Husten Festsitzend: Krankheitstypen
Hartnäckiger trockener Husten
Husten (lat. Tussis) kann in Zusammenhang mit verschiedenen, mehr oder minder gravierenden Erkrankungen der Atemwege auftreten und stellt einen wichtigen Reinigungsmechanismus für Lunge, Bronchien und Luftröhre dar. Eine spezielle Form ist trockener Reizhusten ohne schleimigen Auswurf.
Der folgende Artikel behandelt die verschiedenen Ursachen, die zu hartnäckigem, trockenem Husten führen können, erklärt die in Frage kommenden Behandlungsmöglichkeiten und zeigt am Ende einige beachtenswerte Punkte auf, die einen Arztbesuch nahelegen.
Ursachen von hartnäckigem, trockenem Husten
Verschiedenste krankheitsbedingte Vorgänge im Atemtrakt können die dort vorhandene Schleimhaut mit ihren freien Nervenendigungen reizen, sodass der Körper reflexartig mit Husten reagiert. Husten selbst ist dabei nie als eigenständige Krankheit zu werten. Wie gefährlich der tatsächlich zugrunde liegende Prozess ist, ist sehr unterschiedlich und reicht von harmlosen Veränderungen bis hin zu ernsthaften Krankheiten [1].
Während produktivem Husten, also Husten mit schleimigem Auswurf, oft bakterielle bzw. virale Infekte zugrunde liegen, kanntrockener Reizhusten mitunter auch durch einige andere, spezielle Krankheitsbilder verursacht werden. Besteht er über längere Zeit hinweg (mehr als sechs Wochen), so handelt es sich um chronischen Husten, der unter anderem eine Begleiterscheinung von Asthma bronchiale und diversenAllergien (z. B. gegen Hausstaubmilben, Baum- oder Gräserpollen) sein kann. Dafür spricht vor allem, wenn der Hustenreiz saisonal gehäuft oder nach Kontakt mit dem allergieauslösenden Mittel (Allergen) auftritt [1].
Auch im Rahmen einer Rippenfellentzündung (Pleuritis), nach einer durchgemachten Lungenentzündung (Pneumonie) oder bei der sogenannten Rückflusskrankheit (gastroösophagealer Reflux), die sich in manchen Fällen durch Sodbrennen äußert, kann hartnäckiger Reizhusten vorkommen [2].
Festsitzender, trockener Husten kann außerdem in Zusammenhang mit ACE-Hemmern vorkommen, also bestimmten Medikamenten, die den Blutdruck senken. Schließlich existiert eine rein psychisch bedingte Hustenform, der sogenanntepsychogene Husten, der etwa durch langandauernden Stress verursacht werden kann [1].
Eine der häufigsten Ursachen für festsitzenden, trockenen Reizhusten, vor allem, wenn er sich spontan entwickelt hat, ist allerdings eine einfache Erkältung. Hierbei kommt es zu einer entzündungsbedingten Reizung der Schleimhäute von Luftröhre und Bronchien. Meist sind Viren die Auslöser. Freie Nervenendigungen, die in der Schleimhaut sitzen, werden durch die Entzündung stimuliert und lösen reflektorisch den Hustenreiz aus [3].
Meist tritt trockener, unproduktiver Husten in der Anfangsphase der Erkältung auf und kann sich im weiteren Verlauf in Husten mit Auswurf umwandeln. Hat der Auswurf eine gelblich-grüne Farbe, spricht dies für eine bakterielle Infektion und bedarf weiterer ärztlicher Abklärung [2].
Unabhängig vom Bestehen der oben genannten Erkrankungen kann Reizhusten ebenfalls durch schleimhautreizende Substanzen aus der Umwelt erzeugt werden, vor allem, wenn wiederholter Kontakt über längere Zeit besteht. So ist etwa die Smog- oder Ozonbelastung regional sehr unterschiedlich. Erhöhte Werte können Symptome wie Reizhusten, Übelkeit und Kopfschmerzen auslösen. Auch Rauchen und – vor allem für Kinder relevant – das Passivrauchen reizen die Schleimhäute im gesamten Atemtrakt und können Husten provozieren [2].
