Husten Reizhusten: FAQ

Reizhusten mit Schleim – was hilft?

© PantherMedia / Ljupco Smokovski

Vor allem in den Wintermonaten leiden viele Menschen unter Reizhusten mit Schleim und fragen sich, was dagegen zu tun ist. Dieser Artikel befasst sich daher mit der Behandlung dieser Beschwerden. Es werden allgemeine Maßnahmen bei Husten mit schleimigem Auswurf vorgestellt und Hausmittel sowie Medikamente und deren Anwendung erläutert. Abschließend wird dargelegt, worauf besonders zu achten ist.

Behandlung bei Reizhusten mit Schleim

Reizhusten kann die Folge vieler Erkrankungen sein. Dabei kann es bei einer Reizung der Atemwege stets auch zur Absonderung von Schleim kommen. So können beispielsweise bei Allergien normalerweise harmlose Stoffe aus der Umgebung, z.B. Pollen, die Atemwege reizen. Husten ist außerdem bei Infektionen der Atemwege ein verbreitetes Symptom. In den meisten Fällen sind Erkältungsviren die Verursacher des Infekts. Häufig ist zu Beginn einer solchen Krankheit der Husten trocken und fördert keinen Schleim, was als nicht-produktiver Husten bezeichnet wird. Nach einem oder mehreren Tagen kann es dann zu einem schleimigen Auswurf kommen und heißt entsprechend produktiver Husten. [1] Es gibt zwar keine Medikamente, die die Erkältungsviren direkt bekämpfen, doch können die Beschwerden gelindert werden. [2] Dieser Text befasst sich mit dem Reizhusten mit Schleim im Rahmen von Erkältungen. Stehen andere Ursachen im Raum sollte frühzeitig ein Arzt zu Rate gezogen werden.

Allgemeine Maßnahmen

Grundsätzlich muss der Körper bei Erkältungen selbst mit dem Erreger fertig werden. Dies gelingt am besten unter ruhigen und warmen Bedingungen mit ausreichend Flüssigkeitszufuhr. Wer von Husten geplagt wird, sollte sich daher schonen und vor allem wenn die Körpertemperatur über 38 ° C beträgt und damit die Grenze zum Fieber übersteigt, im Bett bleiben. [3] Bei schleimigem Husten hilft das Trinken von mindestens zwei Litern Flüssigkeit am Tag, den Schleim flüssig zu halten. Allerdings sollten Patienten mit Herz- oder Nierenkrankheiten ihren Arzt nach der empfohlenen Trinkmenge fragen. Bei ihnen kann eine Störung des Flüssigkeitshaushaltes bei einer zu großen Trinkmenge z. B. negative Folgen auf den Kreislauf haben. [4]

Hausmittel / Anwendungen

Kräutertees

Ein altbewährtes Hausmittel bei Husten mit Schleim ist das Trinken von Tees. Bestimmten Kräutern wird dabei eine schleimlösende Wirkung zugeschrieben. Eine solche Kräuterzubereitung ist beispielsweise die Mischung aus je einem gleich großen Anteil Huflattich, Wollblume und Süßholz. Von dieser Kräutermischung einen Teelöffel in eine Tasse geben und mit heißem Wasser übergießen. Der Tee zehn Minuten ziehen lassen. Es wird empfohlen, drei Tassen über den Tag verteilt zu trinken. [5]

Dampfinhalation

Weiterhin empfiehlt sich die Inhalation von Wasserdampf. Auf diese Weise werden die Schleimhäute befeuchtet und festsitzender Schleim kann sich lösen. Außer durch spezielle Inhalationssets lässt sich Wasserdampf auch aus einem normalen Kochtopf einatmen, wobei ein Handtuch über den Kopf und den Topf gelegt wird. Eine Wassermenge von 1,5 bis 2 Liter wird empfohlen. [6] Der Dampf sollte für etwa 20 Minuten bei einer Wassertemperatur von etwa 43 ° C inhaliert werden. [7] Dem Wasser können 2 Esslöffel Kochsalz zugesetzt werden, um den hustenlindernden Effekt zu unterstützen. Dieses Hausmittel ist gut verträglich und auch für Schwangere und Kinder geeignet. Kinder sollten jedoch nicht unbeaufsichtigt bleiben, um Verbrühungen zu vermeiden. Es gibt ätherische Öle, die ebenfalls als natürlicher Schleimlöser gelten. Ein Beispiel ist Thymianöl. Zum Inhalieren 2 bis 6 Tropfen in 2 Liter heißes Wasser geben. Die Inhalationszeit beträgt 10 Minuten. Auch wenn Thymianöl als insgesamt gut verträglich gilt, sollte bei ätherischen Ölen auf Unverträglichkeitsreaktionen geachtet werden. Gerade Allergiker sind gefährdet. Bei kleinen Kindern können sich Krämpfe der Atemwege entwickeln. Bei ihnen empfiehlt es sich daher, im Zweifel lieber keine Zusätze in das heiße Wasser zu geben. [8]

