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Influenza A

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Influenza A ist eine virale Erkrankung, die durch Vertreter der sog. Influenzae-Viren ausgelöst wird.[2] Für den Menschen sind die Subtypen A und B relevant.[1]

Die Influenza A ist, wie auch der Subtyp B, auf der ganzen Welt verbreitet und ist die häufigste Ursache von Epidemien (lokal begrenzte Infektionswellen) und Pandemien (weltweite Infektionswellen).[2]

Diese Grippewellen treten regelmäßig im Winter der jeweiligen Erdhalbkugel auf. Es können jedoch auch außerhalb dieser Grippesaisonen Erkrankungen auftreten, mitunter auch lokalisiert begrenzt.[1]

Symptome & Verlauf

Während der jährlich stattfindenden Grippewellen erkranken zwischen 5-20% der Bevölkerung an einer Influenza.[1] Da es viele verschiedene Subtypen und Varianten der Grippeviren gibt und diese auch sehr mutationsfreudig sind, kann ein Mensch im Laufe seines Lebens mehrmals an Influenza erkranken.[2]

Die Infektion erfolgt über Tröpfchen, die beim Niesen und Husten ausgeschieden werden, und auch durch direkten Kontakt der Hände mit verunreinigten (kontaminierten) Oberflächen und darauf folgendem Kontakt mit Mund oder Nase.[1]

Die Krankheitserreger, die eine Influenza A verursachen, sind Viren, die sog. Orthomyxoviren. Diese Viren gehören zur Gruppe der RNA-Viren.[1] RNA steht für Ribonukleinsäure (Ribonucleic acid), eine der DNA (Desoxyribonukleinsäure oder Desoxyribonucleic acid) sehr ähnlich aufgebauten sog. Nucleinsäure, deren wichtigste Aufgabe, analog zur DNA, die Speicherung und Wiederabrufung von biologischer Information ist.[6]

Bei der Influenza A gibt es weitere Virus-Subtypen, die anhand zweier Proteine in der Virushülle (Glykoproteine) – dem sog. Hämagluttinin (H) und der sog. Neuraminidase (N) – unterschieden werden. Diese Glykoproteine spielen unterschiedliche Rollen bei der Anheftung des Virus an Wirtszellen und bei dessen Freisetzung nach der Vermehrung in dieser Wirtszelle. Die Subtypen werden abhängig vom Typ, dem ersten Fundort, einer laufenden Nummer und einer Antigenformel, also einer formelartigen Darstellung des Antigenmusters[7], bezeichnet z.B.: Influenza A (H1N1) 2009.[2]

Die Inkubationszeit, also die Zeit zwischen der Infektion mit dem Erreger und dem Auftreten erster Symptome, beträgt 1-4 Tage.[2] Patienten, die sich infiziert haben, bleiben im Durchschnitt 4-5 Tage nach Auftreten der ersten Symptome infektiös. Diese Zeit kann aber variieren; vor allem bei Kindern kann die Dauer länger sein.[1]

Neben der häufigsten Form, der Influenza A, gibt es noch die Virustypen B und C. Influenza B tritt besonders bei Kindern und Jugendlichen auf. Der Verlauf ist milder als bei Influenza A. Influenza C-Viren kommen beim Menschen nur sporadisch vor und spielen keine praktische Rolle.[2]

Charakteristisch ist ein plötzlicher Krankheitsbeginn. Fieber (höher als 38,5 °C) ist ein wichtiges Symptom der „echten Grippe“.[2] Es kommt dadurch zustande, dass Krankheitserreger, wie z.B. Viren, Bakterien oder Pilze, im Körper als von außen kommende (exogene) Pyrogene, also fieberfördernde Stoffe, wirken. Diese lösen in einer bestimmten Hirnregion, dem Hypothalamus, die Fieberreaktion aus. Es kommt durch Muskelzittern und Schüttelfrost zur Temperaturerhöhung.[4] In der Regel verläuft die Fieberkurve bei einer Influenza-Infektion eingipflig, das heißt, das Fieber steigt in der sog. Fieberkurve über Tage bis zu einem Punkt und fällt danach wieder ab. Sollte ein zweiter Gipfel auftreten, ist dies meist Zeichen einer bakteriellen Infektion, die zusätzlich zur viralen Infektion mit Influenza auftritt. Man spricht dann von einer sog. bakteriellen Superinfektion.[2]

Folgende weitere Symptome können unter anderem auftreten[1][2]:

  • Frösteln
  • starkes Krankheitsgefühl
  • Entzündung der oberen Luftwege bis zu den Bronchien (Laryngo-Tracheo-Bronchitis)
  • trockener Husten
  • Kopf- und Gliederschmerzen
  • Übelkeit, Erbrechen

Bei einer Influenza kann es zu einem schwerwiegenderen Krankheitsverlauf kommen. Hierbei stehen Komplikationen im Bereich der Lunge, z.B. eine Lungenentzündung (Influenzapneumonie oder bakterielle Pneumonie) bzw. die Verschlechterung einer bestehenden Lungengrunderkrankung im Vordergrund. Auch andere Organe können betroffen sein wie z.B. Skelettmuskelentzündungen (Myositis), Entzündungen des Herzmuskels (Myokarditis) oder auch Entzündungen im Gehirn (Enzephalitis).[1]

