Schnupfen Laufende Nase: Im Alltag
Laufende Nase (am morgen)
Morgendliches Naselaufen ist ein häufiges Symptom, dem viele verschiedene Ursachen zugrunde liegen können. Meist ist die laufende Nase ein Symptom einer entzündlichen Veränderung der Nasen- und/oder Nasennebenhöhlenschleimhaut (Rhinitis, Rhinosinusitis oder Sinusitis) mit gestörtem Abfluss von Nasensekret und einer gestörten Belüftung der Nase. Die Entzündung ist meist viral bedingt und heilt in der Regel komplikationslos aus. Auch eine Allergie mit Entzündung der Nasenhöhle(allergische Rhinitis) verursacht häufig eine laufende Nase.
Im nachfolgenden Text sind Informationen zu häufigeren Ursachen für eine laufende Nase am Morgen und zu den Behandlungsmöglichkeiten der häufigsten Ursachen zusammengefasst.
Ursachen einer laufenden Nase (am Morgen)
Ursache einer laufenden Nase am Morgen ist meist eine Entzündung der Nasen- und/oder Nasennebenhöhlenschleimhaut aufgrund einer Infektion mit Viren, aber auch Infektionen mit Bakterien oder Pilzen kommen vor [1]. Morgendliches Naselaufen kann auch Symptom einer allergischen Entzündung der Nasenschleimhaut (allergische Rhinitis) sein, beispielsweise bei einer Allergie gegen Hausstaubmilben, Haustiere, Luftschadstoffe, Schimmel oder Feuchtigkeit [1][2]. Des Weiteren können verschiedene Medikamente eine Nasenhöhlenentzündung verursachen und zu einer laufenden Nase am Morgen führen, unter anderem ACE-Hemmer (zur Behandlung des Bluthochdrucks; z.B. Ramipril) und Schmerzmittel, die zu den nichtsteroidalen antiinflammatorischen Entzündungshemmern (NSAID) gehören, beispielsweise Acetylsalicylsäure, Ibuprofen oder Diclofenac [1]. Besteht chronisches Naselaufen, kann es sich auch um eine nasale Überempfindlichkeit (Hyperreaktivität) handeln [1][3].
Dauern die Symptome einer Entzündung der Nasen- und/oder Nasennebenhöhlen weniger als zwölf Wochen an, wird von einer akuten Entzündung gesprochen, bei einer längeren Dauer von einer chronischen [1]. Bei einer viralen Infektion sind die Symptome meist weniger ausgeprägt und halten kürzer an als bei einer bakteriellen. Kommt es nach einer kurzzeitigen Besserung der Symptome wieder zu einer Verschlechterung, spricht das ebenfalls für eine bakterielle Entzündung [1]. Eine laufende Nase als Symptom einer Allergie tritt sofort bei oder bis zu 48 Stunden nach Allergenkontakt auf [4]. Eine Arzneimittel-assoziierte Entzündung der Nasenhöhle erfolgt im Zusammenhang mit der Medikamenteneinnahme [1]. Eine nasale Überempfindlichkeit folgt meist im Anschluss an eine akute Infektion der Nasenhöhle, kann aber auch viele andere Ursachen haben: Unter anderem können Allergien, physikalische und chemische Reize, wie kalte und trockene Luft oder Rauch, eine nasale Überempfindlichkeit auslösen, ebenso hormonelle (endokrine) Faktoren, beispielsweise eine Schilddrüsenunterfunktion, eine Schwangerschaft oder die Einnahme einer Antibabypille [5]. Sie dauert meist einige Wochen, seltener auch jahrelang, an [1].
Bei einer akuten Entzündung der Nasen- und Nasennebenhöhlen aufgrund einer Infektion bestehen neben dem Naselaufen häufig eine verstopfte Nase (Obstruktion), Schmerzen und ein Druckgefühl im Gesichtsbereich und eventuell Fieber [1]. Die Symptome treten auch bei einer chronischen Entzündung auf, sind dann aber oft weniger ausgeprägt. Bei einer chronischen Entzündung stehen häufig ein Sekretfluss von der Nase in den Rachen (retronasale Sekretion), eine Nasenatmungsbehinderung,Kopfschmerzen sowie eine allgemeine Erschöpfung im Vordergrund [1].