Medikamente

Das Abhusten von Schleim ist wichtig, um die Atemwege davon zu befreien. Der Hustenreiz nimmt hierbei eine wichtige Schutzfunktion ein. Befinden sich eingeatmete Fremdkörper oder auch Schleim in den Atemwegen, ist die Versorgung des Körpers mit lebenswichtigem Sauerstoff gefährdet. Spezielle Nervenzellen reagieren daher durch einen komplizierten Mechanismus mit dem Hustenreiz, der die Fremdkörper und den Schleim durch eine ruckartige Anspannung der Atemmuskulatur mit einem Luftstoß und dem typischen Hustengeräusch in den Mund und aus dem Körper befördert. Husten ist allerdings ausgesprochen belastend, wenn der Schleim sehr zäh ist und sich nicht gut abhusten lässt. [9]

Thymian

Die hustenlindernde und schleimlösende Wirkung des Thymians wird für solche hartnäckige Fälle des Reizhustens mit Schleim in einigen pflanzlichen Medikamenten eingesetzt. In Studien zeigten sich für Thymian-Efeu- und Thymian-Primelwurzel-Präparate eine Verkürzung und Milderung der Hustensymptome. Die Medikamente werden z.B. als Bronchicum in der Form von Kapseln sowie als Bronchial Sirup oder Aspecton in der Form von Saft angeboten und sind rezeptfrei erhältlich. Sie werden in der Regel dreimal täglich mit reichlich Flüssigkeit eingenommen und sind arm an Nebenwirkungen. Allerdings sollten auch bei ihnen die Anwendungshinweise unbedingt beachtet werden. Gerade Allergiker müssen auch bei pflanzlichen Produkten vorsichtig sein. [10]

Schleimlöser

Während bei einfachen Erkältungen die Einnahme von Schleimlösern wie Ambroxol oder N-Acetylcystein keinen Nutzen bringt [11], können diese Mittel bei sehr zähem Schleim Linderung verschaffen. Ihre Wirkung beruht auf einer Verflüssigung des Schleims, was eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr voraussetzt. Sie werden in der Regel als Brausetabletten angeboten. Normalerweise wird morgens eine Tablette in einem Glas Wasser gelöst eingenommen. Diese Medikamente können jedoch eine Reizung der Magenschleimhaut bewirken. Wer zu Magenbeschwerden neigt, sollte daher lieber vorsichtig sein und auf diese Mittel verzichten. [12]

Zu beachten

Da Reizhusten mit Schleim viele Ursachen haben kann, ist bei stark ausgeprägten Symptomenoder einer Dauer von über zwei Wochen ärztlicher Rat einzuholen. Warnzeichen können insbesondere hohes Fieber mit Temperaturen über 39 °C oder Atemnot sein. Gelber oder grüner Schleim kann ein Zeichen für eine bakterielle Ursache sein und sollte vom Arzt untersucht werden. Dies gilt auch für rötlich gefärbten Auswurf, der auf eine Blutbeimengung z.B. bei schweren Infektionen wie Tuberkulose hindeuten kann. Auch chronisch kranke Menschen wie z. B. Diabetiker, sollten lieber frühzeitig professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Bei ihnen könnte sich eine schwerere Infektion wie beispielsweise eine bakterielle Lungenentzündung (Pneumonie) hinter den Beschwerden verbergen, die nicht mit Hausmitteln geheilt und lebensbedrohlich werden kann.[13] Bei der Anwendung von Medikamenten sind die Packungsbeilage und die Informationen der Apotheke zu beachten. Vorsicht ist auch bei der Kombination verschiedener Medikamente geboten. Wer schleimlösende Medikamente einnimmt, sollte nicht gleichzeitig Mittel zur Beruhigung des Hustenreizes verwenden. Der Schleim verbleibt ansonsten in den Atemwegen, was letztlich die Infektion und die Beschwerden verschlimmern kann. [14]