Husten: Häufige Fragen

Dauerhusten (anhaltender Husten) - was hilft?

Husten ist eine wichtige Abwehrreaktion des Körpers, mit deren Hilfe die Lunge auf Reize wie Fremdstoffe, Allergene, Krankheitserreger oder z. B. Tabakrauch reagieren und den Atemtrakt davon reinigen kann. Kurz andauernder Husten ist in den meisten Fällen von Infektionen verursacht und klingt nach einigen Tagen von selbst ab. Ist der Husten jedoch länger anhaltend bzw. wird er chronisch, müssen einige Faktoren beachtet werden, um eine passende Therapie zu ermöglichen. Einen Überblick gibt der folgende Artikel.

Allgemeine Maßnahmen

Je nach Ursache des Hustens können verschiedene Allgemeinmaßnahmen getroffen werden; einige sind jedoch generell zu empfehlen, da sie die Schleimhäute beruhigen bzw. befeuchten. Dazu zählen beispielsweise regelmäßiges Inhalieren (Wasser aufkochen und mit einem über den Kopf gelegten Handtuch Dampf 5–10 Minuten einatmen), Gurgeln mit schleimhautschützenden oder desinfizierenden Lösungen oder das Befeuchten der Atemluft vor allem im Schlafzimmer, z. B. indem ein feuchtes Handtuch aufgehängt wird.

Bei Asthmakranken empfiehlt es sich, den Kontakt mit Allergenen oder starke Belastungen zu meiden bzw. rechtzeitig schützende (medikamentöse) Vorkehrungen zu treffen.

Im Falle einer Refluxerkrankung sollte bis zu 4 Stunden vor dem Zubettgehen keine Nahrung mehr zu sich genommen und allgemein auf die Ernährung geachtet werden (schlecht ist hier zu süßes, zu scharfes Essen, Alkohol, Nikotin und Getränke mit Kohlensäure sowie generell zu viel oder zu häufiges Essen). Ebenfalls hilfreich kann es sein, den Oberkörper nachts hochzulagern, um dem Rückfluss der Magensäure so entgegenzuwirken.

Herzkranke können ebenfalls versuchen, den Oberkörper in der Nacht höher zu lagern bzw. schwere Belastungen zu meiden.
Sollten Medikamente die Ursache für den Dauerhusten sein, müssen diese (unter ärztlicher Aufsicht) abgesetzt und durch ähnlich wirkende ersetzt werden.

Bei COPD bzw. chronischer Bronchitis ist ein sofortiger Rauchstopp die wichtigste Maßnahme!
Alle diese Maßnahmen sollen nur ergänzend eingesetzt werden und ersetzen keinesfalls eine adäquate medizinische Behandlung!

Hausmittel

Malve/Käspappel

Diese an Weg-, Feld- und Wiesenrändern heimische Heilpflanze zählt dank ihrer Inhaltsstoffe (überwiegend Schleimstoffe, ätherische Öle sowie Gerbstoffe) zur Klasse der Schleimdrogen. Diese wirken überwiegend reizlindernd und hüllen die Schleimhaut mit einem Schutzfilm ein, wodurch sie, hauptsächlich als Tees und Gurgellösungen, Anwendung in der Bekämpfung von Reizhusten und Halsschmerzen finden und lindernd bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum wirken.[4]

Rezept für Käspappel-Tee:

  • 2 gehäufte Teelöffel (Blüten oder Blätter) der geschnittenen Pflanze mit
  • ¼ Liter lauwarmem Wasser übergießen.
  • Diese Mischung unter regelmäßigem Umrühren 5–10 Stunden ruhen lassen, danach abseihen. Dieser Tee kann auch zum Gurgeln und Spülen verwendet werden.

Zwiebel

Die in den meisten Haushalten vorhandene heilsame Zwiebel ist in ihrer Anwendung als Hausmittel unter anderem wirksam gegen Erkältungen, Schnupfen, Halsentzündungen und wirkt hustenreizlindernd. Sie kann in vielen verschiedenen Formen eingenommen werden.[5]

Rezept für Zwiebel-Sirup:

  • 1 ganze Zwiebel fein hacken
  • 3 EL Zucker
  • 1/8 Liter Wasser

Alles vermengen, einige Stunden beiseitestellen, dann auspressen. Davon 3–5.mal täglich 1–2 Teelöffel einnehmen.

