zu beachten: Die Einnahme mehrerer kleinerer Mahlzeiten ist besser, als wenige große Mahlzeiten, da die kleinen Portionen schneller vom Magen verarbeitet werden können. Der Speisebrei wird also zügiger an den Zwölffingerdarm weitergegeben, was den Rückfluss (Reflux) und das Risiko des Reizhustens deutlich eindämmt. Bei häufigem Aufstoßen und bei Sodbrennen ist es hilfreich, mehrmals am Tag einen Esslöffel trockene Haferflocken zu sich zu nehmen, da diese den Magen beruhigen und die Magensäure in Schach halten.
Wenn diese Hausmittel nicht gegen die Beschwerden helfen, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Vom Arzt werden in den meisten Fällen der Refluxkrankheit sogenannte Protonenpumpenhemmer oder manchmal auch H2 Rezeptorblocker verschrieben, welche die Produktion von Magensäure verringern. Beispiele hierfür sind „Omeprazol Heumann 20mg“, „Pantoprazol NYC 40mg “ oder „Esomeprazol – CT 40mg Magensaftresistente Kapseln“(Protonenpumpenhemmer) und „Ranitidin 150 1A Pharma“, „Cimetidin Acis 200mg“ oder „H2-Blocker-ratiopharm 200“(H2 Rezeptorblocker) [5].
Muskelanspannungen
Die Muskelanspannungen können durch bestimmte Übungen behandelt werden. Bei speziell geschulten Physiotherapeuten oder Ergotherapeuten können Entspannungsübungen erlernt werden, die dann im Alltag regelmäßig wiederholt werden müssen. Die betroffene Person erlernt durch diese Übungen die betroffene Muskelgruppe gezielt zu entspannen. Der Körper verliert das Gefühl, ein Fremdkörper stecke im Rachen und der Reizhusten beim Sprechen lässt nach.
Vermeidung von Rauch und anderen Giftstoffen
Leidet eine Person unter ständigen Husten beim Sprechen, sollte auf jeden Fall auf Rauchen verzichtet werden, da der Rauch die Atemwege noch zusätzlich reizt. Bei Arbeiten mit feinem Staub oder reizenden Giftstoffen sollten Atemschutzmasken getragen werden. Grundsätzlich können jederzeit Inhalationen zu Beruhigung durchgeführt werden. Auch Halsbonbons dürfen jederzeit zu Linderung genommen werden.
Zu beachten
Lässt der ständige Husten während des Sprechens nach einigen Tagen oder Wochen nicht nach, sollte der Hausarzt aufgesucht werden, um andere Erkrankungen auszuschließen.
Quellenangaben:
- “Luftfeuchtigkeit in Wohnräumen“, http://www.luftfeuchtigkeit-raumklima.de/raum/in-wohnraeumen.html, 16.08.2015
- „Reizhusten durch trockene Pharynxschleimhaut“, http://www.springermedizin.at/artikel/37228-reizhusten-durch-trockene-pharynxschleimhaut, 16.08.2015
- „Refluxkrankheit/Sodbrennen“, http://gastro.charite.de/patienten/wissenswertes/krankheitsbilder/erkrankungen_von_speiseroehre_und_magen/refluxkrankheitsodbrennen/, 16.08.2015
- „Ursache für Reizhusten“, http://daub-methode.de/reizhusten-ursache.php, 16.08.2015
- „Refluxkrankheit und refluxbedingte Speisenröhrenentzündung“, http://www.apotheken.de/gesundheit-heute-news/article/refluxkrankheit-und-refluxbedingte-speiseroehrenentzuendung/, 16.08.2015
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Veröffentlicht durch: | Erkältet.info-Redaktion |
Erstellt am: | 30.01.2015 |
Zuletzt aktualisiert am: | 12.11.2015 |
Prüfzyklus: | jährlich |
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Zuletzt aktualisiert am: | 12.11.2015 |
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