Grippe: Allgemein

Die Grippe ist insbesondere bei Betroffenen mit geschwächtem Immunsystem Ursache von Krankenhausaufenthalten und Todesfall. Die Ständige Impfkommission STIKO des Robert Koch Instituts empfiehlt eine jährliche Grippeimpfung zur Prävention.[1]

Doch ist eine solche Impfung wirklich sinnvoll? In diesem Artikel sollen Pro und Contra einer Grippeimpfung abgewogen und über biologische Hintergründe der Erkrankung informiert werden.

Medizinische Fakten

Die Grippe ist eine akute Atemwegsinfektion. Die Influenzaviren sind hochpathogen (stark krankmachend) und hochansteckend.

Sie infizieren die Schleimhäute (Tunica mucosa) der oberen und unteren Atemwege. Dort schädigen die Viren das Gewebe und reproduzieren sich. Bereits nach 2 Tagen können Krankheitssymptome in Erscheinung treten.[2]

Im Verlauf einer harmlosen Grippe können nachfolgende Symptome und Erkrankungen auftreten:

  • starker, meist unproduktiver Husten (Tussis) ohne Auswurf
  • Entzündung des Halses (Pharyngitis)
  • akute Entzündung der Atemweg (Bronchitis)
  • Fieber (Pyrexie)
  • Kopfschmerzen (Cephalgie)
  • Gliederschmerzen
  • Abgeschlagenheit
  • allgemeines Unwohlsein

Bei schweren Verläufen einer Influenza, beispielsweise bei Personen mit geschwächtem Immunsystem oder mit Vorerkrankungen, können Komplikationen eintreten. Die Infektion kann sich ausbreiten und eine Lungenentzündung (Pneumonie) auslösen. Aufgrund der Schwächung des Immunsystems durch die Virusgrippe kann es außerdem zu bakteriellen Zweitinfektionen (Superinfektion) kommen, was die Genesund hinauszögert. [3]

Prävention

Laut STIKO und Weltgesundheitsorganisation (WHO) gilt neben Hygienemaßnahmen die Grippeimpfung als einzige Prävention.

Insbesondere den Risikogruppen wird eine jährliche Schutzimpfung empfohlen, da bei diesen Personengruppen ein erhöhtes Risiko für Komplikationen im Rahmen einer Influenza vorliegt, die u.U. auch zu Todesfällen führen können.

Zu den gefährdeten Personen zählen:

  • ältere Personen über 60 Jahre
  • Kinder
  • Schwangere
  • chronisch Kranke
  • Träger des HIV
  • Personen, die aufgrund ihres Berufes häufigen und engen Kontakt zu Infizierten haben.[4]

Gründe für eine Impfung:

  • Die Impfung gilt als einzige Prävention, neben Hygienemaßnahmen.
  • Durch die Impfung kann das Risiko, an einer Influenza zu erkranken, gesenkt werden.

Kommt es nach einer Impfung doch zu einer Infektion mit den zirkulierenden Influenzastämmen, verläuft die Erkrankung in der Regel deutlich abgeschwächt und die Krankheitsdauer kann verkürzt werden.

Die Gefahr für gefährliche Komplikationen sowie die Letalität (Sterblichkeitsrate) in den Risikogruppen kann wesentlich gesenkt werden.

Negativen Aspekte einer Grippeimpfung:

  • Die Impfung bietet keinen 100 %-igen Schutz vor einer Influenzaerkrankung.
  • Aufgrund der hohen Variabilität der Influenzaviren kommt es zu ständigen Veränderungen im Genom der Viren und neue Varianten und Subtypen entstehen. Daher muss die Impfung jährlich an die zirkulierenden Stämme angepasst und neu durchgeführt werden.
  • Im Rahmen der Impfung können Nebenwirkungen in Erscheinung treten, die bei bestimmten Personen mit Hintergrunderkrankungen heftiger ausfallen können.[5]

Behandlungsmöglichkeiten bei einer Grippe