Grippe: Symptome
Augenschmerzen bei Grippe
Die echte Grippe (Influenza) kann mit den bekannten Symptomen wie Fieber, Halsschmerzen, Husten, Kopf- und Gliederschmerzen oder Schnupfen einhergehen, aber auch die Augen können schmerzen.[1] Im Folgenden werden die medizinischen Fakten rund um das Thema Augenschmerzen bei Virusgrippe erläutert. Es wird der biologische Zusammenhang erklärt und schließlich dargestellt, was es besonders zu beachten gilt.
Medizinische Fakten
Bei der echten Grippe kann es zu schmerzhaften und roten Augen kommen. Häufig sind die Augen geschwollen. Betroffene empfinden oft ein Fremdkörpergefühl und starken Juckreiz. Außerdem reagieren viele lichtempfindlich. Der Tränenfluss ist meistens gesteigert. Diese Symptome sind durch die Entzündung der Bindehaut der Augen erklärbar, einer sogenannten Konjunktivitis.[2] Die Konjunktivitis im Rahmen einer Influenza-Infektion tritt in aller Regel zusammen mit anderen Symptomen auf. Zu achten ist daher auch auf Zeichen einer Entzündung der Haut um die Augen und auf eine Schwellung der Lymphknoten am Kopf. In den meisten Fällen heilt die Bindehautentzündung ohne Komplikationen spontan wieder ab.[3] Ein ausgeprägter oder langanhaltender Verlauf sowie eitrige Flüssigkeit im Auge können auf eine bakterielle Infektion hindeuten und müssen ärztlich abgeklärt werden.[4]
Biologischer Zusammenhang
Bei der Virusgrippe befallen die Influenza-Viren vor allem die Zellen der oberen Atemwege.[5] Die Folge ist eine starke Entzündung unter anderem im Nasen-Rachenraum (Nasopharynx). Über den Tränen-Nasen-Gang (lateinisch: Ductus nasolacrimalis) stehen die Nasenschleimhäute in direktem Kontakt zum Auge. Damit besteht für die Erreger die Möglichkeit, auch zum Auge vorzudringen, was auch dort eine Entzündungsreaktion zur Folge haben kann.[6] Da die geschädigten Atemwege leichter von Bakterien besiedelt werden können und das Immunsystem mit der Bekämpfung der Influenza-Viren beschäftigt ist, besteht bei der Virusgrippe die Gefahr für zusätzliche bakterielle Infektionen auch des Auges. Dies wird als Superinfektion bezeichnet.[7]
Zu beachten
Die Therapie einer Konjunktivitis bei der echten Grippe beschränkt sich normalerweise auf die Symptome.[8] So wird bisweilen das Kühlen oder eine Befeuchtung der Augen mit Augentropfen als wohltuend empfunden.[9] Die Gefahr einer bakteriellen Superinfektion ist vor allem, aber nicht nur, bei chronisch kranken Menschen, wie z.B. Diabetikern, aber auch bei Schwangeren oder älteren Menschen größer.[10] Steht eine solche bakterielle Superinfektion im Raum, ist ärztlicher Rat vonnöten. Bei Betroffenheit der Augen ist dies notwendig, um eine mögliche dauerhafte Schädigung der Sehfähigkeit zu verhindern.[11]
Quellenangaben:
- Salzberger, Bernd, Grippe, Apotheken Umschau, http://www.apotheken-umschau.de/Grippe/Grippe-Symptome-11714_3.html, abgerufen am 8.11.2014.
- Kanski et. al., Klinische Ophthalmologie, Elsevier, 7. Auflage 2012.
- Pleyer, Uwe, Entzündliche Augenerkrankungen, Springer Verlag 2014, S.88.
- Lemmer, Björn, Brune, Kay, Pharmakotherapie, Springer Verlag, 13. Auflage, S. 429.
- Robert Koch Institut, Influenza RKI-Ratgeber für Ärzte, http://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_Influenza.html, abgerufen am 8.11.2014.
- Kanski, 2012
- Salzberger, 2014
- Erb, Carl, Schlote, Torsten, Medikamentöse Augentherapie, Georg Thieme Verlag, 3. Auflage, S. 107.
- Kochen, Michael, Duale Reihe Allgemeinmedizin und Familienmedizin, Georg Thieme Verlag, 4. Auflage 2012, S. 459.
- Salzberger, 2014
- Erb / Schlote
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Veröffentlicht durch: | Erkältet.info-Redaktion |
Erstellt am: | 30.01.2015 |
Zuletzt aktualisiert am: | 26.11.2015 |
Prüfzyklus: | jährlich |
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