Halsschmerzen: Begleiterscheinungen
Halsschmerzen und Nackenschmerzen
Nackenschmerzen und Halsschmerzen können sich als Symptomkomplex gleichzeitig entwickeln, oder ursächlich miteinander verbunden sein und im Rahmen einer Erkältung hintereinander entstehen. Die Kombination der Symptome kann aber auch ein Indiz für schwerwiegendere Erkrankungen sein.[1] Die medizinischen Fakten, die biologischen Zusammenhänge und die Risiken in Verbindung mit Nackenschmerzen und Halsschmerzen sollen im Folgenden näher dargelegt werden.
Medizinische Fakten
Nackenschmerzen können durch vielerlei Ursachen hervorgerufen werden, in den meisten Fällen entstehen sie durch Muskelverspannungen. Sie können unter anderem auch durch eingeklemmte oder entzündete Nerven oder Infektionen im Halsbereich und Gehirn hervorgerufen werden.[2] Im Zusammenhang mit Halsschmerzen sind vor allem Infektionskrankheiten die Hauptursache.
Entstehen die Nackenschmerzen im Rahmen einer Erkältung oder einer Grippe (Influenza), also einer Vireninfektion, sind geschwollene Lymphknoten im Nacken der Grund für die Schmerzen. Die Viren werden über Tröpfcheninfektion übertragen und führen zu allgemeiner Abgeschlagenheit, Halsschmerzen (Pharyngitis), Schnupfen, Husten, erhöhter Temperatur und Kopf- und Gliederschmerzen. Bei einer virenbedingten Entzündung des hinteren Rachens (Pharyngitis) kann es zusätzlich zu einer bakteriellen Superinfektion durch Streptokokken kommen. In diesem Fall kommen zu den grippeähnlichen Symptomen noch starke Schluckbeschwerden (Dysphagie) und ein geschwollener und geröteter Rachen hinzu.[3] Die Nackenbeschwerden entstehen durch geschwollene Lymphknoten und durch eine reflexartige Steifheit im Hals als Schonhaltung. [2]
Weitere mögliche Infektionskrankheiten, die als Ursache für den Symptomkomplex Nackenschmerzen mit Halsschmerzen gelten können, sind die Meningitis und das Pfeiffersche Drüsenfieber.
Eine Hirnhautentzündung (Meningitis) entsteht durch eine Infektion mit Viren, Pilzen oder Bakterien und kann auch als Begleiterscheinung im Rahmen von Infektionskrankheiten wie Borreliose auftreten. Sie zeichnet sich durch folgende Symptome aus:
- Fieber
- Kopfschmerz
- Übelkeit, Erbrechen
- Nackensteifigkeit und Rückenschmerzen
- Bewusstseinsstörungen
- Krämpfe [4]
Das Pfeiffersche Drüsenfieber (Mononukleose) wird durch das Eppstein-Barr-Virus (EBV) hervorgerufen und durch Tröpfcheninfektion übertragen. Die Mononukleose tritt mit folgenden Symptomen in Erscheinung:
- Hohes Fieber
- Fauligem Mundgeruch
- Halsentzündung (Pharyngitis)
- Geschwollenen Lymphknoten im Hals- und Nackenbereich [5]
Biologischer Zusammenhang
Die Schmerzen im Nackenbereich werden wahrgenommen, wenn Schmerzrezeptoren (Nozizeptoren) bei Veränderungen des inneren Milieus ihre Signale an das Schmerzzentrum im Gehirn weiterleiten.[6] In den meisten Fällen sind Entzündungen der Grund für eine Änderung des inneren Milieus. Sind die Lymphknoten im Hals- und Nackenbereich geschwollen, deutet dies auf eine Entzündungsreaktion hin, also eine Aktivierung des Immunsystems. Die Immunabwehr-Zellen sammeln sich im Lymphknoten, um den Erreger zu bekämpfen und herauszufiltern, wodurch dieser anschwillt und schmerzempfindlich wird.[7]
Eine Muskelverspannung ist im Prinzip eine Entzündung des Muskels. Wird die Nackenmuskulatur z.B. durch eine Schonhaltung zu sehr belastet, wie es bei der akuten Pharyngitis oder der Meningitis oft der Fall ist, versteift sie sich, wird minderdurchblutet und entzündet sich. Dadurch schwillt die Muskulatur an und wird schmerzempfindlich.[8] Bei der Meningitis kommt noch hinzu, dass die Bewegung im Nacken die entzündeten Hirnhäute reizt, wodurch massive Schmerzen entstehen können, die auch in den Nacken ausstrahlen.
Zugluft [1] kann sowohl Nackenschmerzen als auch Halsschmerzen verursachen. Die Muskulatur versteift sich und die Abwehrleistung der Schleimhäute nimmt bei Verkühlung ab, welche sie anfälliger für Krankheitserreger macht.
Zu beachten
Alle Infektionskrankheiten sind höchst ansteckend, der Kontakt zu Mitmenschen sollte also gemieden werden. Sowohl die Meningitis als auch die Mononukleose können einen sehr schwerwiegenden Verlauf nehmen und kommen vor allem bei Kindern und Jugendlichen vor. Im Rahmen einer Grippe sollten die Symptome innerhalb einer Woche wieder verschwinden.
Quellenangaben:
- Peter Altmeyer et. Al., Dermatologische Differentialdiagnosen, Springer Medizin Verlag, 2007
- Apotheken Umschau, „Nackenschmerzen, steifer Hals“, http://www.apotheken-umschau.de/gelenke/nackenschmerzen-steifer-hals
- HNO-Ärzte im Netz, „Halsschmerzen – Ursachen und ihre besonderen Symptome“, http://www.hno-aerzte-im-netz.de/krankheiten/halsschmerzen/ursachen-und-ihre-besonderen-symptome.html
- DocCheck Flexikon, „Meningitis“, http://flexikon.doccheck.com/de/Meningitis
- Apotheken Umschau, „Pfeiffersches Drüsenfieber (Mononukleose), http://www.apotheken-umschau.de/Pfeiffersches-Druesenfieber
- H.O. Handwerker und H.-G. Schaible, „Nozizeption und Schmerz“, Neuro- und Sinnesphysiologie, Springer Medizin Verlag, 2006
- Dr. Nicolas Gumpert, „Lymphknoten“, http://www.dr-gumpert.de/html/lymphknoten.html, 24.03.2014
- DocCheck Flexikon, „Verspannung“, http://flexikon.doccheck.com/de/Verspannung
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Veröffentlicht durch: | Erkältet.info-Redaktion |
Erstellt am: | 30.01.2015 |
Zuletzt aktualisiert am: | 10.11.2015 |
Prüfzyklus: | jährlich |
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