Erkältung: Im Alltag
Erkältung dauert schon 1-2 Wochen
Bei einer Erkältung wird häufig auch von einem grippalen Infekt gesprochen. Es handelt sich dabei jedoch eher um eine Infektion der oberen Atemwege. Sie kann Halsschmerzen, Schnupfen, Husten und Heiserkeit zur Folge haben.[1]
Eine Erkältung verläuft fast immer harmlos und kann unterschiedliche Erscheinungsformen annehmen. In der Regel dauert eine typische Erkältung ungefähr ein bis zwei Wochen, in seltenen Fällen auch länger. Eine Erkältung, die länger andauert oder in kurzen Abständen immer wieder auftritt, sollte medizinisch abgeklärt werden.[2][4]
Im Folgenden werden die häufigsten Ursachen, Behandlungsmöglichkeiten sowie einige Tipps im Umgang mit einer Erkältung dargelegt.
Ursachen für eine Erkältung
Im Rahmen eines grippalen Infekts kommt es zu einer Entzündung der Nasen-, Nebenhöhlen- und Rachenschleimhaut, die in 90% der Fälle durch Viren verursacht wird.[3] Die Viren werden meist per Tröpfcheninfektion (Niesen oder Husten) übertragen, können aber auch durch direkten Kontakt (zum Beispiel Händeschütteln mit anschließendem Hand-zu-Mund-Kontakt) in den Körper gelangen. Eine kältebedingte Schwächung des Immunsystems erhöhen die Chance auf eine Virusinfektion, wodurch es besonders im Winter zu einer Häufung an Erkrankungen kommt.[2]
Erkältungen beginnen häufig mit einem Kratzen oder Schmerzen im Rachen. Nach mehreren Tagen treten zusätzlich Schnupfen und Husten auf. In der Regel ist eine typische Erkältung nach 1 bis 2 Wochen abgeklungen. In einigen Fällen kann es zu Komplikationen kommen, die mit einer längeren Krankheitsdauer einhergehen. Diese können z.B. eine Ausbreitung der Viren auf die Nasennebenhöhlen (sog. Sinusitis), eine Ausbreitung auf die Bronchien (sog. Bronchitis) oder eine Ausbreitung auf das Mittelohr mit resultierender Mittelohrentzündung (sog. Otitis media) beinhalten.
Eine virale Atemwegsinfektion kann zudem durch eine bakterielle Zweitinfektion verkompliziert werden. Bakterielle Superinfektionen gehen meist mit einer deutlichen Zunahme der Beschwerden einher und können z.B. eine Lungenentzündung (sog. Pneumonie) hervorrufen.
Behandlung einer Erkältung
Die Behandlung einer Erkältung erfolgt fast ausschließlich symptomatisch. Die Linderung der Symptome steht hierbei im Vordergrund. Lediglich bei andauernden Schmerzen und längerer Krankheitsdauer wird die Einnahme von schmerzstillenden, schmerzlindernden oder entzündungshemmenden Medikamenten empfohlen. Wichtig sind unter anderem eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr (z.B. Wasser oder Tee) und das Feuchthalten der Schleimhäute (z.B. durch Inhalationen mit warmem Wasserdampf). Da den meisten Erkältungen eine Virusinfektion zugrunde liegt, werden Antibiotika aufgrund mangelnder Wirksamkeit nur selten eingesetzt.[4]
Der Körper benötigt Ruhe und Schonung, um sich erholen zu können und möglichen Folgekomplikationen vorzubeugen. Bei ausbleibender Besserung nach zwei Wochen bzw. zunehmender Verschlechterung, beim Auftreten von Alarmzeichen wie hohem Fieber, blutigem Auswurf, bedrohlichen Schluckbeschwerden oder Kurzatmigkeit, sollte ein Arzt aufgesucht werden, der die Indikation für eine Antibiotika-Therapie feststellen kann.[1]
Zu beachten
Für die Einleitung der richtigen Therapie ist es essentiell, die meistens harmlos verlaufende Erkältung (sog. grippaler Infekt) von der echten Grippe (sog. Echte Influenza) zu unterscheiden. Leider ist die Abgrenzung nicht immer einfach. Bei der echten Influenza treten die Krankheitszeichen meist plötzlich mit hoher Intensität auf. Abgeschlagenheit und Müdigkeit sind deutlich ausgeprägter als bei einer normalen Erkältung. Daneben kommt es oft zu starken Kopf- oder Gliederschmerzen. Zu den Hinweisen auf eine echte Grippe zählt zudem hohes Fieber (mindestens 38,5°C, oft über 40°C). Dennoch sollte auch eine normale Erkältung entsprechend beachtet werden, um Komplikationen zu vermeiden bzw. diese rechtzeitig zu erkennen und zu behandeln.
An einer Erkältung kann grundsätzlich jeder Menschen erkranken. Mehrere Infektionen pro Jahr sind auch bei Erwachsenen keine Seltenheit. Besonders häufig betroffen sind jedoch Kinder und ältere Menschen. Aber auch Patientinnen und Patienten mit einem geschwächten Immunsystem gehören zu den bekannten Risikogruppen und sollten daher besonders sorgfältig überwacht und frühzeitig behandelt werden.[2]
Eine sichere Vorbeugung gegen einen grippalen Infekt existiert leider nicht. Jedoch können einige Maßnahmen dazu beitragen, die Erkältungszeit weitgehend unbeschadet zu überstehen. Dazu gehört insbesondere eine Stärkung des Immunsystems, unter anderem durch eine ausgewogene, vitaminreiche Ernährung, viel Bewegung im Freien, genügend Schlaf sowie den Verzicht auf Alkohol und Nikotin. Die Vermeidung von Kontakt mit erkälteten Personen dient ebenso der Vorbeugung.[4]
Quellenangaben:
- Greten, Heiner; Rinninger, Franz; Greten, Tim: Innere Medizin, Thieme, 2010, S. 970-980
- Redaktion Gesundheitsportal: „Grippaler Infekt: Was ist das?“, https://www.gesundheit.gv.at/Portal.Node/ghp/public/content/Was_ist_ein_grippaler_Infekt.html, 07.05.2015
- Prof. Dr. med. Sebastian Suerbaum, Prof. Dr. med. Dr. h.c. Helmut Hahn, Prof. Dr. med. Gerd-Dieter Burchard, Prof. Dr. rer. nat. Dr. h.c. Stefan H. E. Kaufmann, Prof. Dr. med. Thomas F. Schulz: Medizinische Mikrobiologie und Infektiologie, Springer, 2012, S. 815-818
- Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V.: „Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie“, http://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/017-049k_S2k_Rhinosinusitis_2011-verl%C3%A4ngert.pdf, 07.05.2015
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Veröffentlicht durch: | Erkältet.info-Redaktion |
Erstellt am: | 30.01.2015 |
Zuletzt aktualisiert am: | 27.11.2015 |
Prüfzyklus: | jährlich |
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Zuletzt aktualisiert am: | 27.11.2015 |
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