Grippe: Häufige Fragen
Grippe bekämpfen
Die Grippe (Influenza) ist eine Infektionskrankheit, die durch das Influenzavirus verursacht wird und mit einem starken Krankheitsgefühl und plötzlichem Krankheitsbeginn einhergeht. Bei dem Grippevirus handelt es sich um einen sehr infektiösen Krankheitserreger, der durch Tröpfcheninfektion von Mensch zu Mensch leicht übertragen werden kann.
Nach Ansteckung und Ausbruch der Erkrankung stehen verschiedene therapeutische Möglichkeiten zur Verfügung, um die Krankheitssymptome zu lindern und gegebenenfalls Komplikationen zu verhindern.
Im Folgenden werden Möglichkeiten zur Bekämpfung von Grippe vorgestellt, wobei medizinische Fakten, Behandlungsoptionen und zu beachtende Informationen im Detail erläutert werden.
Behandlungsoptionen
Die effektivste Maßnahme, Grippeviren zu bekämpfen, stellt die Grippeimpfung (Vakzination) dar, die jährlich verabreicht werden sollte. Das saisonale Auffischen der Impfung (Boosterimpfung) geschieht dabei jedes Jahr mit einem neu zusammengestellten Impfstoff. Die Virusstruktur ist nämlich sehr variabel, wodurch ständig neue Oberflächenstrukturen auf dem Virus entstehen, die neue Virusvarianten hervorbringen. Deshalb muss der Impfstoff immer wieder neu angepasst werden. Kommt es bei nicht erfolgter Impfung oder trotz Impfung zu einer Infektion und einem Krankheitsausbruch, wird hauptsächlich mittels symptomatischer Therapie behandelt. Darunter wird eine Therapie verstanden, welche die Krankheitsursache nicht bekämpft, sondern lediglich die durch die Krankheit entstandenen Beschwerden lindert und den Krankheitsverlauf verkürzt.[2]
Grundsätzlich sollte unbedingt auf körperliche Schonung geachtet werden, um komplizierte Krankheitsverläufe zu vermeiden. Auch eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr von mindestens zwei Litern pro Tag ist essenziell.
Antivirale Medikamente
Die Krankheitsursache kann ausschließlich mit antiviralen Medikamenten behandelt werden, da die Grippe durch Viren verursacht wird. Antibakterielle Medikamente, also Antibiotika, helfen deshalb nicht. Die antivirale Therapie besteht in der Regel aus sogenannten Neuraminidasehemmern, die ein spezifisches Enzym des Virus, die Neuraminidase, blockieren. Dadurch werden die Vermehrung des Virus und die anschließende Freisetzung der neu entstandenen Viruskörperchen aus der Wirtszelle verhindert. Zu den Neuraminidasehemmern zählen:
- Zanamivir (Relenza®)
- Oseltamivir (Tamiflu®)
Die Medikamente sind meist gut verträglich; jedoch sind sie ausschließlich wirksam, wenn sie frühzeitig eingesetzt werden, bevor sich das Virus im Körper ausbreiten konnte. Deshalb sollte mit der Behandlung innerhalb weniger Stunden nach Krankheitsausbruch begonnen werden. Allerdings wurden bereits Resistenzen gegen diese antiviralen Medikamente beschrieben, d. h. sie wirken nicht mehr gegen die Grippeviren. Deshalb kann trotz frühzeitigem Behandlungsbeginn in einigen Fällen ein Therapieerfolg, d. h. eine Heilung, ausbleiben.[1]
Hausmittel
Tee
Die Früchte von Dill (Anethum graveolens) wirken nachweislich gut gegen Grippe, weshalb die Zubereitung von Tee ein anerkanntes Hausmittel zur Bekämpfung der Grippeviren darstellt. Dazu sollte ein Teelöffel getrockneter Dillfrüchte mit einem Viertelliter kochendem Wasser übergossen und 5–10 Minuten ziehen gelassen werden. Von diesem Tee können täglich 3 Tassen getrunken werden.[3]
Auch Bockshornklee (Trigonella foenum-graecum) eignet sich durch seine entzündungshemmende (antiphlogistische), abschwellende (antiödematöse), reizlindernde und antivirale Wirkung gut zur Besserung der Grippesymptome.[4]
Inhalation
Zur Inhalation bieten sich vor allem Eukalyptusblätter an. Dazu kann ätherisches Eukalyptusöl in heißes Wasser gegeben und mithilfe eines Inhalators für 10 Minuten tief eingeatmet werden.[5]
Homöopathische Mittel
Zur Behandlung der Grippe eignen sich homöopathische Mittel, die vor allem fiebersenkend und schmerzlindernd wirken.
Bryonia
Bryonia alba, die Weiße Zaunrübe, gilt in der Homöopathie als fiebersenkende Arznei. Sie sollte in der Potenz C9 gegeben werden, wenn Schweißausbrüche, stechende Kopfschmerzen, trockener Husten und starker Durst bei ausgetrockneten Schleimhäuten sowie Glieder-und Gelenkschmerzen auftreten.[6]
Gelsemium
Gelsemium wird aus Gelbem (Wildem, Falschem) Jasmin (Gelsemium sempervirens) gewonnen und wird in den Potenzen C5–C15 bei Kopf-, Muskel- und Gliederschmerzen, bei starker körperlicher Schwäche sowie bei Fieber ohne Durstgefühl eingesetzt.[7]
Zu beachten
Besteht der Verdacht auf eine Infektion mit dem Influenzavirus, sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden, um gegebenenfalls eine medikamentöse Therapie mit Neuraminidasehemmern einleiten zu können. Aufgrund der schnellen Ausbreitung des Virus und der hohen Infektiosität ist eine Isolation des Erkrankten zu gewährleisten. Besonders gefährdet für komplizierte Krankheitsverläufe sind ältere Menschen über 65 Jahre, Kinder, Schwangere und Menschen mit unterdrücktem Immunsystem (immunsupprimierte Personen).
Quellenangaben:
- G. Darai, M. Handermann, H.-G. Sonntag, L. Zöller: Lexikon der Infektionskrankheiten des Menschen, Springer-Verlag, 2012, S. 443 ff.
- Robert Koch-Institut, „Saisonale Influenzaimpfung: Häufig gestellte Fragen und Antworten“, http://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/Impfen/Influenza/faq_ges.html, 20.12.2014
- E. Schrott, H. Ammon: Heilpflanzen der ayurvedisch und westlichem Medizin, Springer-Verlag, 2012, S. 150–151
- Schrott (2012): S. 320–321
- Schrott (2012): S. 222–223
- „Homöopathie – Heilmethode im Einklang mit der Natur“, http://www.homoeopathiewelt.com/indikationen/grippe/, 17.12.2014
- Deutscher Zentralverein homöopathischer Ärzte, „Gelsemium (wilder oder gelber Jasmin)“, https://www.dzvhae.de/homoeopathie-fuer-patienten/arzneimittel/-1-109.html, 17.12.2014
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Veröffentlicht durch: | Erkältet.info-Redaktion |
Erstellt am: | 30.01.2015 |
Zuletzt aktualisiert am: | 15.02.2016 |
Prüfzyklus: | jährlich |
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