Halsschmerzen Mit Schluckbeschwerden: Ursachen
Schluck- u. Halsschmerzen (durch Reflux)
Schluckbeschwerden und Halsschmerzen sind in den meisten Fällen auf eine Erkältungskrankheit zurückzuführen. Allerdings kann es auch durch aus dem Magen in die Speiseröhre zurückfließende Magensäure (Reflux) zur Reizung der Rachenschleimhaut und so zu einer besonderen Schmerzempfindlichkeit im Hals- und Rachenbereich kommen.
Im folgenden Text sollen die medizinischen Fakten und biologischen Zusammenhänge zu Schluck- und Halsschmerzen im Kontext eines Magensäurereflux näher erläutert werden.
Medizinische Fakten
Schluckbeschwerden und Halsschmerzen gehören zu den typischen Symptomen von Erkältungskrankheiten und sind Folge einer viralen Infektion der Rachenschleimhaut. Dabei treten sie häufig zu Beginn der Erkältung auf. Im weiteren Verlauf kommen meist weitere Symptome wie Schnupfen, Husten, subfebrile Temperaturen und allgemeines Unwohlsein hinzu. Aber auch andere Ursachen für Schluckbeschwerden und Halsschmerzen sind möglich: Magensäure, die beständig durch die Speiseröhre in den Rachen zurückfließt (ösophageale Refluxkrankheit), kann Halsschmerzen auslösen. [1] Ein brennendes Gefühl in der Speiseröhre bzw. Sodbrennen stellt sich ein. Weitere typische Symptome sind trockener Husten oder Heiserkeit, wobei klassische Erkältungssymptome ausbleiben. Auch im Rahmen einer Schwangerschaft kann es zu gastroösophagealem Reflux kommen. [2]
Biologischer Zusammenhang
Bei Erkältungen besiedeln Viren oder Bakterien die Atemschleimhäute. Dadurch kann eine Entzündung der Hals- und Rachenschleimhaut ausgelöst werden (Pharyngitis). Häufig treten dabei Schmerzen auf. Als Folge der Entzündung schwillt die Rachenschleimhaut an und das Schlucken wird beschwerlich.
In anderen Fällen wird eine Entzündung des Rachens durch aufsteigende Magensäure verursacht. Wenn der Mageneingang nicht richtig durch den unteren Ösophagusschließmuskel verschlossen wird, kann Magensäure durch die Speiseröhre bis in den Rachen aufsteigen. Dabei kann sich zusätzlich Heiserkeit im Rahmen einer Kehlkopfreizung einstellen (Laryngitis gastrica). Die Magensäure hat einen sehr niedrigen pH-Wert (zwischen 1-4), wirkt daher ätzend auf die Schleimhaut und schädigt sie. Das Risiko für Gewebsveränderungen und Präkanzerosen steigt an.Außerdem kann die aufsteigende Magensäure durch Stimulation spezifischer Hustenrezeptoren in der Luftröhre einen Hustenreiz auslösen.
Auch bestimmte Medikamente wie etwa Mittel gegen Bluthochdruck oder die Antibabypille können Ursache des Reflux sein. In anderen Fällen ist eine Verlagerung der Organe durch Fettleibigkeit (Adipositas) der Grund für den insuffizienten Magenverschluss. [3]
Gastroösophagealer Reflux in der Schwangerschaft ist vor allem im Ruhedruckabfall des unteren Speiseröhrenschließmuskels aufgrund der systemischen Wirkung des Schwangerschaftshormons Progesteron zu sehen [2]. In einigen Fällen bleibt die Ursache für oesophagealen Reflux auch unklar.
Zu beachten
Ein rezidivierender Reflux von Magensäure kann ernsthafte gesundheitliche Folgen haben. Als Leitsymptom ist ein chronischer Husten möglich. Bei Unsicherheit ist die Abklärung bei einem Arzt angeraten.
Quellenangaben:
- Hans Behrbohm et Al, Kurzlehrbuch Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Georg Thieme Verlag, 1. Auflage, 2009, S.167
- Stauber, M; Weyerstahl, T, Duale Reihe Gynäkologie und Geburtshilfe, Georg Thieme Verlag n, 2007, S. 477
- IQWiG, Sodbrennen und Refluxkrankheit, http://www.gesundheitsinformation.de/sodbrennen-und-refluxkrankheit.2100.de.html, 14.11.2014
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Veröffentlicht durch: | Erkältet.info-Redaktion |
Erstellt am: | 30.01.2015 |
Zuletzt aktualisiert am: | 07.06.2017 |
Prüfzyklus: | jährlich |
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