Schnupfen: Begleiterscheinungen

Gelber Schnupfen u. Kopfschmerzen

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Gelblicher Ausfluss aus der Nase ist eine nicht seltene Begleiterscheinung bei Schnupfen. Besteht der Ausfluss über mehrere Tage, kann es infolge einer Verstopfung der Nasennebenhöhlen zu Kopfschmerzen kommen. Der nachfolgende Text beleuchtet die medizinischen Fakten, den biologischen Zusammenhang beider Symptome und verweist auf mögliche Risikofaktoren.

Medizinische Fakten

Meist geht oben genannter Symptomatik ein durch Viren verursachter Schnupfen voraus. Gelbliches Sekret kann auf eine bakterielle Zweitinfektion hindeuten. Für die in weiterer Folge auftretenden pochenden Kopfschmerzen ist in den meisten Fällen eine Entzündung der Nasennebenhöhlen (sog. akute Sinusitis) verantwortlich. Typischerweise kommt es beim Vorbeugen des Oberkörpers, beim Aufstehen oder Hüpfen auf einem Bein zu einer deutlichen Zunahme des Druckgefühls und der Kopfschmerzen. Weiterhin können sich die Beschwerden als Druckgefühl hinter und über den Augen, im Wangenbereich und an der Nasenwurzel äußern. Begleitend kann sich hohes Fieber, Abgeschlagenheit, Heiserkeit, Geruchsverlust und Mundgeruch einstellen.[1]

Eine Nasennebenhöhlenentzündung kann akut oder chronisch verlaufen und zählt zu den häufigen Komplikationen einer einfachen Erkältung. Eine chronische Sinusitis manifestiert sich charakteristischerweise durch häufig wiederkehrende akute sinusoidale Schübe, die mit chronischen Rachen- und Kehlkopfentzündungen sowie Bronchitiden einhergehen können (sog. sinubronchiales Syndrom).

Die Nasennebenhöhlen imponieren als luftgefüllte Hohlräume, die mit Schleimhaut ausgekleidet sind, Sekret produzieren und durch enge Gänge mit der Nasenhöhle in Verbindung stehen. Man unterscheidet zwischen Kieferhöhlen (Sinus maxillaris), Stirnhöhlen (Sinus frontalis), Keilbeinhöhlen (Sinus sphenoidalis) und Siebbeinzellen (Cellulae ethmoidales).

Anatomische Veränderungen im Bereich der Nase können ausschlaggebend für eine vermehrte Häufung von Sinusitiden sein. Hierbei sind vor allem eine Krümmung der Nasenscheidewand (Septumdeviation), eine Vergrößerung der Nasenmuschel und Nasenpolypen zu nennen. Eine Sinusitis kann jedoch auch auf eine Kieferhöhlenentzündung infolge einer erkrankten Zahnwurzel zurückgehen.

Biologischer Zusammenhang

Kopfschmerzen entstehen häufig auf Grund veränderter Verhältnisse von Druck und Belüftung im Schädel.[2] Infolge einer Infektion kommt es zu einer Entzündungsreaktion mit einer starken Schwellung der Schleimhäute in den Nasennebenhöhlen. Diese Schwellung kann zu einer Verengung oder sogar zu einem Verschluss der Ausgänge der Nasennebenhöhlen (Sinus ostiae) und zu einer Schädigung der Schleimhaut führen. Im Verlauf verursacht dies eine Störung des Sekrettransports und damit einen Rückstau des Sekrets. Der Rückstau wiederum schädigt die für den Transport unerlässlichen Flimmerhärchen (Zilien) der Nase, wodurch der Rückstau weiter verstärkt wird.[3]

Zu beachten

Es kann ratsam sein, bei länger als drei Tagen anhaltenden Symptomen oder bei Fieber einen Arzt aufzusuchen, da meist keine spontane Ausheilung ohne ärztliche Intervention erfolgt.

Bleibt eine adäquate Therapie aus, kann eine Ausbreitung der Entzündung in andere Körperareale folgen. So können rasch die Stirnhaut, die Oberlider und die Augen bzw. Augenhöhlen befallen werden. Dies kann mit einer Lidschwellung, Sehstörungen bis hin zum totalen Sehverlust und Verminderung der Augenbeweglichkeit einhergehen. Als besonders gefährlich gilt eine Ausbreitung der Entzündung ins Gehirn, wo sie zum einen eine Hirnhautentzündung und zum anderen eine Eiteransammlung (sog. Abszess) zur Folge haben kann. Im Extremfall führen diese Erkrankungen zu neurologischen Auffälligkeiten.

Erzielt eine konservative Therapie keine Wirkung, muss ein chirurgischer Eingriff zur Öffnung der Verengungen und Wiederherstellung des Sekretabflusses in Betracht gezogen werden.


Behandlungsmöglichkeiten bei Schnupfen