Halsschmerzen: Ursachen
Halsschmerzen (nach Alkohol)
Halsschmerzen, welche nach Alkoholkonsum auftreten, sind ein sehr selten auftretendes Symptom und können schon durch kleinste Alkoholmengen induziert werden. Meist ist der Schmerz auf die Lymphknoten des Halses zurückzuführen, welcher fälschlicherweise als Halsschmerz interpretiert wird.
Das Symptom ist ein unsicherer Hinweis für das vorliegen eines Hodgkin Lymphoms.
In diesem Text sollen die medizinischen und biologischen Fakten sowie Tipps beim Vorliegen des sogenannten „Alkoholschmerzes“ besprochen werden.
Medizinische Fakten
Alkoholschmerzen können schon durch sehr geringe Mengen an Alkohol, wie etwa ein paar Schlucke, ausgelöst werden. In der Regel treten sie unmittelbar nach Konsum auf und dauern nur wenige Minuten an.
Die Lokalisation des Schmerzes ist in den meisten Fällen ein Halslymphknoten, weshalb Halsschmerzen als Beschreibung nicht ganz zutreffend sind.
Generell wird der Schmerz als sehr stark, stechend oder stupf beschrieben und geht häufig mit einer Lymphknotenschwellung einher. Er kann aber auch isoliert ohne zusätzliche Schwellung erscheinen.[1]
Das Auftreten dieser speziellen Schmerzen kann Hinweis für das Vorliegen eines Hodgkin Lymphoms sein, ein maligner Tumor des lymphatischen Systems, welcher in den Lymphknoten lokalisiert ist.
Durch alleiniges Vorkommen des Alkoholschmerzes kann keinesfalls eine Diagnose gestellt werden, da nur weniger als 10 % der Hodgkin- Patienten diese Symptomatik zeigen.[2] Trotzdem gilt der Alkoholschmerz als pathognomisches Merkmal eines Hodgkin Lymphoms. [1] Treten zusätzlich Beschwerden wie Fieber, Nachtschweiß, Gewichtsverlust (die sogenannten B-Symptome) und im späteren Verlauf auch Lymphknotenschwellungen auf, sollte unbedingt an ein Lymphom gedacht werden.[3]
Biologischer Zusammenhang
Der pathologische Mechanismus des Alkohol- induzierten „Halsschmerz“ ist nicht genau verstanden. Man vermutet einen Zusammenhang des Schmerzes mit einer durch Ethanol induzierten Gefäßerweiterung im betroffenen Lymphknoten.
Aufgrund der Tatsache, dass Ibuprofen sehr häufig zum Verschwinden der Beschwerden führt, könnten auch Prostaglandine, spezielle Hormone, ein Rolle in der Schmerzentstehung spielen (Ibuprofen hemmt die Prostaglandinsynthese).[4]
Behandlung
Im Falle des Alkoholschmerzes sollte auf jeden Fall ursächlich behandelt werden. Das bedeutet im Falle eines Hodgkin Lymphoms eine für diese Erkrankung spezielle Behandlung (Chemo- und Strahlentherapie).[2]
Bei starken Schmerzen hilft, wie oben erwähnt, Ibuprofen.
Auch durch Alkoholkarenz kann die Symptomatik vermieden werden.
Zu beachten
Obwohl es sich beim Alkoholschmerz um ein sehr seltenes und nicht hoch sensitives Symptom handelt, kann es trotzdem ein hilfreicher diagnostischer Hinweis für das Vorliegen eines Hodgkin Lymphoms sein und dadurch eine Frühdiagnose ermöglichen.
Differentialdiagnostisch sollten aber unbedingt infektiöse Halsschmerzen ausgeschlossen werden.[2]
Quellenangaben:
- A. M. Bobrove, Alcohol-related pain and Hodgkin's disease, The Western Journal of Medicine, 1983
- Dr. med. Jutta Debus et. Al, Duale Reihe Innere Medizin, Georg Thieme Verlag, 2001, S.1420
- W. Hiddemann et al., Lymphome: neue Erkenntnisse und Therapiestrategien ;, Thieme Verlag, 2005, S.57
- A. J. Bryant et al., Alcohol intolerance associated with Hodgkin lymphoma, Canadian Medical Association Journal, 2013
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Veröffentlicht durch: | Erkältet.info-Redaktion |
Erstellt am: | 30.01.2015 |
Zuletzt aktualisiert am: | 10.11.2015 |
Prüfzyklus: | jährlich |
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