Husten Reizhusten: FAQ

Mittel gegen Reizhusten (Hausmittel)

© PantherMedia / Alice Day

Reizhusten ist gekennzeichnet durch trockenes Husten ohne Absonderung von Schleim (Auswurf). Ursächlich liegt meistens eine Entzündung vor. Bei einer Entzündung werden bestimmte Stoffe von Zellen des Immunsystems abgesondert, um eingedrungene Schädlinge abzutöten. Diese Stoffe können aber gleichzeitig auch das umliegende Gewebe reizen. Wenn sich die Entzündung in den Atemwegen befindet, kann es zu einer Reizung und in dem Zuge zu einem Reizhusten kommen. [1]

Entzündliche Erkrankungen der Atemwege sind:

  • Kehlkopfentzündung (Laryngitis)
  • Luftröhrenentzündung (Tracheitis)
  • Bronchitis [1]

Die Atemwege können auch durch eine Allergie und Umwelteinflüsse bspw. Rauch oder schädliche Dämpfe gereizt werden. Allergene Stoffe können ein Asthma bronchiale auslösen, das schlussendlich zu einer Reizung der Atemwege führt. Reizhusten kann außerdem durch bestimmte Medikamente ausgelöst werden, insbesondere durch einige blutdrucksenkende Mittel (ACE-Hemmer und Betablocker). [1]

Was kann gegen den Reizhusten unternommen werden?

Von einigen pflanzlichen Arzneimitteln (Phytopharmaka), die rezeptfrei in der Apotheke erhältlich sind, bis hin zu selbstgemachten Hustensäften gibt es viele verschiedene Möglichkeiten, den Reizhusten zu bekämpfen.

Pflanzliche Arzneimittel gegen Reizhusten

Efeublätter (Hedera helix) werden bei trockenem, krampfartigem Husten angewendet. Die Inhaltstoffe der Efeublätter wirken sekretlösend, krampflösend und antientzündlich. Außerdem kann durch die Anwendung der Schleim besser abgehustet werden. Allerdings kann es zuNebenwirkungen im Magen-Darm-Trakt und zu allergischen Reaktionen kommen. Während der Schwangerschaft und Stillzeit sollten keine Efeublätter eingenommen werden. Efeu ist Bestandteil einiger Hustensäfte und Hustentropfen. [2]

Ein weiteres Mittel gegen Reizhusten ist Eibisch (Althaea officinalis). Die Blätter oder Wurzeln dieser Pflanzen werden vor allem bei Reizungen im Mund- und Rachenraum und bei trockenem Husten angewendet. Eibisch wird als Sirup angeboten. Er sollte allerdings nicht gleichzeitig mit anderen Medikamenten eingenommen werden. [3]

Die Blätter und Blüten der Malve (Malve sylvestris) wirken ebenfalls reizmildernd und können auch bei Schleimhautreizungen im Mund- und Rachenraum eingesetzt werden. Malventee zeigte bisher keine Nebenwirkungen auf. Der Tee sollte kalt angesetzt werden; danach wird er kurz aufgekocht. Nach ca. 10 Minuten wird er durch ein Teesieb abgegossen. Eventuell kann der Tee mit Honig gesüßt werden. [4]

Isländisches Moos gehört zu den Flechten, einer symbiontischen (für beide Partner nützliche) Lebensgemeinschaft aus Pilzen und Algen. Es wirktreizmildernd, entzündungshemmend und kann den Appetit anregen.Deswegen wird es nicht nur bei Schleimhautentzündungen in den oberen Atemwegen und bei Reizhusten angewendet, sondern auch bei Appetitlosigkeit. Der Vorteil dieser Pflanze besteht darin, dass keinerlei Nebenwirkungen bekannt sind. Isländisches Moos kann als Pastillen eingenommen werden, die langsam auf der Zunge zergehen sollen. [5]

Spitzwegerich wirkt reizmildern und gegen die Entzündung im Rachenraum. Es hilft vor allem den Personen, die einen anhaltenden Reizhusten haben, aber keinen Schleim abhusten können. Spitzwegerich kann als Tee-Aufguss, wässriger Sirup oder als Hustensaft angewendet werden. [6]

Inhalation

Inhalationen können ebenfalls zur Behandlung von Reizhusten eingesetzt werden. Dafür eignen sich zum Beispiel Kamille oder Eukalyptus.

Kamille wirkt gegen trockenen Husten, da sie die angegriffen Schleimhäute beruhigt. [7]

Eukalyptus hilft, den Schleim besser abzuhusten, und beruhigt die Muskulatur der Atemwege. Für die Inhalation werden 1–2 Tropfen Eukalyptusöl in 2–3 Liter Wasser gegeben. Als Nebenwirkungen von Eukalyptus können Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen und Durchfall auftreten. Wer bereits an einer entzündlichen Magen-Darm-Erkrankung leidet, sollte die Inhalation mit Eukalyptus vermeiden. Eukalyptusöl sollte nicht im Gesicht von Säuglingen und kleinen Kindernangewendet werden. [8]

Selbstgemachte Hausmittel

Reizhusten kann auch mit einfachen Mittel aus der eigenen Küche bekämpft werden. Dazu zählen z. B. Kartoffelwickel und selbst hergestellter Zwiebel-Honig-Sirup.

Der Vorteil des Kartoffelwickels ist, dass er langsam und kontinuierlich die Wärme abgibt. Dadurch wird die Schleimlösung gefördert. [12] Außerdem werden durch die Wärme die Bildung von Antikörpern angeregt und dadurch die Abwehrkräfte des Körpers gesteigert. [13] Zur Herstellung werden ca. 6–7 ungeschälte Kartoffeln und zwei Baumwolltücher benötigt. Zunächst werden die Kartoffeln weich gekocht, dann in ein Tuch gelegt und zerdrückt. Anschließend wird das Tuch mit dem Kartoffelbrei in das zweite Tuch gewickelt. Jetzt lässt man den Wickel so lange abkühlen, bis er nur noch lauwarm ist, und legt ihn dann auf die zu behandelnde Stelle. Der Kartoffelwickel sollte nicht direkt auf den Kehlkopf gelegt werden, da dieser sehr wärmeempfindlich ist.

Die Zwiebel besitzt zwei wichtige Inhaltsstoffe, Alliin und Flavonoide, die entzündungshemmend und blutdrucksenkend wirken. [9] Es gibt zwei Möglichkeiten, die Zwiebel bei Reizhusten anzuwenden. Zum einen kann sie in kleine Würfel geschnitten und mit Kandiszucker aufgekocht werden. Der Sud wird durch einen Kaffeefilter oder ein Tuch gegossen und kann dann als Hustensaft teelöffelweise eingenommen werden. Zum anderen kann aus der Zwiebel Hustensirup hergestellt werden. Dazu werden klein geschnittene Zwiebelwürfel mit Honig verrührt. Dieser Sirup hilft, den Schleim in den Bronchien zu lösen. [10][11]

Zu beachten

Es gibt viele verschiedene Mittel, Reizhusten zu bekämpfen. Allerdings sollte bei lang anhaltendem Husten zusätzlich ein Arzt aufgesucht werden, damit das Grundproblem für den Husten gefunden und behandelt werden kann.