Halsschmerzen: Klassische Arzneimittel
Halsschmerzen Spray "Locabiosol"
Ein Kratzen im Hals weist häufig auf den Beginn einer Erkältung hin. Der Rachen schmerzt und dies wird begleitet von Schluckbeschwerden und Heiserkeit (Dysphonie). Als Halsschmerz wird der Schmerz bezeichnet, der an der ventralen (vorderen) Halsseite auftritt. Dieses unspezifische Symptom kann durch verschiedene Atemwegserkrankungen hervorgerufen werden.[1] Ein Spray, das gegen Halsschmerzen wirkt, ist Locabiosol von der STADA GmbH.[2] Das rezeptfreie Spray wirkt entzündungshemmend und antibakteriell und kann so die Halsschmerzen lindern.
Wie der Wirkmechanismus des Sprays Locabiosol bei Halsschmerzen zustande kommt, was bei der Anwendung beachtet werden sollte und welche Nebenwirkungen möglich sind, zeigt der folgende Text.
Das Wichtigste in Kürze:
- Hersteller: STADA GmbH
- Wirkstoff: Fusafungin
- Darreichungsform: Dosierspray
- Rezeptfrei? Ja
- Hilft bei Halsschmerzen? Ja
Hinweis: Locabiosol darf seit dem 28. Mai 2016 nicht mehr verkauft werden, von einer Anwendung älterer Präparate wird abgeraten. Stiftung Warentest hatte das Spray bzw. dessen Wirkstoff Fusafungin als zu nebenwirkungsreich eingestuft. Bei Anwendung könne es zu Atemnot kommen, die Risiken der Anwendung übersteigen damit den Nutzen des Medikaments [11].
Medizinische Fakten
Der Wirkstoff von Locabiosol, Fusafungin, greift dort an, wo die Erreger sichfestgesetzt haben. Fusafungin wirkt entzündungshemmend und antibakteriell. Die Entzündungen der oberen Atemwege werden somit gehemmt und die Halsschmerzen können gelindert werden. Locabiosol soll die Mehrzahl der relevanten bakteriellen Erreger erfassen und eine weitere Ausbreitung der Entzündung verhindern.[3] Fusafungin ist vor allem gegen folgende Bakterien wirksam: Streptokokken, Pneumokokken und Staphylokokken. Gewonnen wird der Wirkstoff aus der Pilzart Fusarium lateritium WR Stamm 437.[4]
Wirkungsweise bei Halsschmerzen
Halsschmerzen entstehen meist durch Erkältungsviren (Rhinoviren), die sich im Rachenraum ausbreiten und eine Entzündung auslösen. [5] Das in Locabiosol enthaltene Fusafungin gilt als natürlicher Wirkstoff, der den Organismus nicht unnötig belastet. Durch Inhalation gelangt der Wirkstoff direkt in die Luftröhre und zum Kehlkopf, sodass das Medikament genau dort ansetzen kann, wo meist die Ursache der Beschwerden liegt.[6] Als Antibiotikum blockt Fusafungin das Wachstum von Bakterien, indem es den Aufbau der Zellmembran der Bakterien hemmt. In hoher Dosierung kann Fusafungin sogar zum Abtöten der Bakterien führen. Hinzu kommt, dass Fusafungin entzündungshemmend wirkt.
Anwendung und Dosierung bei Halsschmerzen
Locabiosol wird als Spray inhaliert und kann somit im Mund- und Rachenraum angewendet werden. Empfohlen werden dabei 4 Sprühstöße am Tag. Bei Anwendung mit dem Mundstück wird das Mundstück auf den Sprühkopf gesteckt. Der Kopf sollte leicht nach hinten geneigt und das Mundstück weit in den Mund geschoben werden. Gleichzeitig wird mit dem Zeigefinger der Sprühknopf betätigt, während der Daumen gegen den Flaschenboden drückt. Die Anwendung sollte nach den Mahlzeiten erfolgen. Nach Abklingen der Beschwerden sollte Locabiosol weitere zwei bis drei Tage angewendet werden. Ohne ärztlichen Rat sollte die Anwendungsdauer jedoch zehn Tage nicht überschreiten. Das Spray kann zudem bei Schnupfen in der Nase entzündungshemmend wirken und sekretmindernd. Hierzu werden je zwei Sprühstöße viermal täglich empfohlen.[7][8]
Nebenwirkungen und Wechselwirkungen
Es können folgende Nebenwirkungen auftreten:
- allergische Reaktionen (Atembeschwerden)
- Kehlkopfbeschwerden
- Hautreaktionen (Ausschlag, Juckreiz)
- allergischer Schock.
Sehr häufig (mehr als 1 von 10 Behandlungen) treten Niesreize, Anschwellung der Bindehaut am Auge oder ein unangenehmer Geschmack im Mund auf.[9]
Gegenanzeigen und Warnhinweise
Wenn eine Überempfindlichkeit gegenüber Fusafungin, Menthol, Campher oder einen anderen der Inhaltsstoffe von Locabiosol besteht, sollte das Medikament nicht verwendet werden. Bei Schwangerschaft wird auf ein ärztliches Beratungsgespräch verwiesen.[10]
Alternativen
Ein Spray gegen Halsschmerzen wird auch von HEXAL angeboten (Hexoral® Spray). Weiterhin können bei Halsschmerzen Lutschtabletten wie Lemocin® eingesetzt werden.
Quellenangaben:
- F. Antwerpes, „Halsschmerz“, http://flexikon.doccheck.com/de/Halsschmerz, 04.02.2015
- „Locabiosol Spray gegen Halsschmerzen“, http://www.testfieber.de/Testbericht/Halsschmerzmittel__4214, 03.02.2015
- „Locabiosol Spray“, https://www.locabiosol.de/produkt/produktinformation.html, 03.02.2015
- „Fusafungin“, http://www.onmeda.de/Wirkstoffe/Fusafungin/wirkung-medikament-10.html, 02.02.2015
- „Halsschmerzen“, http://www.apotheken-umschau.de/halsschmerzen, 03.02.2015
- „Locabiosol Spray“ (2015)
- P. Rohdewald, A. Lohmann:: “Nasal concentrations of fusafungin following administration of a dosage aerosol (Locabiosol)”, 8/1987, S. 416–419
- „Locabiosol Anwendung und Nebenwirkungen“, https://www.locabiosol.de/uploads/tx_pnstdproducts/docs/Locabiosol-GI-pro-Spruehstoss.pdf, 03.02.2015
- „Locabiosol Anwendung und Nebenwirkungen“ (2015)
- „Locabiosol Anwendung und Nebenwirkungen“ (2015)
- „Erkältungsspray Locabiosol: EU-weiter Verkaufsstopp empfohlen“, https://www.test.de/Erkaeltungsspray-Locabiosol-EU-weiter-Verkaufsstopp-empfohlen-4981831-0/ , 27.06.2016
Wichtiger Hinweis
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Veröffentlicht durch: | Erkältet.info-Redaktion |
Erstellt am: | 30.01.2015 |
Zuletzt aktualisiert am: | 28.06.2016 |
Prüfzyklus: | jährlich |
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Zuletzt aktualisiert am: | 28.06.2016 |
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