Husten Reizhusten: FAQ

Trockener Reizhusten – was hilft?

© PantherMedia / Lisa Young

Trockener Reizhusten stellt ein häufig beklagtes Symptom dar und wird nicht selten im Rahmen eines grippalen Infektes beobachtet. Doch Husten kann als Warnsystem auch auf schwerwiegendere Erkrankungen hindeuten, die einer ärztlichen Abklärung bedürfen.

Wichtig ist zu differenzieren, ob es sich um einen akuten oder einenchronischen Husten handelt, der mehr als 8 Wochen anhält.  Ebenso sollte eintrockener Reizhusten von einem Husten mit Auswurf (produktiver Husten) unterschieden werden.[1] 

Oft kann ein trockener Husten dabei auf einen Infekt der oberen Atemwegehinweisen, wobei jedoch das Spektrum möglicher Ursachen breit gefächert ist.[2]

Behandlung bei trockenem Reizhusten

Einem akuten Husten kann neben einer allergischen Ursache (Asthma bronchiale) auch eine Inhalation von Noxen (Dampf, Stäube, Zigarettenrauch) zugrunde liegen. Medikamente (ACE-Hemmer), eine bestehendeRefluxkrankheit oder ein versehentliches Einatmen von Fremdkörpern (Aspiration) vermag einen akuten Reizhusten auszulösen.[3]

Da akute virale Infektionen im Rahmen einer Erkältungskrankheit besonders häufig einen Reizhusten verursachen können, soll im Folgenden näher auf den trockenen Reizhusten im Rahmen eines grippalen Infektes eingegangen werden.

Allgemeine Maßnahmen

Durch die Reizung der Atemwege kann ein akuter Hustenreiz als quälendes Symptom zu Beginn einer Erkältung in Erscheinung treten. Im weiteren Verlauf entwickelt sich dieser unproduktive Reizhusten dann nicht selten zu einem Husten mit Schleimbildung und Auswurf (produktiver Husten).[4]

Je nach Krankheitserlauf und Schonung kann ein unkomplizierter grippaler Infekt etwa 7-10 Tage andauern. Zur möglichst raschen Genesung und Besserung der Erkältungssymptome sollte auf genügend Schlaf, eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr, sowie Ruhe geachtet werden. Auch kann sich der Verzicht auf Alkohol und Nikotin positiv auf den Verlauf der Erkältung auswirken.

Zur Prophylaxe empfiehlt es sich zudem, einen engeren Kontakt zu infizierten Personen im direkten Umfeld zu vermeiden.

Hausmittel/ Anwendungen

Bewährte Hausmittel können die virale Infektion zwar nicht heilen, dafür jedoch bei Reizhusten und anderen Erkältungssymptomen Linderung verschaffen.

Besonders geeignete Wirkstoffe bei trockenem Reizhusten

Bei akutem Reizhusten und Halsschmerzen kann das Trinken von warmem Salbei- oder Kamillentee zur Besserung der Beschwerden beitragen. Salbei verfügt neben entzündungshemmenden Gerbstoffen (Rosmarinsäure) auch über ätherische Öle mit antibakterieller Wirkung und sollte bei Anwendung als Tee warm getrunken werden.[5]

Auch das Inhalieren von Wasserdampf, Salbei- oder Kamillentee kann bei Hustenbeschwerden Abhilfe verschaffen. Durch die Dämpfe können die Schleimhäute der Atemwege angefeuchtet und der Hustenreiz gemildert werden.
Wer keinen Inhalator besitzt kann auch mit Hilfe eines Kopfdampfbades inhalieren. Dies sollte etwa 10 Minuten über eine Schüssel mit heißem Wasser gebeugt und mit einem Handtuch über Kopf und Schüssel gedeckt erfolgen. Dabei sollte beachtet werden, dass die Inhalation mit einem Abstand von etwa 2 Handbreiten von der Schüssel durchgeführt werden sollte, um Verbrühungen zu vermeiden.

