Schnupfen Laufende Nase: Krankheitstypen

Schnupfen (Nase läuft)

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Die Nase beginnt zu jucken, ein vermehrter Niesreiz macht sich bemerkbar und kurz darauf beginnt die Nase bei Ausscheidung eines wässrigen, klaren Sekretes zu laufen (Rhinorrhö).

Ein Schnupfen (Rhinitis) kann häufig im Rahmen einer gewöhnlichen Erkältungserkrankung auftreten und zum lästigen Begleiter werden.[1]
Bei zwei bis fünf Schnupfenepisoden, die ein Erwachsener in Deutschland im Durchschnitt pro Jahr durchlebt, stellt der banale Schnupfen ein sehr häufig beklagtes Beschwerdebild dar.[2]

Der Rhinitis liegt meist eine virale Infektion der Atemwegsschleimhäute zugrunde, wobei die Übertragung der Viren dabei oft als Tröpfcheninfektion über den Luftweg (aerogen) durch Husten oder Niesen erfolgen kann.[3]
Eine kausale Therapie der akuten Rhinitis im Zusammenhang mit einem grippalen Infekt ist nicht möglich.[3]

Dennoch kann die symptomorientierte Behandlung eines Schnupfens und anderer Erkältungssymptome sinnvoll sein. Denn die Linderung von Beschwerden eines grippalen Infektes verbessert nicht nur das Wohlbefinden des Patienten, sondern kann auch den volkswirtschaftlichen Schaden durch erkältungsbedingte Krankheitsausfälle positiv beeinflussen.[4]

Ursachen von Schnupfen

Ursachen der Begleiterscheinung/Ausprägung

Ein akuter Schnupfen kann auf viele mögliche Auslöser zurückzuführen sein. In den meisten Fällen liegt einer akuten Rhinitis jedoch eine Erkältungserkrankung zugrunde.[5]

Ein solcher grippaler Infekt hört bei unkompliziertem Verlauf in den meisten Fällen innerhalb von 10 Tagen von alleine auf (selbstlimitierend) und beruht in etwa 97% der Fälle auf einer viralen Infektion.[6]

Eine akute Rhinitis kann auch durch Infektionen mit bakteriellen Erregern entstehen, die entweder als Ersterkrankung in Erscheinung treten oder sich zusätzlich auf dem Boden einer viralen Infektion entwickeln können.
Bei wiederkehrenden Schnupfenbeschwerden kann dagegen auch an eine zugrunde liegende allergische Reaktion (Rhinitis allergica) gedacht werden. Bei einer saisonalen Rhinitis allergica (Heuschnupfen) können die Beschwerden jahreszeitlich gebunden auftreten, entsprechend der Zunahme des Pollenfluges.

Im Falle einer saisonunabhängigen Rhinitis, kann diese nicht selten auf eine allergische Reaktion im Zusammenhang mit Milben, Pilzsporen oder Tierhaare ausgelöst werden.[7]

Die Entstehung eines Schnupfens kann ebenfalls auf Reizungen durch physikalische oder chemische schädigende Substanzen (Noxen) zurückgeführt werden.

Da eine Vielzahl möglicher Ursachen für das Beschwerdebild der akuten Rhinitis in Betracht kommen können, soll im Folgenden auf den Schnupfen im Rahmen einer Erkältungskrankheit eingegangen werden.

Verlauf der Erkrankung je Ursache

Eine akute Rhinitis, die im Zuge eines grippalen Infektes in Erscheinung tritt, beginnt meist mit einem Trockenheitsgefühl mit Kribbeln in der Nase, einer verstärkten Neigung zum Niesen und einem leichten Frösteln. Im weiteren Verlauf kommt es zu einem Anschwellen der Schleimhäute und zu einer vermehrten Schleimproduktion, die ein häufiges Naseputzen notwendig macht. Das Sekret entwickelt dabei mit fortschreitendem Krankheitsverlauf eine zunehmend zähere Konsistenz.

Zusätzliche Symptome

Nicht selten begleiten Abgeschlagenheit und ein drückendes Gefühl im Bereich des Kopfes die Schnupfenbeschwerden und führen häufig zu einer Einschränkung der Konzentrationsfähigkeit und zu Unwohlsein des Patienten.[3]
Die akute, meist infektiöse Rhinitis kann häufig in Zusammenhang mit einer Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis) oder einer Rachenentzündung (Pharyngitis) beobachtet werden.[8]

Behandlung von Schnupfen

Rhinitis im Rahmen einer banalen Erkältungskrankheit

Da eine kausale Therapie der viralen Infektion nicht möglich ist, steht eine symptomorientierte Behandlung des Schnupfens und weiterer Erkältungsbeschwerden im Vordergrund.
Um die Nasenatmung zu erleichtern und Komplikationen der akuten Rhinitis vorzubeugen, können neben bewährten Hausmitteln unter anderem auch abschwellende Nasensprays eingesetzt werden.

