Erkältung Beim Baby: FAQ

Erkältung bei Baby im 1. Monat

Eine Erkältung (auch grippaler Infekt oder österreichisch Verkühlung) ist bei Babys in den ersten Lebensmonaten besonders häufig anzutreffen. Dies ist insbesondere auf ein nicht vollständig ausgereiftes Immunsystem zurückzuführen, so dass Erreger leichter in die oberen Atemwege einzudringen und dort Infektionen auslösen können. Im Folgenden soll der medizinische Hintergrund einer Erkältung erklärt und auf ausgewählte Behandlungsmöglichkeiten eingegangen werden.

Behandlung einer Erkältung beim Baby 1. Monat

Eine Erkältung wird bei Babys im ersten Lebensmonat, ebenso wie bei Erwachsenen, von Viren verursacht, die die oberen Atemwege infizieren. Allerdings unterscheiden sich eine Erkältung bei Neugeborenen in den Symptomen und auch in der Behandlung zum Teil deutlich von Erwachsenen, sodass Babys keinesfalls grundsätzlich als „kleine Erwachsene“ zu behandeln sind. Ferner ist zu beachten, dass Babys sich nicht verständlich machen können und daher verstärkt auf spezielle Symptome zu achten ist, wie beispielsweise Husten, Schnupfen, Atemnot, Fieber, Trinkunlust oder Ruhelosigkeit.

Wie bereits erwähnt, einspricht das kindliche Immunsystem nicht dem eines erwachsenen Menschen. Während die zellvermittelte Immunität (vor allem weiße Blutkörperchen: sogenannte Lymphozyten, Granulozyten und Makrophagen) in der Regel bereits vollständig ausgebildet ist, mangelt es im ersten Lebensmonat an der humoralen Immunität. Die humorale Immunität umfasst alle zur Immunabwehr befähigten Bestandteile von Körperflüssigkeiten (Blut und Lymphe), dazu zählen vor allem Antikörper, Gewebshormone und das sogenannte Komplementsystem. Durch die verminderte Aktivität dieser humoralen Komponente des Immunsystems treten Erkältungen bei Babys deutlich häufiger auf. [1]

Allgemeine Maßnahmen

Allgemein ist zu sagen, dass es bei der Behandlung einer Erkältung vielmehr um die Linderung der Symptome als um eine „Heilung“ im klassischen Sinne geht, da eine Erkältung in der Regel innerhalb von 5 bis 10 Tagen folgenlos abheilt. Einige Maßnahmen sind allerdings allgemein sinnvoll: So sollte man dem Baby ausreichend Ruhe gönnen und es zum Trinken ermutigen, sei es von der Brust oder aus der Flasche. Eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme ist für die Behandlung einer Erkältung von größter Bedeutung und hilft auch, ein eventuell auftretendes Fieber zu senken. Darüber hinaus sollte auf eine angemessene Raumtemperatur und Frischluftzufuhr geachtet werden, wobei Zugluft unbedingt zu vermeiden ist.

Hausmittel/Anwendungen

Auch für Babys im ersten Lebensmonat gibt es eine Reihe von Hausmitteln und Anwendungen, die die Erkältungssymptome lindern können.
Wasserdampf ist ein bewährtes Mittel, um Husten zu lösen und die Nase von Sekret zu befreien. Dazu kann man einfach gemeinsam mit dem Baby ein warmes Bad nehmen. Auch der Einsatz von Dampfbädern ist möglich, allerdings ist hier besonders auf die Temperatur zu achten (Verbrühungen möglich). Als Zusatz sollten eher natürliche Salze in Betracht gezogen und ätherische Öle gemieden werden.

Bei einer verstopften Nase sollte beachtet werden, dass dem Baby beim Naseputzen geholfen werden muss. Dabei ist grundsätzlich davon abzuraten, Fremdkörper wie Wattestäbchen oder Taschentücher in die Nase des Babys einzuführen, da somit der Schleim eher in die oberen Nasenregionen befördert wird. Möglich ist auch, die Nase mit einer Ballonspritze und lauwarmem Salzwasser zu reinigen. Dazu sollte der Kopf des Kindes leicht nach hinten geneigt werden, um dann ca. 10 bis 20 Tropfen in ein Nasenloch zu träufeln. Dann wird die Ballonspritze vorsichtig eingeführt und losgelassen, sodass Salzlösung und gelöster Schleim eingesaugt werden. Danach kann der Inhalt der Spritze in ein Taschentuch entleert und der Vorgang beim anderen Nasenloch wiederholt werden. Die Salzlösung kann mit einem halben Teelöffel Kochsalz auf ca. 250 ml Wasser selbst hergestellt werden. [2]

Eine weitere Möglichkeit, das Atmen bei verstopften Atemwegen zu erleichtern, ist das Hochlegen des Kopfes. Dazu kann beispielsweise ein dünnes Kissen oder ein Laken unter das Kopfende der Matratze gelegt werden. Dabei sollte es mit der Höhe nicht übertrieben werden und keine Laken/Kissen/Handtücher direkt unter den Kopf gelegt werden, da Erstickungsgefahr droht. Auch kann das Baby in einer sitzenden Position schlafen, beispielsweise in einem Kindersitz.

Gegen Husten können warme Brustwickel eine Möglichkeit zur Behandlung sein. Dazu eignen sich Kirschkernkissen oder auch Bienenwachswickel, die dem Baby auf die Brust gelegt werden. Dies sollte nicht direkt, sondern mit einem Handtuch umwickelt geschehen, um eine gleichmäßige und angenehme Abgabe der Wärme zu gewährleisten. Ähnlich funktionieren Quark- oder Zwiebelwickel, bei denen Magerquark oder gehackte Zwiebeln erwärmt und eingewickelt werden. [3]

Von Hausmitteln, die auf die Einnahme von Nahrungsmitteln (Honig, Zwiebeln, etc.) abzielen, ist bei Babys in diesem Alter generell abzuraten.

Medikamente

Grundsätzlich ist beim Einsatz von Medikamenten aller Art in diesem Alter große Vorsicht geboten. In jedem Fall sollten die Packungsbeilagen genau studiert werden, ehe ein Mittel verabreicht wird, da die allermeisten Mittel für Babys dieses Alters nicht geeignet sind. Zudem ist, wenn die Erkältung den Einsatz eines Medikaments rechtfertigt, sowieso ein Arztbesuch angezeigt, bei dem der Arzt dann ein geeignetes Mittel verschreibt und auf die korrekte Anwendung hinweist. Somit sollte nur auf rein pflanzliche bzw. unbedenkliche Medikamente zurückgegriffen werden.

Dazu gehören beispielsweise salzhaltige Nasentropfen, die, ähnlich wie das Salzwasser der Blasenspritze, den festsitzenden Schleim in der Nase lösen können. Zudem gibt es eine Reihe von homöopathischen Globuli, die je nach Symptom bzw. Ausprägung der Erkältung eingesetzt werden können. [4]

Zu beachten

Entscheidend ist, dass bei einem nur wenige Wochen alten Baby besondere Vorsicht geboten ist. Häufig wird empfohlen, in diesem Alter bei jeder Form von Erkältung vorsichtshalber den Arzt aufzusuchen. In jedem Fall sollte ein Arzt konsultiert werden, wenn das Kind Fieber bekommt, an Atemnot leidet oder farbigen Schleim oder gar Blut aushustet. Ebenfalls ist ein Arztbesuch Pflicht, wenn sich eine leichte Erkältung auch nach ca. einer Woche nicht deutlich gebessert hat. [2]


Behandlungsmöglichkeiten bei einer Erkältung