Isländisch Moos

Diese in Heiden und Wäldern wachsende Flechte enthält neben Vitaminen und Jod auch einige schwach antibiotisch und tuberkulostatisch (hemmt das Wachstum von Tuberkelbakterien) wirkenden Inhaltsstoffe sowie Schleimstoffe (siehe Malve). Ein Tee aus Isländisch Moos kann gegen Reiz- und Keuchhusten helfen und soll dabei unterstützen, morgendlichen zähen Schleim abzuhusten. Daher empfiehlt es sich, den Tee in der Frühe zu sich zu nehmen, da somit starkes Husten, der nötig wäre, um den Schleim auf natürlichem Wege auszuscheiden, vermieden werden kann.[6]

Rezept für Isländisch-Moos-Tee:

  • ​2 gehäufte TL Isländisch Moos
  • 1/4 Liter Wasser, gemeinsam kochen, dann abseihen
  • nach Belieben mit Honig süßen und 2–3-mal täglich trinken

Medikamente

Jede der genannten möglichen Ursachen für chronischen Husten stellt eine ernstzunehmende Erkrankung dar, die behandelt werden sollte. In einigen Fällen kann eine medikamentöse Therapie vonnöten sein, die je nach Auslöser unterschiedlich ist.
Der hier beschriebene Wirkstoff beschränkt sich auf die Bekämpfung des Symptoms „Husten“.

Codein

Dieser Wirkstoff gehört zur Gruppe der Morphine, wirkt jedoch nur in etwa ein Zehntel so stark wie klassisches Morphin und weist im Gegensatz zu allen anderen Morphinen einen ausgeprägten antitussiven, also hustenreizstillenden Effekt auf. Bei Erwachsenen beträgt die Dosierung zur Hustenreizstillung bis zu 30 mg Tropfen oder Saft pro Tag. Nicht eingenommen werden sollte dieses Präparat unter anderem von Kindern unter einem Jahr sowie von Personen, die an Asthma oder superventrikulären Tachykardien (eine Gruppe der Herzrhythmusstörungen) leiden. Die gleichzeitige Einnahme von Medikamenten, die eine zentral dämpfende Wirkung haben, ist nicht zu empfehlen, da deren Plasmaspiegel (Konzentration im Blutplasma) durch Wechselwirkungen mit Codein gesteigert werden können, wodurch sich eine verlängerte bzw. verstärkte Wirksamkeit ergeben kann. Einige der am häufigsten auftretenden Nebenwirkungen sind z. B. Übelkeit und Erbrechen, Verstopfungen (Obstipation), Galleflussstörungen und Schließmuskeltonuserhöhungen (erhöhte Eigenspannung von z. B. Anal- oder Harnblasenschließmuskel) sowie Mundtrockenheit, Ohrgeräusche, Schlafstörungen etc.[7]

In Deutschland erhältliche Präparate sind z. B.: BRONCHICUM mono Codein Tropfen® (30 ml), Codeinsaft-CT® 5 mg/ml (100 ml Saft), Codeintropfen-CT® 1 mg/Tropfen (15/30 ml Tropfen).

Medikamente, welche Codein beinhalten, dürfen bei Kindern nicht angewendet werden.

Zu beachten

Husten ist in seiner Funktion als Abwehrmechanismus gleichzeitig ein Warnzeichen des Körpers. Meist tritt er im Rahmen einer Infektion auf und verschwindet mit deren Abklingen von selbst. Kommt es allerdings zu einer Chronifizierung, wovon bei einer Dauer des Hustens von mehr als 8 Wochen gesprochen wird, sollte ärztlicher Rat eingeholt werden, um eine mögliche Ursache abzuklären und sachgemäß therapieren zu können. In diesem Fall kann es hilfreich sein, bereits bestimmte Begleitsymptome (Atemnot, Kurzatmigkeit, Sodbrennen …) oder genauere Umstände (Zeitpunkt des Auftretens und Vorhandensein bzw. Aussehen von abgehustetem Sekret, zeitlicher Zusammenhang mit Neueinnahme eines Medikaments …) zu kennen und dem Arzt mitzuteilen. So kann bei der Diagnosefindung geholfen und so bald wie möglich eine passende Therapie eingeleitet werden.
Schwangere bzw. stillende Frauen, Kinder, alte oder immunschwache Personen sowie solche, die mit einer Grunderkrankung zu kämpfen haben, sollten den Arztbesuch möglichst früh antreten, da diese Fälle komplexer sein können und somit keine allgemeine Aussage über den Krankheitsverlauf oder die Behandlung getroffen werden kann.