Halsschmerzen: Häufige Fragen

Halsschmerzen und Ohrenschmerzen – Was tun?

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Halsschmerzen treten oft im Rahmen von Entzündungen der oberen Atemwege auf. Zusätzlich auftretende Ohrenschmerzen (Otalgie) sind dabei typisch. Die Schmerzen im Ohr können einerseits vom Rachen ausstrahlen, andererseits kann die Infektion auf das Mittelohr übergreifen und dort eine Mittelohrentzündung (Otitis media) verursachen. Da es bei solchen Infekten zu chronischen Entzündungen im Ohr oder einem Übergreifen der Entzündung auf den Warzenfortsatz (Mastoid, Knochen hinter der Ohrmuschel) kommen kann, sollte, besonders bei länger andauernden Beschwerden, ein Arzt konsultiert werden. [1] Was kann der Betroffene gegen die genannten Symptome tun? Was hilft? Diese Fragen werden im Folgenden beantwortet.

Behandlung von Halsschmerzen in Verbindung mit Ohrenschmerzen

Halsschmerzen sind typisch bei Atemwegsinfektionen. Sie treten zusammen mit Ohrenschmerzen, Schnupfen (Rhinitis) und/oder Husten (Tussis) auf. Eine zusätzliche Ohrinfektion (Otitis) kann auch Ursache der Beschwerden sein. Andere häufige Erkrankungen, die Halsschmerzen, aber eher seltener Ohrenschmerzen verursachen, wären ein Rückfluss von Magensäure bis in den Rachen (= Reflux), das Pfeiffer-Drüsenfieber (Mononukleose), Abszesse oder Erkrankungen der Schilddrüse. Bei starken, in die Umgebung ausstrahlenden Ohrenschmerzen in Verbindung mit Fieber (Pyrexie) sollte an eine Entzündung des Warzenfortsatzes (Mastoiditis) gedacht und ein Arzt aufgesucht werden. [2] [3] [4] [5]

Allgemeine Maßnahmen

Den Hauptanteil der Erkrankungen mit Halsschmerzen in Verbindung mit Ohrenschmerzen bilden die Atemwegsinfektionen. Hierbei ist es wichtig, sich körperlich zu schonen, viel zu schlafen und Tee zu trinken. In der Regel ist das Immunsystem stark genug, um den Infekt innerhalb von ein paar Tagen zu bekämpfen. In dieser Zeit sollte auf Rauchen und Alkohol verzichtet werden.

Hausmittel/Anwendungen

Salbei und Kamille: Kamille und Salbei haben eine entzündungshemmende Wirkung und vertreiben Bakterien und Viren. In einer Gurgellösung können sie schnell an den Ort des Geschehens kommen. Hierfür nimmt der Betroffene einen Teelöffel Salbei und einen Teelöffel Kamille und gibt diese in 0,5l Wasser. Die Mischung sollte 5–6 Minuten ziehen, wird dann durch ein Sieb gegeben und kann nun zum Gurgeln verwendet werden.[6] [7] [8]

Zwiebelwickel: Zwiebelwickel können bei Ohrenschmerzen zur äußeren Anwendung herangezogen werden. Zwiebeln haben eine keimhemmende Wirkung und unterstützen so den Heilungsprozess. Dabei können die Zwiebeln fein gehackt und auf einem Stofftuch (z. B. Leinentuch) Stoff verteilt werden, den der Betroffene mit einer Mütze oder Ähnlichem auf den Ohren befestigt. [9] [10] [11]

Medikamente

Im Falle von viralen Infekten, die Halsschmerzen und/oder Ohrenschmerzen hervorrufen können, gilt es, das Immunsystem bei seiner Arbeit gegen den Erreger zu unterstützen. Es empfehlen sich schmerzstillende und entzündungshemmende Präparate. Wenn ein Bakterium als Auslöser vermutet wird, kann ein Antibiotikum vom Arzt zusätzlich verordnet werden. Besonders geeignet sind folgende Arzneimittel:

Ibuprofen: wirkt schmerz- und entzündungshemmend aufgrund der Hemmung der körpereigenen Prostaglandinproduktion. Prostaglandine sind Entzündungsbotenstoffe, die von den Zellen des Immunsystems ausgeschüttet werden. Sie sind u.a. verantwortlich für Fieber und eine gesteigerte Schmerzwahrnehmung.