Auch die Anwendung von Honig stellt wegen seiner antibakteriellen und entzündungshemmenden Wirkung ein altbewährtes Hausmittel dar.[6] Dieser kann in heißen Getränken gelöst oder in kleinen Mengen ungelöst verzehrt werden. Insbesondere bei Kindern sollte wegen des erhöhtenKariesrisikos auf eine entsprechende Zahnhygiene anschließend geachtet werden.
Zudem sollte beachtet werden, dass bei Kindern vor dem vollendeten 1. Lebensjahrs auf eine Gabe von Honig verzichtet werden sollte. Durch Bienen können geringe Mengen an Sporen des Erregers Clostridium botulinum in den Honig gelangen. Wegen der noch nicht ausgereiften Darmflora der Säuglinge sind diese gegenüber bakteriellen Infektionen in geringerem Maße geschützt als Erwachsene. [7]

Medikamente

Am Anfang einer Erkältungskrankheit kann ein trockener Reizhusten für Betroffene insbesondere nachts als besonders unangenehm empfunden werden. Nicht selten zeigt sich eine starke Reizung der Rachenschleimhaut, die sich durch den ständigen Reizhusten noch weiter verschlimmern kann. Medikamentös kann dieser Kreislauf durchbrochen werden, indem der Hustenreiz unterdrückt wird (Antitussiva).
Dabei unterscheidet man zentral wirkende von peripher beeinflussenden Antitussiva, welche die Reizschwelle der Hustenrezeptoren anheben.
Das Angebot hustenstillender Arzneimittel ist breit gefächert, weswegen im Folgenden beispielhaft auf einen rezeptfrei erhältlichen Wirkstoff der zentral wirksamen Antitussiva eingegangen werden soll.

Besonders geeignete Wirkstoffe bei trockenem Reizhusten:

  • Zentral wirksame Antitussiva, die sich dämpfend auf das Hustenzentrum auswirken, können insbesondere bei unpoduktivem Reizhusten zur Anwendung kommen.
  • Dextromethorphan (Wick® Husten-Sirup, NeoTussan® Hustensaft, Hustenstiller-ratiopharm® Dextromethorphan Kapseln) zur symptomatischen Behandlung von Reizhusten angewendet werden.

Dabei wird empfohlen, Dextromethorphan ohne ärztlichen Rat nicht länger als 3-5 Tage anzuwenden. Bei unsachgemäßer Anwendung Dextromethorphan-haltiger Arzneimittel wird ein potenzielles Suchtpotenzial beschrieben. [8]
Die Einnahme soll vorwiegend zur Nacht erfolgen und die Anweisung der Packungsbeilage stets beachtet werden.
Anwendung und Dosierung sind präparatabhängig.[9]
NeoTussan® Hustensaft kann bis zu 4x täglich zu 15ml (entsprechend 18,45mg Dextromethorphan) eingenommen werden. Die maximale Tagesdosis beträgt hier 60ml (entsprechend 73,8mg Dextromethorphan).[10]

Bei Kapsel-Präparaten können Jugendliche ab 12 Jahren und Erwachsene alle 6 Stunden 1 Kapsel Hustenstiller-ratiopharm® Dextromethorphan (entsprechend 30 mg Dextromethorphanhydrobromid 1 H2O) unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit einnehmen, wobei die maximale Tagesgesamtdosis 4 Kapseln nicht überschreiten soll.[11]
Müdigkeit, Schwindel und Einschränkungen des Reaktionsvermögens können als mögliche Nebenwirkung der Präparate beobachtet werden. [12]

Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten können bei gleichzeitiger Einnahme von bestimmten Antidepressiva (MAO-Hemmer, Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer), sowie in Kombination mit dem Antihistaminikum Terfenadin auftreten[8].  Auch auf den Genuss von Alkohol während des Anwendungszeitraumes des Arzneimittels sollte verzichtet werden.
Die Anwendung von Dextromethorphan bei gleichzeitiger Antibiotikatherapie sollte erst nach Rücksprache mit dem behandelnden Arzt erfolgen.
Bei bestehendem Asthma, chronisch obstruktive Atemwegserkrankung (COPD) oder bekannter Ateminsuffizienz soll jedoch von einer Anwendung des Wirkstoffes Dextromethorphan abgesehen werden.[12]

Zu beachten

Bei anhaltenden Hustenbeschwerden über mehr als 3 Wochen, sowie bei akutem Husten mit ausgeprägtem Krankheitsbild mit Fieber und Halsschmerzen sollte unbedingt ein Arzt konsultiert werden.[13]

Bei zusätzlicher bakterieller Infektion kann eine antibiotische Therapie notwendig werden.
Anhaltende, ungeklärte oder zunehmende Beschwerden bei Kindern, insbesondere bei begleitendem Fieber, sollten ebenfalls ärztlich abgeklärt werden.