Grippe Schweinegrippe (H1N1): Wiki

Die Schweinegrippepandemie im Jahr 2009 wurde durch einen neuen Subtyp des Influenza-Stammes A ausgelöst, der aus einer Neukombination des Erbmaterials verschiedener Influenzaviren entstand. Die Symptome entsprachen der typischen Grippesymptomatik mit plötzlich ansteigendemFieber, trockenem Reizhusten und Hals-, Muskel- sowie Kopfschmerzen. Trotz der für Grippewellen untypischen sehr schnellen Ausbreitung verlief die Erkrankung vergleichsweise mild. Die Zahl der Todesopfer weltweit im Zeitraum 2009/2010 wird auf 2900 geschätzt.

Symptome & Verlauf

Per Definition werden die Influenzaviren A,B und C anhand bestimmter Oberflächenstrukturen des Orthomyxovirus unterteilt . Als für den Menschen klinisch relevant gelten nur die Stämme A und B, Grippepandemien werden aufgrund ihrer hohen Rekombinationsrate des Erbmaterials nur durch die A-Variante ausgelöst.

Gelegentliche, kleinere Mutationen beider Virusstämme haben direkte Konsequenzen bei der Wahl des Grippeimpfstoffs, wobei eine überstandene Grippe oder eine erfolgte Impfung Immunität nur gegen Viren mit sehr hoher genetischer Ähnlichkeit gewährleisten können. Deshalb breiten sich in Abständen von ca. 10 – 20 Jahren weltweite Grippewellen aus, die von Viren verursacht werden, deren Zusammensetzung dem menschlichen Körper in der Form unbekannt ist und für die folglich noch keine Antikörper gebildet wurden.

Die hohe Ansteckungsgefahr der Virusgrippe liegt teils an der sehr kurzen Inkubationszeit von 1 – 2 Tagen und teils an den typischen Übertragungswegen per Niesen oder Husten (Tröpfcheninfektion). Besonders kleine Partikel gelangen sogar durch Atmen oder Sprechen auf dem Luftweg zum nächsten Wirt. Darüber hinaus gilt das Händeschütteln als häufiger Virusüberträger, da das dort haftende Sekrete weitergegeben wird und so durch anschließenden Hand-Mund- oder Hand-Nase-Kontakt zu den Schleimhäuten gelangt. Dort erfolgt die Virusvermehrung. Nachfolgend werden die Strukturen der Lunge befallen, wobei besonders das Flimmerepithel des Atmungstraktes geschädigt wird. Der entstandene Schaden begünstigt schließlich die Ansiedlung bakterieller Erreger und führt dann nicht selten zu bakteriellen Superinfektionen.

Das Schweinegrippevirus entstand aus einer Kombination zweier bereits bestehender Schweinegrippeviren, was die Bedeutung derungewöhnlichen Altersverteilung der Betroffenen erklären könnte. Man vermutet, dass vor 1950/60 Geborene noch über Antikörper gegen die Erreger der Spanischen Grippe verfügen, welche eine enge Verwandtschaft mit dem H1N1-Erreger von 2009 aufweist. Gerade krankenhauspflichtige Verläufe traten vermehrt bei sehr viel jüngeren Patienten auf, als es bei saisonaler Influenza der Fall ist.40% der hospitalisierten jungen Betroffenen waren Kinder im Alter von 10 – 18 Jahren.

Behandlung

Neben der symptomatischen Therapie wurden gegen das H1N1-Virus 2009 vor allem Neuramindasehemmer (Oseltamivier und Zanamavir) eingesetzt. Diese hemmen die für die Virusvermehrung wichtige Oberflächenstruktur Neuraminidase und helfen so die weitere Ausbreitung zu verhindern.

Je nach Krankheitsverlauf waren zudem Antibiotika sowie, bei besonders schwerwiegenden Fällen, eine intensivmedizinische Behandlung im Krankenhaus vonnöten.

Zu beachten

Nachträglich konnte rekapituliert werden, dass etwa 85% der gemeldeten Todesfälle aus dieser Grippewelle bekannte Risikogruppen betraf, was diejährliche Impfempfehlung der Ständigen Impfkommission für diese untermauert. Zu diesen Risikogruppen gehören

  • Personen über 60 Jahren
  • Kinder unter 5 Jahren
  • Personen mit Grunderkrankungen wie Diabetes mellitus oder chronischen Herz- und Lungenerkrankungen
  • Schwangere
  • Medizinisches Personal

Ansteckung

H1N1 ist die Bezeichnung des Erregers der Schweinegrippe. Die Schweinegrippe gilt als eine gefährliche Unterform der Grippe, an der immer wieder Menschen sterben. Um sich zu schützen, ist es wichtig zu wissen, wie bei der Schweinegrippe die Ansteckung vonstattengeht. Wie Schweinegrippe verursacht wird, wie Menschen sich anstecken ...

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Inkubationszeit

Die Schweinegrippe (H1N1) ist eine besondere Form der echten Grippe (Influenza, Virusgrippe) und wurde erstmals 2009 nachgewiesen. Der Erreger ist der Influenzavirus vom Typ A/H1N1, der bis dahin unbekannt war. Die Symptome sind mit denen der klassischen Grippe relativ gut vergleichbar. Dazu zählen:[1] starkes Fieber ...

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Behandlungsmöglichkeiten bei einer Grippe