Schnupfen In der Schwangerschaft: FAQ

Verstopfte Nase (Schwangerschaft) – was tun?

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Besonders in der Schwangerschaft können sich Erkältungssymptome als belastend erweisen, da sich der Körper auf die Austragung des Babys vorbereitet und zusätzliche Belastungen möglichst vermieden werden sollten. Nicht selten treten bei schwangeren Frauen eine verstopfte Nase oder der sogenannte Schwangerschaftsschnupfen (Rhinopathia gravidarum) auf.[1]

Wodurch diese Art des Schnupfens bedingt ist und wie Betroffene die Beschwerden lindern können, soll im Folgenden erläutert werden.

Behandlung bei verstopfter Nase (Schwangerschaft)

Eine verstopfte Nase ist ein typisches Symptom einer gewöhnlichen Erkältungskrankheit. Oft lindern bereits Bettruhe und pflanzliche Hausmittel die Beschwerden.

Im Verlauf einer Schwangerschaft zählen eine verstopfte Nase und Nasenbluten (sog. Epistaxis) zu den typischen Beschwerden. Ausgelöst durch einen Östrogenanstieg lockert sich das Bindegewebe, unter anderem auch das der Gefäße. Dies löst einen Anstieg der Durchblutung und eine Schwellung der Nasenschleimhaut aus, wodurch die oben beschriebenen Beschwerden ausgelöst werden können.[2] Die Nase verstopft leichter und es können zusätzlich schneller kleine Blutungen in den Blutgefäßen entstehen.

Allgemeine Maßnahmen

Während einer Schwangerschaft sind Frauen oftmals anfälliger für Erkältungskrankheiten.[3] Solange es sich um gewöhnlich verlaufende Erkältungen handelt, besteht in den meisten Fällen keine Gefahr für Mutter und Kind. Dennoch sollte die werdende Mutter darauf achten, die Erkältung vollständig ausheilen zu lassen und sich möglichst wenigen Risiken auszusetzen, die eine Infektion fördern können. Die Qualität des Schlafs ist auf Grund einer verstopften Nase und eingeschränkter Atmung beeinträchtigt. Schlafen mit leicht erhöhtem Oberkörper zur Erleichterung der Atmung und Einschlafrituale können hilfreich sein, um eine erholsame Nachtruhe zu ermöglichen.[5]

Hausmittel / Anwendungen

Schwangerschaftsschnupfen tritt bei vielen Betroffenen bereits ab dem 2. Schwangerschaftsmonat auf und kann bis zur Entbindung anhalten. Es gibt verschiedene Hausmittel, die angewendet werden können, um die Beschwerden zu lindern:

Meerwassersprays und Salzlösungen

  • Besonders geeignet bei stark verstopfter Nase
  • Anwendung: Mehrmals tägliches Spülen mit Salzwasserlösungen
  • Wirkungsweise: Durch die Reinigung der Nase werden eventuell vorhandene Krankheitserreger ausgespült und die Nasenhaare von Sekret befreit. Dadurch sind die kleinsten Härchen der Nase (Flimmerhärchen) wieder in der Lage, die Selbstreinigung zu übernehmen.
  • Nebenwirkungen: Es sind keine Neben- oder Wechselwirkungen bekannt.

Inhalation von heißem Wasserdampf

  • Besonders bei stark beeinträchtigter Atmung geeignet
  • Anwendung: Mehrmals täglich Inhalation. Bei Fehlen von Allergien können Zusätze wie Kamillenblüten zugefügt werden.
  • Wirkungsweise: Der Wasserdampf und die Zusätze wirken abschwellend und ermöglichen somit die freie Nasenatmung.
  • Nebenwirkungen: Es kann zu allergischen Reaktionen auf die Zusätze kommen. Außerdem sollten Zusätze in Form von ätherischen Ölen vor allem im 1. Schwangerschaftsdrittel vermieden werden.[6]

Verzehr heißer Suppen

  • Hilfreich bei beeinträchtigter Atmung und stark verstopfter Nase
  • Anwendung: Bei Gelegenheit Verzehr heißer Suppen, besonders geeignet sind hier Hühnersuppe oder Suppen, die mit Ingwer oder Chili versetzt wurden.
  • Wirkungsweise: Die aufsteigenden Dämpfe der heißen Suppe können ähnlich dem Wasserdampf wirken. Insbesondere die Hühnersuppe hat eine leicht entzündungshemmende Wirkung, durch die Schärfe von Ingwer oder Chili öffnen sich die Atemwege, woraus eine verbesserte Nasenatmung resultiert.[7]

Medikamente

Die Einnahme von Medikamenten sollte immer mit einem Arzt besprochen werden.[8] Es sollte darauf geachtet werden, dass die verwendeten Medikamente keine fruchtschädigende, also teratogene, Wirkung besitzen.

Dexpanthenol

  • Besonders hilfreich bei trockener, gereizter und rissiger Haut oder Schleimhaut im Bereich der Nase.
  • Anwendung & Dosierung: Der Wirkstoff ist sowohl als Spray als auch als Salbe erhältlich und kann mehrmals täglich aufgetragen oder eingesprüht werden.
  • Wirkungsweise: Das Dexpanthenol ist einem Vitamin ähnlich (Pantothensäure), das für die Neubildung und Regeneration von Zellen wichtig ist. Der Wirkstoff wird im Körper in dieses Vitamin umgewandelt und fördert somit den Heilungsprozess.
  • Nebenwirkungen: Es sind keine Nebenwirkungen bekannt.[9]
  • Beispielpräparate:
    • Bepanthen Augen- und Nasensalbe
    • Panthenol Nasencreme Jenapharm
    • Nasenspray Ratiopharm Panthenol

Oxymetazolin

  • Besonders geeignet bei beeinträchtigter Nasenatmung
  • Anwendung & Dosierung: Vor der Einnahme dieses Medikamentes sollte bei Schwangerschaft ein Arzt oder Apotheker aufgesucht werden. Wenn nicht anders verordnet, liegt die Dosierung bei 1 Tropfen 2-3 Mal täglich.
  • Wirkungsweise: Durch eine lokale Verengung von Blutgefäßen kommt es zur Abschwellung der Schleimhaut.
  • Nebenwirkungen: Es kann zu Überempfindlichkeitsreaktionen und Reizzuständen in der Nase und bei längerer Gabe zur Austrocknung der Schleimhaut kommen. Deshalb sollte die Dauer der Verabreichung eine Woche nicht überschreiten.[11]
  • Beispielpräparate:
    • Nasivin für Babys
    • Nasiben Dosiertropfer für Babys
    • Nesivine für Babys

Abschwellende Nasensprays mit den Wirkstoffen Naphazolin, Tramazolin oder Oxymetazolin sollten vermieden oder nur niedrig dosiert und kurzzeitig angewendet werden. Außerdem sollte vor der Einnahme vorsichtshalber ein Arzt oder Apotheker kontaktiert werden.

Zu beachten

Schnupfen während der Schwangerschaft kann andere Ursachen haben, als die oben beschriebene Anschwellung der Nasenschleimhäute. Die Differenzierung des Schwangerschafts-bedingten Schnupfens von einem durch einen Infekt oder eine Allergie ausgelösten Schnupfen kann von einem Arzt getroffen werden.[10]


Behandlungsmöglichkeiten bei Schnupfen