Schnupfen In der Stillzeit: FAQ

Auch während der Stillzeit kann die Mutter von einem Schnupfen (Rhinitis) betroffen sein. Jedoch muss das Stillen aus Angst vor einer Ansteckung des Kindes über die Muttermilch nicht eingestellt werden. Das Stillen schützt das Baby sogar vor einer Infektion. Im Folgenden wird auf die biologischen Zusammenhänge von Muttermilch und das potenzielle Übertragen von Erkältungserregern über den Stillprozess eingegangen und in diesem Zusammenhang wichtige Hinweise für stillende Mütter gegeben.

Biologische Zusammenhänge

Die Milchproduktion (Laktation) wird bereits während der Schwangerschaft durch die Stimulation der Brust mit den in der Plazenta produzierten Hormonen vorbereitet. Direkt nach der Geburt führt ein abrupter Hormonspiegelabfall zur Triggerung der Laktation. Dabei entsteht zunächst eine konzentrierte Vormilch (Kolostrum), die sich ca. am 10. Wochenbettstag in eine Vollmilch entwickelt.

Die Muttermilch stellt eine für das Kind optimale Zusammensetzung aus Immunsystem stärkenden Bestandteilen und nötigen Nährstoffen dar, die der Säugling zum Ausreifen seiner Körper- und Stoffwechselfunktionen benötigt. So enthält sie im Gegensatz zur Kuhmilch wenig Proteine, dafür aber für das Immunsystem des Kindes wichtige Bestandteile wie Laktoferrin und Lysozym, die wichtig in der Abwehr von Bakterien sind. Des Weiteren werden eine erhebliche Menge an Zellen und Bestandteile der Immunabwehr wie spezifische Immunglobuline und Lymphozyten sowie Antikörper übertragen, die das Kind aufgrund des unreifen Immunsystems noch nicht selbst bilden kann. Damit ist die Muttermilch ganz essenziell für die Abwehr von möglichen Krankheitserregern während der ersten Lebensmonate und bildet die Grundlage für den sogenannten „Nestschutz“.

Die für einen Schnupfen meist ursächlichen Viren werden nicht über die Muttermilch, sondern über Schmier- und Tröpfcheninfektion übertragen. Wie auch andere Antikörper werden die von der Mutter akut gegen das Virus gebildeten Abwehrstoffe über die Milch übertragen und können das Kind sogar vor einer Infektion schützen. Das Weiterstillen ist somit auf jeden Fall anzuraten.


Zu beachten

Anders als über die Muttermilch können dagegen über engen Körperkontakt Keime von der Mutter auf das Kind übertragen werden. Daher ist regelmäßiges Händewaschen und Meiden von zu nahem Gesichtskontakt die beste Vorsorge gegen eine Ansteckung. Weiterhin gesunde Ernährung der Mutter und ausreichende Flüssigkeitsaufnahme sind dem Genesungsprozess förderlich.

Auf die Einnahme von Medikamenten sollte dabei weitestgehend verzichtet werden, da viele Arzneistoffe anders als Viren zu hohen Konzentrationen in der Brustmilch angereichert und damit von dem Kind aufgenommen werden können. Bei gewünschter Einnahme ist mit einem Arzt Rücksprache zu halten.

Im Alltag

Eine Erkältung ist in der Stillzeit besonders lästig, denn es besteht die Gefahr, das neugeborene Kind anzustecken. Um dies zu vermeiden, muss eine besondere Handhygiene an den Tag gelegt werden. Ein Schnupfen kann mit verschiedenen Maßnahmen zunächst selbst behandelt werden. Um die Nase frei zu bekommen und besser atmen zu ...

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Behandlungsmöglichkeiten bei Schnupfen