Erkältung: Im Alltag

Heiserkeit nach Erkältung geht nicht weg

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Klingt die Heiserkeit nach einem grippalen Infekt nicht ab, kann dies ein Anzeichen für eine Kehlkopfentzündung (Laryngitis) sein.[1] Auf das Nicht-Abklingen der Heiserkeit nach einer Erkältung wird im Folgenden hinsichtlich der medizinischen Fakten und der Risiken näher eingegangen.

Medizinische Fakten

Eine belegte Stimme sowie Heiserkeit sind übliche Symptome einer Erkältung und resultieren aus Entzündungsprozessen, welche sich nahe der Stimmlippe (Plica vocalis) abspielen. In der Regel klingt die Heiserkeit zusammen mit der Erkältung ab. Unter Umständen auch erst einige Tage später. Sollten die Symptome aber auch einige Tage nach dem überstandenen Infekt nicht abklingen oder sich gar verschlimmern, könnte dies für eine Ausbreitung der Entzündung auf den Kehlkopf (Laryngitis) sprechen.[2] Diese äußert sich zumeist durch:

  • starke Heiserkeit
  • Reizhusten
  • Stimmverlust (Aphonie)[3]

Eine akute Kehlkopfentzündung kann bei Nichtbehandlung in eine chronische übergehen und im schlimmsten Falle einen dauerhaften Schaden an den Stimmbändern verursachen.[4]

Biologischer Zusammenhang

Für die Entstehung von einer klaren gesunden Stimme (Phonation) ist es wichtig, dass die paarigen Stimmlippen (syn. Stimmbänder) im Kehlkopf gleichmäßig schwingen können. Dafür ist ein komplexes Zusammenspiel der Kehlkopfmuskeln, den beteiligten Nerven und den Stimmlippen grundlegend von Bedeutung. Besonders bei den Stimmlippen kommt es primär auf die Symmetrie an, das heißt ihre Massen und ihre Spannungen müssen identisch sein. Dies ist deshalb so wichtig, da sie sich während der Phonation soweit annähern, dass sie sich in ihrer gesamten Länge fast berühren (sog. Glottisstellung, Stimmstellung). Der Raum zwischen ihnen (Glottis) ist dabei nahezu geschlossen. Dadurch entsteht ein subglottaler Druck, der für die Phonation essenziell ist.[5][6]

Im Rahmen einer Erkältung kommt es durch die entzündeten Schleimhäute zu einer vermehrten Produktion von Sekret, das sich unter anderem im Kehlkopf ansammelt. Die dadurch belegten Stimmbänder sind durch das aufliegende Sekret nicht mehr in der Lage, gleichmäßig zu schwingen und sich symmetrisch anzunähern. Auf diese Weise können sie oft keine klaren Laute mehr erzeugen, beziehungsweise die Erzeugung ebendieser ist mit Schmerzen verbunden.[7] Bei starken Reizungen kann die Stimmlippe durch Wassereinlagerungen (Ödeme) stark anschwellen und die Atmung erschweren.[8]

Risiken

Heiserkeit im Rahmen einer Erkältung ist zumeist harmlos und verschwindet in der Regel nach Abheilung der Erkrankung wieder. Ist dies jedoch nicht der Fall, sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden. Da hier eventuell andere Ursachen für die Heiserkeit verantwortlich sein können, gilt es seltenere, schwerwiegende Diagnosen, wie beispielsweise Kehlkopfkrebs auszuschließen.

Doch auch bei einer durch einen grippalen Infekt ausgelösten Kehlkopfentzündung muss der Betroffene achtsam sein. Sollte eine Kehlkopfentzündung längere Zeit mit den oben beschriebenen Symptomen anhalten, kann sich eine chronische Kehlkopfentzündung entwickeln[9], was zu massiven Schäden der Stimmbänder führen kann. Besonders gefährdet sind Raucher und Personen, die sich in staubiger, trockener Umgebung aufhalten. Ein über Wochen bestehender, nicht abklingender Prozess sollte immer ärztlich abgeklärt werden.


Behandlungsmöglichkeiten bei einer Erkältung