Ibumetin®/Ibumetin forte®:

  • Dosierung: Die empfohlene Einzeldosis liegt bei 200–400 mg (Tagesmaximaldosis 1200 mg). Kinder ab dem 6. Lebensjahr erhalten 100–200 mg (Tagesmaximaldosis 600 mg).
  • häufigste Nebenwirkungen: Sodbrennen, Übelkeit (Nausea), Blutungen und Geschwüre im Magen-Darm-Trakt, Hautausschläge oder Ödembildungen.
  • Wechselwirkungen: orale Antidiabetika (= Mittel gegen die Zuckerkrankheit), ACE-Hemmer (= Medikamente gegen Bluthochdruck), orale Antikoagulantien (= Blutverdünner), Diuretika (fördern die Ausscheidung von Flüssigkeit), Alkohol u. a. ​[12] [13]

Seractil®/Seractil forte®:

  • Dosierung: Die Einzeldosis liegt bei 400 mg (Tagesmaximaldosis 1200 mg). Kinder erhalten als Einzeldosis 100–200 mg (Tagesmaximaldosis 300–600 mg).
  • häufigste Nebenwirkungen: Kopfschmerzen (Cephalgie), Schwindel (Vertigo), Müdigkeit, Sodbrennen, Übelkeit (Nausea)
  • Wechselwirkungen: Antikoagulantien (= Blutverdünner), Methotrexat (hemmt das Zellwachstum, z.B. bei Rheuma oder Krebserkrankungen), Acetylsalicylsäure, Antihypertensiva (= Medikamente gegen Bluthochdruck), Digoxin (zur Behandlung von Herzerkrankungen), orale Antidiabetika (= Mittel gegen die Zuckerkrankheit) ​[14]

Aktren®:

  • Dosierung: Die Einzeldosis liegt bei 400 mg (Tagesmaximaldosis 1200 mg).
  • häufigste Nebenwirkungen: Geschwüre/Blutungen im Magen-Darm-Trakt, Bauchschmerzen, Übelkeit (Nausea), Ödeme, Hypertonie
  • Wechselwirkungen: Antikoagulantien (= Blutverdünner), Acetylsalicylsäure, Antihypertensiva (= Mittel gegen Bluthochdruck), Digoxin (zur Behandlung von Herzerkrankungen), orale Antidiabetika (= Mittel gegen die Zuckerkrankheit), Alkohol ​[15]

Zu beachten

Damit ein Infekt im Rachen oder Ohr nicht auf die Lunge übergreift und dort womöglich eine Lungenentzündung (Pneumonie) oder eine Lungenfellentzündung (Pleuritis) hervorruft, muss, besonders bei einem hartnäckigen Infekt eine Therapie angestrebt werden. Gefährdet sind Personen mit einem schwachen Immunsystem, Raucher oder Personen, die häufigem Stress ausgesetzt sind. [16] [17] [18]

Wenn sich ein Infekt nach mehr als 2 Wochen nicht bessert, plötzlich hohes Fieber (Pyrexie) auftritt oder bisherige Therapieversuche erfolglos waren, sollte ein Arzt aufgesucht werden.

Um sich vor den genannten Symptomen zu schützen, werden eine gesunde Lebensführung, eine gewisse Hygiene, Verzicht auf Alkohol oder Tabak sowie Stressvermeidung empfohlen.


Behandlungsmöglichkeiten bei Halsschmerzen