Bei der allergischen Entzündung der Nasenhöhle bestehen oft zusätzlich ein ausgeprägter Nies- und Juckreiz, eine Verstopfung der Nasenhöhle sowie zusätzlich eineEntzündung des Augenbindegewebes (Konjunktivitis) [6]. Auch Schlafstörungen und Tagesmüdigkeit kommen vor. Teilweise ist die allergische Entzündung der Nasenhöhle mit einer chronischen, entzündlichen Erkrankung der Atemwege (Asthma bronchiale) oder einem atopischen Ekzem (Neurodermitis) vergesellschaftet [6].
Eine medikamenteninduzierte Nasenhöhlenentzündung kann mit Nasenpolypen und einer chronischen, entzündlichen Erkrankung der Atemwege verbunden sein. Meist besteht eine Verstopfung der Nasenhöhle und die Riechfähigkeit ist reduziert [1].
Auch bei einer nasalen Überempfindlichkeit treten meist eine Verstopfung der Nasenhöhle sowie eine Schleimhautreizung auf [1].
Behandlung einer laufenden Nase (am Morgen)
Zur richtigen Diagnosestellung und Therapie sollte ein Arzt aufgesucht werden.
Akute virale Infekte heilen gewöhnlich von selbst aus undmüssen nicht ursächlich behandelt werden [1]. AlsPflanzenheilmittel (Phytotherapeutika) bei einer akuten viralen Infektion der Nasen- und/oder Nasennebenhöhlenschleimhaut werden Präparate mit Myrtol(aus Myrtus communis) und Cineol (Inhaltsstoff vonEukalyptus globulus) verwendet [1]. Sie helfen bei der Verflüssigung des Schleims und bei seinem Abtransport. Ein Extrakt aus der Schlüsselblume (Primel) wirkt ebenfalls sekretverflüssigend. Weitere Pflanzenheilmittel, die zur subjektiven Symptomlinderung verwendet werden, sind Präparate aus der Pelargonienwurzel (Pelargonium sidoides), dem Ananasenzym Bromelain und Echinacea [1]. Echinacea-Präparate sollten bei bekannten Allergien insbesondere gegen Korbblütler nicht eingenommen werden.
Die Inhalation warmer Dämpfe (42–45 °C) kann subjektiv Symptome lindern, ebenso die Inhalation oder die direkte Schleimhautapplikation von ätherischen Ölen, beispielsweise Menthol-, Kampferbaum- und Eukalyptusöl. Als abschwellende Maßnahme bei akuter Nasen- und/oder Nasennebenhöhlenentzündung könnenNasentropfen oder -sprays verwendet werden, die jedoch je nach Präparat nicht länger als 7–10 Tage angewandt werden sollten, damit kein Gewöhnungseffekt eintritt [1]. Zur symptomatischen Therapie der Schmerzen bei einer akuten Rhinitis können Schmerzmittel wie Ibuprofen,Paracetamol oder Diclofenac verwendet werden. Des Weiteren wird eine Akupunkturanwendung, insbesondere bei Kopfschmerzen, empfohlen [1].
Zur Behandlung der chronischen Entzündung der Nasen- und/oder Nasennebenhöhlenschleimhaut können die bereits erwähnten symptomlindernden Hausmittel, Anwendungen, Medikamente und ergänzenden Therapiemaßnahmen ebenfalls angewandt werden [1]. Zudem könnenSalzlösungen als Spül- oder Dampfanwendung eine Verflüssigung des Nasensekrets und ein Abschwellen der Nasenschleimhaut fördern [1].
