Husten Mit Schleim: FAQ

Produktiver Husten (Hausmittel)

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Als Husten (Tussis) wird ein explosionsartiges Ausstoßen von Luft aus den Atemwegen verstanden. Dieser Mechanismus dient zur Reinigung der Lunge von Schmutz, Fremdkörpern und Schleim (Mukos). [1] Letzterer wird im Rahmen eines Infekts der unteren Atemwege (Bronchitis) vermehrt gebildet und als weißer oder gelblicher Auswurf aus der Lunge befördert. Dann spricht man von produktivem Husten. [2]

Hausmittel bei produktivem Husten

Handelt es sich um einen viralen Infekt, verschwinden die Beschwerden für gewöhnlich von allein. [3] Allgemeine Maßnahmen wie ausreichend Ruhe und Schlaf [4], der Verzicht auf Sport und vor allem auf das Rauchen können den Krankheitsverlauf zusätzlich beschleunigen. Auch viel trinken ist angeraten [5], denn durch eine hohe Flüssigkeitszufuhr wird das Sekret aus den Bronchien verdünnt und kann besser abgehustet werden.

Zusätzlich können Hausmittel eine Linderung der Symptome herbeiführen. Dampfinhalationen halten die Schleimhäute der Atemwege feucht. [6] Zwiebelsirup sowie Tees aus Pflanzen wie z.B. Efeu, Eukalyptus, Fenchel und Thymian wirken desinfizierend, schleimlösend und entzündungshemmend.

Dampfinhalationen

Zur Befeuchtung der Atemwege und Verdünnung des Schleims haben sich Inhalationen mit heißem Wasserdampf im Rahmen einer Erkältung bzw. eines Infekts der unteren Atemwege als hilfreich erwiesen.

Die Anwendung ist preisgünstig und einfach. Ein bis zwei Liter Wasser werden aufgekocht, in einem Topf auf den Tisch gestellt und darüber wird inhaliert. Der Kopf sollte dabei mit einem Handtuch bedeckt sein, damit möglichst wenig Dampf entweicht. Zusätzlich kann mit Kamille inhaliert werden. Dafür einfach eine Handvoll Kamillenblüten mit dem heißen Wasser überbrühen. [7]

Die feinen Wassertropfen können sich beim Inhalieren gut auf den Atemwegen verteilen und diesebefeuchten. Auch die in den Kamillenblüten enthaltenen ätherischen Öle gelangen so zur Schleimhaut der Atemwege. Sie hemmen dort die Bildung entzündungsfördernder Stoffe (antiinflammatorischeWirkung) und das Wachstum von Keimen (antimikrobielle Wirkung). [8]

Dampfinhalationen haben im Grunde keine Nebenwirkungen. Wer unter Kreislaufproblemen leidet, sollte jedoch lieber auf die Anwendung verzichten. Auch bei bekanntem Asthma ist Vorsicht geboten, weil die ätherischen Öle aus der Kamille die Bronchien reizen können.

Tees

Bei verschleimten Bronchien können Teeaufgüsse mit verschiedenen Pflanzen hilfreich sein. Dazu gehören Efeublätter, Süßholzwurzel, Wollblume, Primel, Eukalyptus, Fichtennadeln, Thymian oder Minze. Zur Zubereitung des Tees wird ein einzelnes Kraut oder eine Mischung aus mehreren Kräutern mit kochendem Wasser überbrüht und nach 5–10 Minuten Ziehen durch ein Sieb gegeben. [9] In der Apotheke gibt es auch fertige Teemischungen gegen Husten zu kaufen.

Efeu, Süßholzwurzel, Wollblume und Primel enthalten viele Saponine. [10] Diese chemische Gruppe von Pflanzenstoffen wirkt schleimlösend (mukolytisch). Dies basiert wahrscheinlich auf der Anregung von Nerven in der Bronchialschleimhaut, wodurch der Schleimtransport gefördert wird. Außerdem haben Saponine einen entzündungshemmenden Effekt. [11]

Eukalyptus, Thymian, Fichtennadeln und Minze wiederum sind reich an ätherischen Ölen, die nach Verzehr des Tees abgeatmet werden und in die Lunge gelangen. Sie wirken dort schleimlösend(mukolytisch), auswurffördernd (sekretolytisch), entzündungshemmend (antiinflammatorisch) undantibakteriell. [12]

Auch bei Verwendung dieser Kräuter sind wenig bis keine Nebenwirkungen zu befürchten. Ätherische Öle können bei übermäßigem Verzehr jedoch schleimhautreizend auf den Magen-Darm-Trakt wirken. [13] Sollte außerdem eine Allergie gegen eine der Pflanzen bestehen, darf diese nicht eingenommen werden.

Es gibt Kräuter, die als Hustenstiller empfohlen werden. Dazu zählen z.B. Eibischwurzel, Isländisch Moos und Huflattich. Sie sind bei produktivem Husten nicht anzuwenden, da der Husten ja erwünscht ist, um Schleim abzuhusten.

Zwiebelsirup

Zwiebelsirup aus aufgeschnittenen Zwiebeln und Zucker bzw. Honig ist ein bewährtes Hausmittel gegen Husten. Zur Herstellung wird einfach eine große, frische Zwiebel in Würfel geschnitten und in einem verschließbaren Gefäß mit zwei Esslöffeln Zucker oder wahlweise Honig vermischt. Die Mischung wird gut geschüttelt und dann stehen gelassen. Nach etwa zwei Stunden hat sich ein Saft abgesetzt, von dem mehrmals am Tag ein Esslöffel verzehrt werden kann. [14]

Auch Zwiebeln enthalten ätherische Öle. Die in ihnen vorkommenden Schwefelverbindungenhemmen das Wachstum von Krankheitserregern und haben dadurch eine antibakterielle undantivirale Wirkung. Außerdem finden sich in Zwiebeln andere heilende Pflanzenstoffe, sogenannteFlavonoide, die einen entzündungshemmenden, antimikrobiellen und immunanregenden Effekt aufweisen. Dieser basiert auf der Beeinflussung verschiedener Enzyme (Moleküle, die biochemische Reaktionen beschleunigen) und der Aktivierung von Immunzellen. [15] Daneben unterstützen Vitamin C und Spurenelemente wie Kalzium, Magnesium und Eisen den Genesungsprozess.

Ist eine Allergie gegen Zwiebeln bekannt, sollte dieses Hausmittel nicht angewendet werden. Bei übermäßigem Verzehr kann der Zwiebelsaft reizend auf die Schleimhäute des Magen-Darm-Traktes wirken und so zu Schmerzen und Verdauungsproblemen führen. Außerdem sollten Menschen mit einer Blutgerinnungsstörung (Koagulopathie) häufige Anwendungen vermeiden, da die Inhaltsstoffe auch blutverdünnend wirken. [16]

Zu beachten

Husten ist ein Symptom vieler, teils schwerer Erkrankungen. Meist handelt es sich tatsächlich um einen viralen Infekt, der innerhalb von 7–10 Tagen von allein ausheilt. Doch tritt im Verlauf keinerlei Besserung auf, sollte ein Arzt konsultiert werden. Es könnte sich auch um eine zusätzliche bakterielle Infektionhandeln, die dann mit Antibiotika behandelt werden muss. Zudem sollte bei außergewöhnlichen Symptomen wie blutigem Auswurf, einer ausgeprägten Atemnot oder hohem Fieber sowie bei akuter Verschlechterung des Allgemeinzustands ein Arzt aufgesucht werden.