Halsschmerzen: Sonstige Getränke
Cola gegen Halsschmerzen?
Der Genuss von Cola erzielt bei Halsschmerzen keine medizinisch nachweisbar heilende Wirkung. Maximal die Kühle des Getränks kann einen kurzfristigen lindernden Effekt erzeugen. Warum jedoch für diesen Nutzen lieber zu weniger zuckerhaltigen Getränken gegriffen werden sollte und der übermäßige Cola-Konsum sogar negativ zur Genesung beitragen kann, wird im folgenden Text erläutert.
Wirkungsweise (Biologischer Prozess)
Als stark zuckerhaltiges Getränk wird mittlerweile davon ausgegangen, dass das Trinken von Cola bei einer Erkältung kontraproduktiv ist.[1] Der Zucker im Getränk erhöht den Blutzuckerspiegel, was wiederum die Produktion des Hormons Insulin anregt. Dieses Hormon ist für den Transport von Zucker in die Zelle zuständig. Als Nebeneffekt hemmt Insulin die Produktion von Wachstumshormonen. Diese werden benötigt, wenn im Rahmen eines Erkältungsgeschehens das Immunsystem stimuliert werden muss. Wird das Hormon jedoch gehemmt, wirkt sich dies negativ auf das Immunsystem aus, es können weniger Immunzellen produziert werden und die Erkältungserreger haben mehr Zeit, im Körper zu wirken.
Die Effizienz und das Wachstum von Immunzellen sind stark von ihrem Vitamin-C-Gehalt abhängig. Der Zucker aus der Cola besteht aus Molekülen, die dem Vitamin-C-Molekül nicht unähnlich sind. Dadurch konkurrieren beide Moleküle im Blut um den Eintritt in die Zelle, was zu einer Verringerung des Vitamin-C-Gehalts und damit zu einer Funktionseinschränkung der Zelle führt. Dieser Effekt tritt auch durch andere zuckerhaltige Getränke, wie z.B. Obstsäfte zutage. [2]
Da Cola einen stark sauren pH-Wert besitzt, können durch den übermäßigen Konsum sowohl an den Zähnen[3] als auch im Hals Erosionen, also Gewebsschäden, entstehen.[4] Zusätzlich kann es durch das enthaltene Koffein zu Schlafstörungen kommen. Diese sind bei einer Erkältung bereits durch eine behinderte Nasenatmung, eventuelles Fieber und/oder Kopfschmerzen nicht selten – eine zusätzliche Belastung durch den Wachmacher Koffein ist aus diesem Grund nicht ratsam, benötigt der kranke Körper doch die Ruhe zur Genesung.
Anwendung & Dosierung
Wer nicht komplett auf den Genuss von Cola verzichten möchte und einen subjektiven Effekt bei Halsschmerzen beobachtet, sollte sich aufgrund des Zuckergehalts auf ein Glas pro Tag beschränken, da schon durch diese Menge der Tagesbedarf an Zucker zu einem Drittel gedeckt ist. Aufgrund der Säure und dem Koffein stellen auch Light-Produkte in diesem Fall keine Alternative dar.
Zu beachten
Cola und andere Softdrinks sollten nicht regelmäßig bei Erkältungen konsumiert werden, insbesondere für Kinder sind die Getränke wegen des Zucker- und Koffeingehalts nicht geeignet. Bei einer Erkältung und Halsschmerzen ist jedoch die Flüssigkeitszufuhr sehr wichtig, da durch Fieber und Schwitzen ein Flüssigkeitsverlust stattfindet, die Schleimhäute durch häufig auftretendes Mundatmen trocken sind und auch eventuell abzuhustender Schleim so verdünnt und somit leichter zu lösen sein kann. Förderliche Getränke dafür sind Wasser, verdünnte Säfte und Tee.
Quellenangaben:
- http://ajcn.nutrition.org, zuletzt aufgerufen am 25. Juli 2014
- NGKEEKWONG, F., and L. NG. "Two distinct uptake mechanisms for ascorbate and dehydroascorbate in human lymphoblasts and their interaction with glucose." Biochem. J 324 (1997): 225-230.
- CASAS-APAYCO, Leslie Caroll, et al. "Erosive cola-based drinks affect the bonding to enamel surface: an in vitro study." Journal of Applied Oral Science AHEAD (2014): 00-00.
- Felix, Kariny Ramos, et al. "Assessment of Acid Neutralizing Capacity in Cola-based Drinks and Energy Beverages by Artificial Saliva." The journal of contemporary dental practice 14.4 (2013): 578-581.
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Veröffentlicht durch: | Erkältet.info-Redaktion |
Erstellt am: | 30.01.2015 |
Zuletzt aktualisiert am: | 26.11.2015 |
Prüfzyklus: | jährlich |
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