Grippe: Symptome

Ohrendruck bei Grippe

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Bei der „echten“ Grippe (Influenza) kann Ohrendruck zu den Symptomen gehören. Die Ursache für den Ohrendruck kann eine Mittelohrentzündung (sog. otitis media) sein. Bei Kindern tritt sie besonders häufig als Begleiterkrankung der Virusgrippe auf. Im Folgenden wird erklärt, wie eine Mittelohrentzündung in Verbindung mit einer Grippeerkrankung zustande kommt und warum Kinder besonders häufig davon betroffen sind.

Medizinische Fakten

Die akute Mittelohrentzündung (otitis media acuta) ist bei Kindern eine häufige Begleiterscheinung einer Grippeerkrankung. Sie kann aber auch unabhängig von einer Infektion mit Grippeviren auftreten. Das Risiko einer Erkrankung an einer Mittelohrentzündung nimmt mit zunehmendem Alter ab und tritt entsprechend bei Erwachsenen seltener auf als bei Kindern.

Verursacher der Mittelohrentzündung können verschiedene Viren und Bakterien sein. Sie werden zumeist über Tröpfcheninfektion oder Kontaktinfektion übertragen, also z.B. über Niesen und Husten oder das Berühren von Türklinken und anderen Gegenständen. Tritt die Mittelohrentzündung im Zusammenhang mit einer Grippe auf, ist die Ursache mit einer hohen Wahrscheinlichkeit der Influenzavirus, der auch die Grippeerkrankung verursacht. Möglich ist aber auch eine zusätzliche Infektion des Mittelohrs mit Bakterien, eine sogenannte Superinfektion.
Typische Symptome der Mittelohrentzündung sind Ohrenschmerzen, die vor allem in der Nacht verstärkt auftreten, Ohrendruck und ein vermindertes Hörvermögen. Auch kann ein wässriger, eitriger oder blutiger Ausfluss aus dem Ohr austreten. Ferner kann die Ohrmuschel empfindlich auf Druck reagieren und es können Gleichgewichtsstörungen auftreten.

Kinder äußern oftmals eher unspezifische Beschwerden wie Bauchschmerzen. Babys und Kleinkinder, die noch nicht sprechen können und somit ihre Beschwerden nicht äußern können, greifen sich bei Ohrenschmerzen oder einem Druckgefühl häufig an das Ohr. Auch wenn ein Kind nicht mehr auf Geräusche oder Ansprache reagiert, kann die Ursache eine Mittelohrentzündung sein, die das Hörvermögen einschränkt. [1]

Biologischer Zusammenhang

Bei einer Grippe kommt es in der Regel zu einer Entzündung der Schleimhäute des Nasen-Rachen-Raumes. Das Mittelohr steht über die Ohrtrompete (sog. tuba auditiva) mit diesem Bereich in direkter Verbindung. Die Grippeviren und andere Krankheitserreger können deshalb aus dem oberen Drittel des Rachens ins Mittelohr aufsteigen und so eine Entzündung verursachen. Bei Kindern ist die Ohrtrompete noch sehr kurz. Aus diesem Grund ist der Weg für Krankheitserreger ins Mittelohr offener als bei Erwachsenen, sodass Kinder sehr viel häufiger an Mittelohrentzündung erkranken.[2]

Bei einer Mittelohrentzündung schwillt häufig der Gang zwischen Rachen und Mittelohr, durch den die Krankheitserreger aufgestiegen sind, an. Aufgrund der Schwellung ist kein Druckausgleich mehr möglich und es entsteht Unterdruck im Ohr. In der Konsequenz treten die typischen Symptome des Ohrendrucks und der Hörminderung auf. Ebenso kann keine Flüssigkeit mehr aus dem Ohr in den Rachen abfließen, sodass diese sich im Mittelohr ansammelt. Wird der Druck im Mittelohr zu hoch, bildet sich ein kleiner Riss im Trommelfell, durch das das Sekret in die Ohrmuschel abfließen kann. Dadurch lassen die Beschwerden in der Regel deutlich nach. [3]

Zu beachten

Bei Verdacht auf eine Mittelohrentzündung sollte ein Arzt aufgesucht werden, um die Notwendigkeit einer Behandlung abzuklären. Mit der richtigen und rechtzeitigen Behandlung können Komplikationen und eine Chronifizierung der Erkrankung verhindert werden. Kinder erkranken besonders häufig an Mittelohrentzündungen. Zusätzlich erhöht wird das Erkrankungsrisiko durch Passivrauchen und durch ständiges Nuckeln an einem Schnuller oder einer Nuckelflasche.[4]


Behandlungsmöglichkeiten bei einer Grippe