Husten Festsitzend: Im Alltag

Starker Husten (seit 2 Wochen)

© PantherMedia / Lisa Young

Ein starker Husten ist ein alltägliches Symptom, das beispielsweise durch verstärkte Schleimproduktion entstehen kann. Er kann für den Betroffenen äußerst belastend sein, körperlich wie auch psychisch. Besonders ein länger andauernder Husten, der sich nicht selten über zwei Wochen erstrecken kann, sollte mindestens einmal gründlich auf seine Ursache untersucht werden.

Besteht der Husten seit zwei Wochen, handelt es sich noch um einen akuten Husten. Von einem chronischen Husten wird ab einer Dauer von acht Wochengesprochen.[1] 

Der akute Husten ist ein sehr unspezifisches Symptom, dessen wichtigste Ursachen sich jedoch gut abgrenzen lassen. So kann der Husten Symptom einer einfachen Erkältungskrankheit, die im Englischen als Common Cold bezeichnet wird, einer Bronchitis, einer Lungenentzündung (Pneumonie) oder einer Grippe (Influenza) sein.

Ursachen

Um die Ursache für den vorliegenden Husten herleiten zu können, ist es wichtig, zwischen Art und Dauer des Hustens, begleitendem oder nicht vorhandenem Fieber, Auswurf, Heiserkeit und anderen Begleitsymptomen zu unterscheiden. Ein Husten kann produktiv, d. h. mit begleitendem Auswurf, oder trocken, d. h. ohne Auswurf, sein. Er kann auf einer Infektion mit Viren oder Bakterien beruhen.[1]

Virale Ursache für einen seit zwei Wochen bestehenden produktiven Husten kann häufig eine verschleppte Erkältung sein. Diese macht sich mit Begleitsymptomen wie wässrigem Schnupfen, mäßigen Halsschmerzen, geringem oder keinem Fieber sowie Gliederschmerzen und Abgeschlagenheit bemerkbar.[1] Die eine Erkältung auslösenden Viren sind in den meisten Fällen Rhino-, Adeno- oder Coronaviren, die mittels Tröpfcheninfektionen, also über Niesen und Husten, Händeschütteln oder das Berühren derselben Türklinken, vom Erkrankten auf den Gesunden übertragen werden.[2] Die Viren lösen in den Schleimhäuten einen Entzündungsprozess aus. Entzündungsbotenstoffe führen zu einer Schädigung der Schleimhaut in den Atemwegen und darüber zu ihrem Anschwellen. Diese produziert infolgedessen vermehrt Schleim. Außerdem kommt es zu einer Zerstörung der Schleimhautzellen.[3] Diese Mechanismen führen zu dem Hustenreiz, der durch den Husten dann zum Auswurf des Schleims sowie der zerstörten Zellen führt. Eine einfache Erkältung klingt meist nach acht bis zehn Tagen ab.[4]

Eine akute Bronchitis, die ebenfalls eine Ursache für einen starken Husten sein kann, beginnt mit einem trockenen Husten, also ohne Auswurf, und führt im Verlauf der Erkrankung zu einem produktiven Husten. Er wird häufig von Fieber, Halsschmerzen und Schnupfen begleitet.[1] Während diese Begleitsymptome meist nach wenigen Tagen wieder verschwinden, kann der Husten bis zu drei Wochen andauern. Erreger einer akuten Bronchitis sind in 80–90% der Fälle ebenfalls Viren.

Starker Husten kann auch Zeichen einer durch Influenzaviren übertragenen Grippe (Influenza) sein. Charakteristisch dafür sind ein plötzlicher Krankheitsbeginn mit hohem Fieber, Muskelschmerzen sowie ein starkes Krankheitsgefühl.[1] Es ist somit durchaus möglich, dass ein seit zwei Wochen bestehender starker Husten das letzte Symptom einer nicht auskurierten Grippe ist.

Auf eine bakterielle Ursache lässt sich beim Vorliegen einer Lungenentzündung (Pneumonie), die ebenfalls von einem produktiven Husten begleitet wird, schließen. Häufige Erreger sind Pneumokokken, Chlamydien, aber auch Haemophilus influenzae.[5] Bei einer Pneumonie ist, anders als bei einer Bronchitis oder Erkältung, vor allem das Lungengewebe von der Infektion betroffen. Neben dem starken produktiven Husten ist sie durch einen plötzlichen Krankheitsbeginn mit Fieber (über 38,5 °C) und damit einhergehendem Schüttelfrost, Abgeschlagenheit, Herzrasen (Tachykardie) und atemabhängigen Schmerzen gekennzeichnet.[1] Der hier auftretende Husten kann sogar zu Atemnot führen, die von einem sogenannten „Nasenflügeln“ begleitet wird, einer vermehrten Nasenatmung, bei der sich die Nasenflügel bewegen.[5] Der Auswurf ist oft gelblich-eitrig.

