Halsschmerzen Beim Kind: Diagnose
Ein kratzender Hals, Schluckbeschwerden – schon wieder Halsschmerzen. Die meisten Erwachsenen wissen, wie sie den ersten Anzeichen eines grippalen Infekts entgehen können. Aber was tun, wenn man nicht selbst, sondern die lieben Kleinen betroffen sind? Wirken die gleichen Mittel bei Kindern wie bei Erwachsenen?
Dieser Text soll Aufschluss über Halsschmerzen bei Kindern und ihren Symptomen geben, wie man einen entzündeten Rachen (Pharyngitis) selbst bekämpfen kann und welche Behandlungsmethoden auch bei Kindern zur Genesung führen. Aber auch das Erkennen einer Fehldiagnose und das damit einhergehende Risiko soll genauer untersucht werden.
Diagnose (Selbst-Test)
Um Halsschmerzen eines Kindes richtig diagnostizieren zu können, ist es wichtig, die Symptome zu kennen. Da ein schmerzender Rachen oft im Rahmen einer Erkältung auftritt, geht er meist mit Husten, Schnupfen und Fieber einher. Jedoch können Halsschmerzen die Begleiterscheinung vieler Krankheiten sein. Sie lassen sich bei Kindern oft durch Befragung und eine kurze Untersuchung ausfindig machen, wobei das Abtasten nach geschwollenen Lymphknoten und der Blick in den Rachen meist deutlich zeigen, an welcher Stelle sich der Hals entzündet hat.
Hier ein kurzer Überblick über die häufigsten Entzündungsherde bei kleinen Patienten:
- Rachenschleimhautentzündung (Pharyngitis): starke Schluckbeschwerden bei einer Rachenentzündung
- Mandelentzündung* (Angina tonsillaris): starker Speichelfluss, Schluckbeschwerden, gerötete und angeschwollene Mandeln, meist begleitet von Kopfschmerzen und Schüttelfrost, geschwollene Lymphdrüsen
- Stimmband- oder Kehlkopfentzündung* (Laryngitis): Heiserkeit, Sprechbeschwerden
- Scharlach* (Scarlatina): starke Halsschmerzen, tief rote Zunge, kleine rötliche Flecken auf der Haut (Hautausschlag)
- Pfeiffersches Drüsenfieber* (Mononukleose): tritt vor allem bei Kindern unter zehn Jahren auf, Symptome sind: angeschwollene Lymphknoten, die eine Mandelentzündung hervorrufen können, Muskel- oder Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit
- Mumps* (Parotitis epidemica): angeschwollene Ohrspeicheldrüse, Schmerzen beim Essen, Fieber, Halsschmerzen
Dringend wird empfohlen einen Arzt aufzusuchen bei: |
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sowie bei der Diagnose der oben mit einem * gekennzeichneten Krankheiten oder bei Anhalten der Beschwerden über vier Tage ohne ersichtliche Besserung! |
Behandlung
Zur Linderung des Halsschmerzes bei Kindern reichen in vielen Fällen rezeptfreie Medikamente aus der Apotheke, die meist oral eingenommen werden. Jedoch sind nicht alle Medikamente, die bei Erwachsenen wirken, auch für Kinder geeignet. Im Zweifel sollte man sich mit einem Arzt oder Apotheker in Verbindung setzen.
Lutschtabletten sorgen für eine bessere Speichelproduktion, sollten aber nur dann angewendet werden, wenn das Kind über vier Jahre alt ist, kontrolliert schlucken kann und die Zunge nicht angeschwollen ist. Wichtig ist, dass der kleine Patient viel Flüssigkeit zu sich nimmt, zudem verringert regelmäßiges Lüften die Chance, dass sich Bakterien im Raum festsetzen können.
Weitere Tipps zur Behandlung von Halsschmerzen bei Kindern:
- kühlender Halswickel (z. B. Quarkwickel) bei Schluckbeschwerden
- warme Kartoffelwickel mit gekochten Pellkartoffeln und Handtuch maximal 20 Minuten um den Hals wickeln
- Salbeitee mindestens eine Minute gurgeln
- Schal, der den Hals des Kindes warm hält
Medizinische Risiken bei einer Fehldiagnose
Vor allem Halsschmerzen scheinen bei Kindern zunächst harmlose Symptome zu sein, die jedoch bei einer falschen Eigendiagnose schlimme Folgen haben können. Kinderkrankheiten wie Scharlach und Mumps sind daher nicht zu unterschätzen und in jedem Fall nur mit ärztlicher Unterstützung zu bekämpfen. Es ist generell immer ratsam, einen Experten über die Erkrankung schauen zu lassen, um das Risiko einer eigenverschuldeten Fehldiagnose gering zu halten.
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Veröffentlicht durch: | Erkältet.info-Redaktion |
Erstellt am: | 30.01.2015 |
Zuletzt aktualisiert am: | 16.07.2015 |
Prüfzyklus: | jährlich |