Halsschmerzen: Häufige Fragen

Halsschmerzen in der Stillzeit – Was tun?

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Halsschmerzen treten oft zusammen mit Schnupfen (Rhinitis) und Husten (Tussis) auf und sind meist ein Hinweis auf eine Entzündung der Schleimhäute der oberen Atemwege. ​Mütter haben häufig Angst, dass sich das Kind über die Muttermilch anstecken kann. Dies ist jedoch nicht der Fall, weil in der Muttermilch keine Erreger vorkommen. [1] Atemwegsinfekte treten in der Stillzeit genauso häufig auf wie sonst auch. Es gilt aber auf deren Therapie zu achten, da bestimmte Medikamente (z. B. Acetylsalicylsäure) in der Stillzeit vermieden werden sollten. [2] [3] In den folgenden Abschnitten wird aufgezeigt, wie Betroffene die Halsschmerzen auch während der Stillzeit lindern können.

Behandlung von Halsschmerzen in der Stillzeit

Halsschmerzen sind ein typisches Symptom einer beginnenden Erkältung. Häufig kommen noch weitere Erkältungssymptome, wie Schnupfen oder Husten (Tussis), hinzu. Andere Ursachen für Halsschmerzen sind beispielsweise ein Rückfluss von Magensäure bis in den Rachen (= Reflux), Abszesse oder Erkrankungen der Schilddrüse. [4][5]

Allgemeine Maßnahmen

Bei einem normal funktionierenden Immunsystem heilt eine Atemwegsinfektion von allein aus und klingt nach einigen Tagen auch ohne Behandlung ab. Die Genesung kann unterstützt werden, indem der Betroffene viel Tee oder Wasser trinkt, sich körperlich schont und auf Rauchen und Alkohol verzichtet. Eine Ansteckung des Kindes sollte natürlich vermieden werden. Allerdings ist es einigermaßen gut geschützt, weil in der Muttermilch Abwehrstoffe (Antikörper) gegen die Krankheitserreger enthalten sind und durch das Stillen auf das Kind übertragen werden.

Hausmittel/Anwendungen

Salbei und Kamille: Beide Heilpflanzen haben eine entzündungshemmende, antibakterielle und antivirale Wirkung. Durch die Anwendung als Gurgellösung können die Heilpflanzen ihre Wirkung direkt an der entzündeten Schleimhaut entfalten. Zur Herstellung einer Gurgellösung wird jeweils ein Teelöffel Salbei und Kamille mit 0,5 l Wasser übergossen und ziehen gelassen. [6] [7]

Halswickel: Ein warmer Wickel mit Kartoffel, Leinsamen oder Eibischwurzeln kann das Halsweh lindern. Dazu wird Leinsamenmehl mit etwas Eibischwurzel in 3 l Wasser für 20 Minuten gekocht und danach in ein Tuch gestrichen, das der Betroffene um den Hals legt. Kartoffeln können gekocht, zerstampft und in ein Tuch gewickelt werden. [8]

Medikamente

Wenn in der Stillzeit Halsschmerzen im Rahmen einer Infektion der oberen Atemwege auftreten, muss genau bedacht werden, welche Medikamente infrage kommen und welche nicht genommen werden dürfen. Das betrifft sowohl antientzündliche, schmerzlindernde Medikamente als auch Antibiotika. Entzündungshemmende und schmerzstillende Medikamente, die auf jeden Fall eingenommen werden dürfen, sind Ibuprofen (1. Wahl bei Entzündungen in der Stillzeit) und Paracetamol. [9]

Ibuprofen

  • Ibuprofen hemmt die körpereigene Produktion von Entzündungsbotenstoffen, wie Prostaglandine, und wirkt dadurch schmerz- und entzündungshemmend.
  • Medikamente: z. B. Ibumetin®/Ibumetin® forte, Seractil®/Seractil® forte und Aktren®
  • Dosierung: Die Einzeldosis beträgt 400 mg; die Tagesmaximaldosis von 1200 mg sollte nicht überschritten werden.
  • Nebenwirkungen: Es kann zu Übelkeit (Nausea) und Sodbrennen kommen. Auch Blutungen und Geschwüre im Magen-Darm-Trakt, Hautausschläge und Kopfschmerzen (Cephalgie) sind mögliche Nebenwirkungen.
  • Wechselwirkungen: Ibuprofen sollte unter anderem nicht mit oralen Antidiabetika (Mittel gegen Zuckerkrankheit), ACE-Hemmern (Mittel gegen hohen Blutdruck) , oralen Antikoagulantien (Mittel zur Blutverdünnung), Acetylsalicylsäure, Diuretika (harntreibende Mittel) und Alkohol eingenommen werden, da bei diesen Kombinationen unerwünschte Arzneimittelwirkungen auftreten können oder die Wirkung von Medikamenten abgeschwächt oder verstärkt werden kann. [10] [11] [12] [13]

Paracetamol

  • Paracetamol ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der Analgetika mit fiebersenkenden und schmerzlindernden Eigenschaften.
  • Medikamente: z. B. Azur® Tabletten, Paracetamol 500 mg ELAC Tabletten, Paracetamol 500 mg HEXAL Tabletten
  • Dosierung: Sie richtet sich nach dem Körpergewicht und entspricht etwa 10 bis 15 mg/kg Körpergewicht bis 60 mg/kg KG als maximale Tagesdosis.
  • Nebenwirkungen: Selten kann es zu einem Anstieg von Leberenzymen (Serumtransaminasen) kommen. Sehr selten können allergische Reaktionen in Form eines Haut- oder Nesselausschlags oder zu Veränderungen der Blutzusammensetzung (Thrombozytopenie = Blutplättchenmangel oder Agranulozytose = Mangel an Granulozyten, einer Untergruppe der weißen Blutkörperchen) auftreten.
  • Wechselwirkungen: Bei gleichzeitiger Einnahme von Paracetamol mit Arzneimitteln gegen Gicht (Probenecid), Schlafmitteln wie Phenobarbital, Mitteln gegen Epilepsie (Phenytoin, Carbamazpin) oder Mitteln gegen Tuberkulose (Rifampicin) können Wechselwirkungen auftreten. Auch Medikamente gegen Übelkeit (Metoclopramid und Domperidon) oder zur Senkung der Blutfettwerte (Colestyramin) beeinflussen die Wirkung von Paracetamol und sollten nicht in Kombination mit diesem Wirkstoff eingenommen werden.[14]

Zu beachten

Ein Atemwegsinfekt in der Stillzeit ist an sich kein Grund zur Besorgnis. Damit der Infekt nicht auf die Lunge übergreift und dort möglicherweise eine Lungenentzündung (Pneumonie) oder eine Lungenfellentzündung (Pleuritis) hervorruft, muss vor allem ein lang andauernder Infekt behandelt werden. [14]

Besonders gefährdet sind Raucher, Personen, die häufigem Stress ausgesetzt sind, und Personen mit einem schwachen Immunsystem. Letzteres kann eventuell noch durch die Schwangerschaft, während der das mütterliche Immunsystem etwas abgeschwächt ist, bedingt sein. [15] [16] [17]

Wenn sich die Halsschmerzen nach zwei Wochen nicht bessern oder plötzlich hohes Fieber (Pyrexie) hinzukommt, sollte ärztlicher Rat eingeholt werden. Zur Vorbeugung ist eine gesunde Lebensführung, das Beachten von Hygieneregeln, der Verzicht auf Alkohol oder Tabak sowie das Vermeiden von Stress zu empfehlen.


Behandlungsmöglichkeiten bei Halsschmerzen