- Die Rushhour-Generation hat es am Rücken

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DAK-Studie belegt einen Rückgang der langwierigen Krankschreibungen

 

Husten, Schnupfen und Heiserkeit: Krankmeldungen gehören zum Arbeitsleben. Nach der DAK-Gesundheitsstudie waren die Deutschen im Jahr 2013 im Schnitt 14,6 Tage krank. Dies ist gleichbedeutend mit einem Krankenstand von 4 %. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies einen leichten Anstieg um 0,2 %. Im Gegenzug ist die durchschnittliche Falldauer der Krankschreibungen von 12,6 auf 12 Tage pro Krankschreibung gesunken. Die anfälligsten Branchen sind das Gesundheitswesen sowie die Öffentliche Verwaltung. Häufigste Krankheitsursache sind Muskel-Skelett-Erkrankungen.

Kurzweilige Erkrankungen nehmen zu. Hauptursachen sind dabei Rückenbeschwerden, Atembeschwerden und psychische Erkrankungen. Besonders stark war der Anstieg bei den letztgenannten psychischen Erkrankungen. Diese Quintessenz lässt sich aus dem DAK-Gesundheitsreport 2014 schließen. Das ist besonders hinsichtlich des Fokus, den die Ersatzkasse dieses Jahr bei der Studie gelegt hat, interessant. Unter dem Motte „Rushhour des Lebens“ stand besonders die Work-Life-Balance der Generation Rushhour im Vordergrund – also die Menschen zwischen 25- und 39-Jahren.

Bei dieser Generation, die mit Kindern, Jobeinstieg und teilweise zusätzlichen Bildungsmaßnahmen mehrfachbelastet ist, hatte man einen Anstieg des Krankenstandes erwartet. Dies ist nicht der Fall. Im Gegenteil: Die Altersgruppe ist sogar relativ wenig krank. Auch die zusätzliche Belastung Kinder fällt nicht ins Gewicht. Mahnend merkt Herbert Rebscher, Vorstandschef der DAK-Gesundheit jedoch an: „Der niedrige Krankenstand darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich in diesem Alter erste Ansätze für chronische Krankheiten bilden.“ Bereits vier von zehn der Rushhour-Generation sind wegen Rückenschmerzen in Behandlung. Eine Krankheit, die mit dem Alter eher schlimmer wird.

Auch die psychischen Leiden sind in der Rushhour-Generation erhöht vorzufinden. Ungefähr jeder fünfte Mann und jede dritte Frau muss sich wegen einer psychischen Erkrankung behandeln lassen. Dies kann sich auf die zukünftige volkswirtschaftliche Leistung Deutschlands auswirken. Deswegen fordert die DAK-Gesundheit, dass Unternehmen noch mehr in die Entlastung der Arbeitnehmer stecken. Schließlich ist nur ein gesunder Arbeitnehmer in Zukunft leistungsfähig.

Die DAK-Gesundheit veröffentlicht seit 2001 jährlich ihre Gesundheitsstudie. Dazu werden alle in dem Jahr bei der DAK-Versicherten Erwerbstätige ausgewertet (knapp 2,7 Mio. Mitglieder: 58 % Frauen, 42 % Männer). Jedes Jahr setzt sich die Ersatzkasse zudem einen Fokus. 2013 lag dieser auf dem Spannungsfeld zwischen Job, Karriere und Familie. Deswegen wurde besonders auf die Generation zwischen 25 und 39 Jahren geachtet. Veröffentlicht wird die Studie auf der Website der Krankenkasse: http://www.dak.de/dak/gesundheit/DAK-Gesundheitsreport-1147504.html