Besteht der Verdacht auf eine allergische Ursache der laufenden Nase, sollte eine Allergiediagnostik durchgeführt werden. Die Meidung des Kontakts mit dem auslösenden Allergen führt häufig zu einer deutlichen Besserung der Symptome [7]. Eine medikamentöse Therapie zur Reduktion der Histaminfreisetzung (Botenstoff, der bei einer Allergie ausgeschüttet wird und an der Entwicklung der Symptome beteiligt ist) kann helfen. Frei verkäufliche Antihistaminika sind z.B. Loratadin (Lora Adgc, Loratadin AL, Loratadin Stada) und Cetirizin (Cetirizin Ratiopharm, Cetitizin Sandoz, Cetirizin Stada) in Tablettenform und Azelastin oder Levocabastin als Nasenspray oder Augentropfen(Vividrin akut, Allergodil, Livocab, Livostin), wobei Mittel ohne Konservierungsstoffe vorzuziehen sind, da Konservierungsstoffe die Nasenschleimhaut schädigen können. Auch Cromoglicinsäure- und Loxamid-Nasensprays oder Augentropfen (Allergo-Comod, Allergocrom und Vividrin), welche die Freisetzung von Histamin reduzieren, sind ohne Rezept erhältlich. Sie können länger angewendet werden, ohne schleimhautschädigend zu sein [7][8]. Eventuell ist eine Hyposensibilisierungstherapie, bei der das auslösende Allergen in steigender Konzentration und Menge unter die Haut des Oberarmes gespritzt wird, um die Allergenempfindlichkeit zu reduzieren, hilfreich [9].
Bei Verdacht auf eine Arzneimittel-induzierte Nasenhöhlenentzündung sollte das auslösende Medikament möglichst nicht mehr eingenommen bzw. auf ein anderes Präparat umgestellt werden [1].
Bei nasaler Überempfindlichkeit sollte ebenfalls der auslösende Reiz vermieden sowie die Grundkrankheit behandelt werden.
Zu beachten
Bei einem Infekt sollte der Körper geschont werden, um die Heilung zu fördern. Ausgiebige körperliche Aktivität sollte nicht betrieben werden, da sie die Ausbreitung des Erregers im Körper und damit Komplikationen fördern kann [10].
Bei zusätzlichen Symptomen wie Nasenbluten, starke Schmerzen, auch in den Augenhöhlen, Sehstörungen, erworbenen Asymmetrien des Mittelgesichts oder Taubheitsgefühl im Gesicht sollte dringend ein Arzt aufgesucht werden. Eventuell hat sich der Infekt ausgebreitet [1].
Um einem Infekt vorzubeugen, sollten die Hände vor dem Essen, nach einem Toilettenbesuch und nach Aktivitäten im Freien immer gewaschen werden [11]. Auf einen vollständigen Impfschutz sollte geachtet werden. Eventuell ist eine Grippeimpfung hilfreich [11].
Quellenangaben:
- „Leitlinie Rhinosinusitis – Kurzfassung“, http://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/017-049k_S2k_Rhinosinusitis_2011-verl%C3%A4ngert.pdf, 02.07.2015
- Oliver Pfaar et al.:: “Leitlinie zur (allergen-) spezifischen Immuntherapie bei IgE-vermittelten allergischen Erkrankungen“, 23/2014, S. 282.
- Claus Bachert:: „Die chronisch verstopfte Nase – Zur Klassifikation der nasalen Hyperreaktivität“, 93/1996, S. 46.
- Claus Bachert et al.:: „Allergische Rhinokonjunktivitis“, 12/2003, S. 182.
- Bachert (1996): S. 47.
- Bachert et al. (2003): S. 183.
- Bachert et al. (2003): S. 188.
- „Heuschnupfenmittel: Stiftung Warentest empfiehlt Nachahmerpräparate“, http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/heuschnupfen-stiftung-warentest-nennt-beste-rezeptfreie-mittel-a-890111.html, 04.06.2015
- Bachert et al. (2003): S. 191.
- Gerd Herold et al.: Innere Medizin, Gerd Herold, 2013, S. 233.
- “Impfungen und persönlicher Impfschutz”, http://www.bzga.de/infomaterialien/impfungen-und-persoenlicher-infektionsschutz/, 02.07.2015
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Veröffentlicht durch: | Erkältet.info-Redaktion |
Erstellt am: | 30.01.2015 |
Zuletzt aktualisiert am: | 08.09.2015 |
Prüfzyklus: | jährlich |
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Zuletzt aktualisiert am: | 08.09.2015 |
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