Es gibt gewisse Risikogruppen von Patienten, bei denen ein schwerer Verlauf der Influenza möglich ist. Zu ihnen gehören u.a.[1]:

  • Ältere Personen
  • Personen mit Grunderkrankungen wie z.B.
    • chronischen Herzerkrankungen
    • chronischen Lungenerkrankungen
    • chronischen Stoffwechselerkrankungen
    • Immundefekten
    • neurologischen Erkrankungen
  • Schwangere im fortgeschritten Schwangerschaftsstadium

Zeichen eines schweren Verlaufs können sein[1]:

  • hohes Fieber über mehr als drei Tage
  • Kurzatmigkeit und Luftnot
  • Brustschmerzen, niedriger Blutdruck
  • Schläfrigkeit, Verwirrtheit
  • Wassermangel (Dehydratation)

Oft verschlechtert sich der Zustand des Patienten 3-5 Tage nach Beginn der Symptome.[1]

Behandlung

Bei Patienten, die nicht den Risikogruppen für einen schweren Verlauf angehören bzw. falls die Zeichen für einen unkomplizierten Verlauf sprechen, wird eine Influenza vorwiegend symptomatisch behandelt, das heißt, es steht im Vordergrund die Krankheitszeichen zu bekämpfen.[1] Hierbei wird auf Flüssigkeitsersatz bei Fieber und eventuell Fiebersenkung, z.B. durch Wadenwickel oder Medikamente (beispielsweise Paracetamol), geachtet.[2] Sollten Anzeichen einer bakteriellen Superinfektion vorliegen, sollte an eine antibiotische Therapie gedacht werden.[2]

Bei Patienten, die einer Risikogruppe angehören bzw. bei Verdacht auf einen schweren Verlauf, wird in der Regel eine sog. antivirale Therapie, also eine Therapie, die direkt gegen das Virus gerichtet ist, begonnen.[1] Hier ist es wichtig, dass die Therapie innerhalb der ersten 24-48 Stunden begonnen wird.[2] Jedoch ist es bei schweren Verläufen auch sinnvoll, nach diesem Zeitfenster mit der Therapie zu beginnen.[1] Hierbei kommen heutzutage fast ausschließlich sog. Neuraminidasehemmer zum Einsatz. Diese blockieren die Freisetzung neu gebildeter Viren.[2]

Zu beachten

Es ist wichtig, die Influenza, also die sog. „echte Grippe“, von anderen Erkrankungen, die ähnliche Symptome verursachen, abzugrenzen. Es gibt sog. „grippale Infekte“, die durch andere Erreger, z.B. dem sog. Rhino-Virus verursacht werden, die meistens milder verlaufen als eine Influenza. Auch die möglichen Folgeerkrankungen einer Infektion mit Influenza können schwerwiegender sein.[3]

Es gibt eine jährliche, nach Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation zusammengestellte Impfung mit einem sog. Totimpfstoff.[2] Ein Totimpfstoff besteht aus inaktivierten Viren oder deren Bestandteilen. Diese sind nicht vermehrungsfähig, daher lösen sie lediglich eine Immunantwort aus, nicht aber die Krankheit.[8] Dieser jährlich aktualisierte Impfstoff entspricht den aktuellen Virusstämmen, welche die jährliche Grippewelle auslösen. Die Schutzrate der Impfung liegt bei Menschen die jünger als 60 Jahre sind bei ca. 70%, bei älteren etwas niedriger.[2] Empfohlen wird die Impfung u.a. für folgende Personen[2]:

  • alle Personen älter als 60 Jahre
  • Schwangere ab dem letzten Drittel der Schwangerschaft
  • Personen, die mit erhöhtem Kontakt mit dem Virus rechnen müssen

Die Grundimmunisierung, also die erste Impfung, erfolgt bei Erwachsenen einmalig vor Beginn der kalten Jahreszeit. Die Auffrischungen finden jährlich statt.[2]

Es gibt vorbeugende Maßnahmen für Influenzapatienten und deren Angehörige[1]:

  • sorgfältige Händehygiene
  • Husten und Niesen in die Ellenbeuge
  • regelmäßiges Lüften
  • räumliche Trennung von Erkrankten und Gesunden
  • ungeimpfte Personen sollten von Patienten ferngehalten werden, insbesondere falls sie einer Risikogruppe angehören

Allgemein kann man sich bei gehäuftem Auftreten von Influenza in der Öffentlichkeit durch Vermeidung von Händeschütteln, Anniesen oder Anhusten schützen.[1]

Besonders wenn sich eine Influenza durch hohes Fieber, das sich über 2-3 Tage hält, ankündigt, ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen, um eine genauere Abklärung der Beschwerden zu veranlassen.[5]


Behandlungsmöglichkeiten bei einer Grippe