Behandlung

Je nach Ursache wird ein schon länger andauernder Husten unterschiedlich behandelt.

Tritt ein Husten im Rahmen einer viralen Infektion auf, wie dies bei einer Erkältung, einer akuten Bronchitis oder einer Grippe der Fall ist, lässt er sich meist mit einfachen Mitteln therapieren. So wird häufig eine Inhalation von Wasserdampf als lindernd empfunden. Dafür soll das Wasser zum Inhalationszeitpunkt allerdings nicht mehr kochen, sondern optimalerweise etwa 43 °C betragen.[1] Den aufsteigenden Wasserdampf kann mit dem Kopf über den Topf gebeugt oder mithilfe eines Inhalationsapparats tief eingeatmet werden. Dadurch werden die ausgetrockneten Schleimhäute befeuchtet und schwellen ab.

Eine ausreichende Trinkmenge soll helfen, den Schleim zu lösen, um ihn besser abhusten zu können.[6] Ebenfalls häufig als angenehm empfunden wird die Einnahme von selbst hergestelltem Zwiebelsaft. Dafür wird eine Zwiebel in Würfel geschnitten, etwas Kandiszucker oder Honig dazugegeben, das Gemisch kurz aufgekocht und nach etwa zwei Stunden durch ein sauberes Tuch oder einen Kaffeefilter gedrückt .[7][8] Der entstandene Saft kann löffelweise eingenommen werden. Die darin enthaltenen ätherischen Öle und schwefelhaltigen Verbindungen sollen keimabtötend und antientzündlich wirken.

Pflanzliche Mittel wie Myrtol, Cineol oder Thymian können zur Symptomlinderung beitragen.[1][9] Sie können den Schleim verdünnen sowie schleimlösend wirken.[10]

Um den Husten als weniger unangenehm zu empfinden, ist eine Einnahme von Schmerzmitteln wie Paracetamol oder Ibuprofen möglich, sodass die durch den Husten entstehenden Schmerzen im Hals und Rachen vermindert werden können.[1] Häufig wird bei starkem Husten zu schleimlösenden Arzneimitteln wie Acetylcystein (ACC), Ambroxol oder Mesna gegriffen. Deren Wirkung ist jedoch bis heute nicht eindeutig belegt.[11]

Bei einem bakteriellen Husten, z. B. bei einer Pneumonie, wird häufig mit Antibiotika behandelt. Diese verkürzen die symptomatische Krankheitsdauer jedoch nur gering (um etwa 12 Stunden).[6] Häufig verordnete Antibiotika sind Aminopenicilline, Makrolide und Doxycyclin.[1]

In den meisten Fällen klingt der Husten jedoch auch ohne Arzneimittel ab; er ist eine selbstlimitierende Erkrankung.[12]

Zu beachten

Lässt sich ein Husten nicht mit den beschriebenen Mitteln bekämpfen, können ihm auch andere Erkrankungen zugrunde liegen. Besonders bei älteren, chronisch kranken, immungeschwächten und bettlägerigen Betroffenen ist besondere Vorsicht geboten, solche Erkrankungen nicht zu übersehen. So besteht vor allem bei immungeschwächten Personen das erhöhte Risiko einer schwerwiegenden Lungenentzündung, da diese aufgrund ihres geschwächten Abwehrsystems anfälliger für Infektionen sind. Bettlägerige Personen können beispielsweise aufgrund der fehlenden Bewegung ein Blutgerinnsel entwickeln. Dieses kann über die Gefäße in die Lunge verschleppt werden (Lungenembolie), was sich ebenfalls durch einen Husten äußern kann.[13]

Bei Verschlechterung des Krankheitszustandes, (wieder) auftretendem Fieber oder über drei Wochen anhaltendem Husten sollte (erneut) ein Arzt aufgesucht werden.[12]

Um das Risiko einer Erkältung und eines damit verbundenen Hustens zu senken, werden beispielsweise Sport, Saunabesuche sowie die Einnahme von Vitamin C empfohlen.[14]