Behandlung von hartnäckigem, trockenem Husten
Starker, anders nicht in den Griff zu bekommender Hustenreiz kann mit bestimmten Medikamenten, den sogenannten Hustenstillern (Antitussiva), gedämpft werden. Sie wirken entweder auf das Hustenzentrum im Hirnstamm, das alle Muskeln koordiniert, die für den Hustenreflex benötigt werden, oder dämpfen direkt die Erregbarkeit der freien Nervenendigungen in der Schleimhaut, die dort Reize registrieren und somit als „Hustenrezeptoren“ fungieren. Diese Medikamente müssen allesamt ärztlich verschrieben werden und sind Abkömmlinge des Morphins, so etwa Codein (z. B. Codipertussin®, Tricodein® oder Tryasol®). Neben der Hustendämpfung wirken sie schmerzlindernd, können als Nebenwirkung eine Verstopfung verursachen und in unterschiedlichem Ausmaße suchterzeugend sein, weshalb eine Dauertherapie eher vermieden wird [4].
Medikamente, welche Codein beinhalten, dürfen bei Kindern nicht angewendet werden.
Da Husten für den Körper ein wichtiger Schutzreflex ist und seine Behandlung in manchen Fällen sogar kontraproduktiv ist, sollte zuvor in jedem Fall die zugrunde liegende Erkrankung behandelt werden. Bei Allergien können etwa die allergieauslösenden Stoffe (Allergene) bzw. bei Luftverschmutzung die auslösenden Faktoren (z. B. Verzicht auf Rauchen) gemieden werden [5].
Außerdem kann vor jeder medikamentösen Therapie eine Behandlung mit Hausmitteln erfolgen. So können zum Beispiel Kinder mit Brustwickeln behandelt werden, die beruhigend und dämpfend wirken. Dazu kann ein sauberes Baumwolltuch mit Quark bestrichen oder in warmem Thymiantee oder Zitronenwasser getränkt und mit einem größeren Tuch um die Brust des Kindes gewickelt werden. Der Wickel verbleibt dort, bis er unangenehm wird oder Körpertemperatur angenommen hat [6].
Auch die Inhalation von Wasserdampf, etwa über einem Topf mit siedendem Wasser, lindert den Hustenreiz, indem die Atemwege befeuchtet werden. Um den Dampf intensiver einzuatmen, kann über Kopf und Topf ein Handtuch geschlagen werden. Auch der Zusatz von ätherischen Kräutern wie Thymian, Pfefferminze oder Salbei zum Wasser wird als angenehm empfunden. Sie besitzen entzündungshemmende Inhaltsstoffe und haben einen angenehmen Geruch [6].
Ist eine beginnende Erkältung die Ursache des Reizhustens, so können vor allem pflanzliche Tees den Hustenreiz lindern. Häufig verwendet werden Teemischungen mit Lindenblüten, Holunder, Kamille, Efeublättern, Pfefferminze und Baldrianwurzel. Die Kräuter haben eine Fülle an Inhaltsstoffen mit entzündungshemmender, hustendämpfender und allgemein beruhigender Wirkung. Auch Isländisch Moos, eine in Europa weitverbreitete Strauchflechte, wirkt hustendämpfend und wird etwa in Form von Tees oder als Inhalt von Hustensäften oder Pastillen (z. B. Luuf® Halspastillen, Isla-Moos®, Isla-Pastillen von Sanova®) eingesetzt [6].
Zu beachten
Hartnäckiger, trockener Reizhusten kann, wenn er spontan und in milder Form auftritt, mit Hausmitteln behandelt werden. Besteht der Hustenreiz über mehrere Wochen oder lässt er sich mit anderen Maßnahmen nicht lindern, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Geht der trockene Husten plötzlich mit schleimigem Auswurf mit grünlich-gelber Farbe oder mit Blutbeimischungauf, sollte ebenfalls ein Arzt zurate gezogen werden.
Quellenangaben:
- "Chronischer Husten", http://www.lungenaerzte-im-netz.de/lin/linkrankheit/show.php3?id=5&nodeid=22&p=1, 15.6.2015
- Heiner Greten: Innere Medizin, Georg Thieme Verlag, 2010, S. 412.
- "Husten", http://www.degruyter.com.pschyrembel.han.medunigraz.at/view/kw/4389652, 19.05.2015
- Karl-Heinz Graefe: Pharmakologie und Toxikologie, Georg Thieme Verlag, 2011, S. 233.
- "Husten – Therapie, http://www.degruyter.com.pschyrembel.han.medunigraz.at/view/tw/8795025, 19.05.2015
- "Husten – Naturheilkunde“, http://www.degruyter.com.pschyrembel.han.medunigraz.at/view/natur/8804119, 19.05.2015
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Veröffentlicht durch: | Erkältet.info-Redaktion |
Erstellt am: | 30.01.2015 |
Zuletzt aktualisiert am: | 18.02.2016 |
Prüfzyklus: | jährlich |
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Zuletzt aktualisiert am: | 18.02.2016 |
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