Hausmittel, Anwendungen

Bei behinderter Nasenatmung im Rahmen einer Erkältungskrankheit kann das Inhalieren mit Wasserdampf, Salzwasser oder Tee (z.B. Kamille oder Salbei) zur Linderung der Beschwerden beitragen.
Wegen ihrer wundheilungsfördernden und antibakteriellen Wirkung gilt die Kamille als altbewährtes Heilkraut.[9] Auch dem im Salbei enthaltenen ätherischen Öl und dessen Gerbstoff (Rosmarinsäure) werden entzündungshemmende und antibakterielle Eigenschaften zugesprochen.

Auch Inhalationszusätze, wie ätherische Öle, können zur Anwendung kommen. Bei bekanntem Asthma sowie bei Kleinkindern wird jedoch von dem Einsatz ätherischer Öle abgeraten.

Als einfach anwendbares Hausmittel kann die Inhalation unter Zuhilfenahme eines Inhalators oder als Kopfdampfbad durchgeführt werden.

Bei Letzterem empfiehlt es sich, eine Schüssel mit heißem Wasser zu befüllen und die Inhalation darüber gebeugt, mit einem sauberen Tuch über Kopf und Schüssel gedeckt, durchzuführen. Dabei sollte auf einen stabilen Stand der Schüssel, sowie auf einen ausreichenden Abstand zwischen Kopf und Wasser (etwa 2 Handbreit) geachtet werden, um das Risiko eventueller Verbrühungen zu minimieren.

Die Inhalation kann bis zu 10 Minuten durchgeführt werden, wobei der Wasserdampf in langsamen, tiefen Atemzügen eingeatmet werden sollte.

Im Anschluss sollte das Gesicht mit lauwarmem Wasser gekühlt, Ruhe eingehalten und kühle Zugluft unbedingt vermieden werden. [10]

Wirkstoff/Medikamente bei akuter Rhinitis: Xylometazolin

(z.B. Olynth®, Otriven®, ALIUD PHARMA®) ist ein Wirkstoff, der zu den sogenannten α-Sympathomimetika gezählt wird und in abschwellenden Nasentropfen bzw. -sprays lokal angewendet werden kann.

Die Anwendung von Xylometazolin verursacht eine Verengung (Kontraktion) der Gefäßwände in der Nasenschleimhaut, woraufhin die Durchblutung verringert wird. Dadurch können die Schleimhäute abschwellen und die Nasenatmung erleichtert werden.

Bei dem Einsatz von Xyometazolin sollte beachtet werden, dass Nasensprays mit diesem Wirkstoff zur kurzfristigen Behandlung von Beschwerden im Rahmen eines grippalen Infektes angewendet werden sollten.

Die Anwendung des Arzneimittels kann 1-3-mal täglich erfolgen und sollte eine Anwendungsdauer von sieben Tagen nicht überschreiten.[11]
Bei einer bestehenden Rhinitis sicca, bei der sich eine Trockenheit und Verkrustung der Nasenschleimhaut zeigt, sollte Xylometazolin nicht angewendet werden.[12]

Im Rahmen einer Behandlung mit Xylometazolin kann es als Nebenwirkung zu einem brennenden Empfinden in der Nase sowie zu einer Trockenheit der Nasenschleimhaut kommen.

Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten sind bei bestimmungsgemäßer Anwendung nicht zu erwarten.

Zu beachten

Ein grippaler Infekt kann als mögliche Komplikation eine Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis), Mittelohrentzündung (Otitis media), Mandelentzündung (Angina tonsillaris) oder eine Rachenentzündung (Pharyngitis) mit sich bringen. Bei bakteriellen Infektionen kann eine antibiotische Therapie notwendig werden.

Bei ausbleibender Besserung oder begleitendem Fieber, sollte ein Arzt konsultiert werden, um einen komplizierten Verlauf frühzeitig behandeln zu können.

Vor allem ungeklärte Beschwerden und fieberhaftem Krankheitsverlauf bei Kindern sollten ebenfalls ärztlich abgeklärt werden.


Behandlungsmöglichkeiten bei Schnupfen