Schnupfen: Begleiterscheinungen
Schnupfen u. Augendruck (rote Augen)
Schmerzende und gerötete Augen sind eine seltene Begleiterscheinungen eines Schnupfens. In der Regel werden sie durch eine Bindehautentzündung (Konjunktivitis) ausgelöst. Auch im Rahmen einer Erkältung kann es zu diesen Beschwerden kommen, meist gelangen die Erreger dabei durch Keimverschleppung oder über den Tränen-Nasen-Gang in die Augen. Symptome einer Konjunktivitis können rote Augen und Augendruck sein. In den meisten Fällen ist eine Bindehautentzündung nach einigen Tagen selbstlimitierend und somit nicht gefährlich. Im Folgenden sollen die medizinischen Fakten, der biologische Zusammenhang und beachtenswerte Risiken erläutert werden.
Medizinische Fakten
Ein Schnupfen ist ein äußerst häufiges Krankheitsbild, das vor allem in der kalten Jahreszeit vermehrt auftritt. Er wird in den allermeisten Fällen durch Viren wie Adeno-, Rhino-, Influenza- oder Coronaviren verursacht und die Übertragung kann über verschiedene Wege stattfinden. Einerseits können die Erreger per Tröpfcheninfektion durch Sprechen, Niesen oder Husten übertragen werden, andererseits ist auch eine Ansteckung durch Händeschütteln oder Körperkontakt mit kontaminierten Oberflächen möglich. Eine allgemeine lokale Auskühlung (wie bei Zugluft oder im Winter) kann eine Infektion begünstigen, da bei niedrigen Temperaturen die Aktivität der Abwehrzellen der Nasenschleimhaut herabgesetzt ist und somit eine erhöhte Anfälligkeit für virale Infekte besteht[1]. Durch ein schwaches Immunsystem kann es ebenfalls leichter zu einer Infektion kommen. Die typischen Beschwerden eines Schnupfens sind eine nasale Verlegung mit verminderter Geruchsempfindung und eine ständig laufende Nase. Auch allgemeine Symptome wie Abgeschlagenheit und Kopfschmerzen sind beschrieben.
Eher selten kommt es zu einer Konjunktivitis, meist sind dann die Erreger des Schnupfens über Kontakt mit der Bindehaut (z.B. Reiben der Augen) verschleppt worden. Auch eine Ausbreitung über den Tränen-Nasen-Gang, der mit Mund und Rachen in Verbindung steht, ist möglich. Symptome einer Bindehautentzündung sind ein stark gerötetes Auge mit Juckreiz und Brennen. Auch eine Schwellung der Lider ist möglich. Morgens beim Aufstehen kann das Auge verklebt sein, außerdem kommt es durch die Entzündung zur vermehrten Sekretion von Tränen. Oft klagen Patienten auch über ein Fremdkörpergefühl, Augendruck (Druckgefühl im und um das Auge herum) und Lichtempfindlichkeit. Schmerzen sind meist nicht vorhanden, jedoch können in fortgeschrittenen Stadien durch den langen Entzündungsprozess auch schmerzhafte Entzündungen entstehen[2].
Eine Konjunktivitis verläuft in der Regel mild und heilt nach rund 14 Tagen von selbst aus. Meist ist keine spezifische Behandlung nötig. Liegt der Entzündung eine bakterielle Infektion zu Grunde, kann allerdings eine antibiotische Behandlung notwendig werden.
Biologischer Zusammenhang
Im Rahmen eines Schnupfens kommt es zum viralen Befall der Nasen-, Mund- oder Rachenschleimhaut. Durch die Infektion wird das Immunsystem aktiviert, eine Vielzahl von Entzündungsmediatoren wird ausgeschüttet und es kommt in der Folge zur Entzündung und Schwellung der Schleimhaut. Durch die Entzündungssignale wird die Durchblutung der Schleimhaut gesteigert, weshalb es zu einer Rötung und weiter zunehmenden Schwellung kommt. Außerdem werden Abwehrzellen des Immunsystems wie Granulozyten, Lymphozyten und Monozyten angelockt und wandern in das infizierte Areal ein. Die erhöhte Sekretproduktion während des Schnupfens dient der erleichterten Elimination der Erreger.
Das „rote Auge“, das typische Zeichen einer Konjunktivitis, kommt durch die vermehrte Füllung der Blutgefäße der Bindehaut zustande[3]. Durch die Entzündung kann auch die Hornhaut betroffen sein, was zur Lichtscheu führt. Es kommt zur vermehrten Tränenbildung, da vermehrt Proteine und Abwehrzellen ausgeschieden werden, um Keime zu eliminieren.
Zu beachten
Um einer Konjunktivitis vorzubeugen, sollte während der Erkrankung auf direkten Kontakt zum Auge, beispielsweise durch Augenreiben, vermieden werden.
Eine viral bedingte Bindehautentzündung ist meist äußerst ansteckend. Während der Erkrankung sollte auf gute Händedesinfektion geachtet und übermäßiger Körperkontakt vermieden werden. Jedes Familienmitglied sollte ein eigenes Handtuch verwenden und Kinder sollten während einer Konjunktivitis nicht in die Schule oder den Kindergarten geschickt werden.
Quellenangaben:
- Hans Behrbohm et al. Kurzlehrbuch Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Georg Thieme Verlag, 2. Auflage 2012, S.88
- Dr. Ostermaier, "Bindehautentzündung", http://www.augenarzt-ostermaier.de/a-bis-z/bindehautentzuendung.html, zuletzt aufgerufen am 17. November 2014
- Franz Grehn, Augenheilkunde. Springer Verlag, 31. Auflage 2012, S. 91, 110
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Veröffentlicht durch: | Erkältet.info-Redaktion |
Erstellt am: | 30.01.2015 |
Zuletzt aktualisiert am: | 03.12.2015 |
Prüfzyklus: | jährlich |
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