Husten: Häufige Fragen

Was hilft am besten gegen Husten?

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Husten ist ein sehr häufiges und unangenehmes Symptom, welches bei einer Vielzahl an Erkrankungen auftreten kann. Häufigste Ursache eines Hustens ist eine Erkältung (common cold), eine durch Viren übertragene Infektion der oberen Atemwege (akute Virusrhinopharyngitis).

Die Behandlung des Hustens richtet sich nach dessen Ursache und Verlauf, weshalb akute, chronische, infektiöse oder allergische Hustenformen unterschiedliche Therapien bedürfen. In diesem Text soll auf die am häufigsten auftretende Form, den akuten Erkältungshusten, eingegangen werden.[1]

Behandlung bei Husten

 

Da sich bei dieser Erkrankung ein selbstlimitierender Verlauf zeigt, ist keine spezielle Therapie zur Heilung notwendig. Um jedoch den Krankheitsverlauf zu erleichtern und die Rekonvaleszenz (Genesung) zu beschleunigen, gibt es verschiedene allgemeine Maßnahmen.

  1. Ausgiebige Ruhe sowie viel Schlaf sind wichtig, um dem Körper genügend Schonung zu gewährleisten.
  2. Des Weiteren sollte auf eine ausgiebige Trinkmenge geachtet werden. Zu hohe Flüssigkeitszufuhren sind jedoch aufgrund möglicher Elektrolytverschiebungen im Zuge Infektionen des unteren Respirationstraktes zu vermeiden.[2]
  3. Rauchkarenz stellt eine sehr wichtige Maßnahme dar, da somit die Erkrankungshäufigkeit sowie Dauer verringert werden kann. Dies gilt für Aktiv- sowie Passivrauchen.[3]
  4. Zur Infektprophylaxe ist es wichtig, auf ein häufiges Händewaschen zu achten!

Hausmittel

Ein häufig verwendetes und leicht durchführbares Hausmittel stellt die Wasserdampfinhalation dar. Vor allem bei Husten, Schnupfen (Rhinitis) oder Nasennebenhöhlenentzündungen (Sinusitis) können subjektive Symptombesserungen erzielt werden.

Bei etwa 43°C Wassertemperatur soll für etwa 20 Minuten lang inhaliert werden, wobei es wichtig ist, die Verbrühungsgefahr zu beachten!

Die Wirkung der Inhalation beruht auf dem Effekt des heißen Wasserdampfes auf der entzündete Schleimhaut: Er fördert eine verstärkte Durchblutung (Hyperämisierung) sowie eine Schleimlösung (Sekretolyse), wodurch die Symptome gelindert werden können.[4]

Medikamente

Die bei viral bedingtem Husten angewandten Medikamente wirken alle stets symptomatisch, sie können eine Symptomlinderung sowie eine eventuelle Verkürzung der Beschwerdedauer unterstützen.

Da zur Heilung eines Erkältungshusten generell keine medikamentöse Therapie notwendig ist, sollte nur dann behandelt werden, wenn die Beschwerden zu einer starken körperlichen Beeinträchtigung führen.[2]

Generell stehen zu medikamentösen Behandlung des Hustens 2 Wirkungsformen zur Verfügung:

  • Protussiva/Expektorantien: Diese wirken hustenfördernd und werden bei produktivem, von Auswurf begleitetem Husten, angewandt. Durch eine Verflüssigung des Schleims sowie einer Erhöhung des Sekretvolumens unterstützen sie die bronchiale Reinigung. Dadurch werden Hustenrezeptoren in der Schleimhaut weniger stark irritiert und der Hustenreiz verringert. Da der typische Erkältungshusten meist ein trockener Reizhusten ist, sind Expektorantien jedoch nicht sinnvoll.
  • Antitussiva: Diese wirken hustendämpfend und sind nur bei unproduktivem, trockenen Husten indiziert. Ihre Wirkung erklärt sich durch eine Bindung der Opioid-Rezeptoren im Hustenzentrum im Hirnstamm, wodurch der Hustenreiz verringert wird. Als typische Wirkstoffvertreter sind Codein, Dextromethorphan,Pentoxyverin oder Noscapin zu nennen.[1]

Obwohl Antitussiva bei Erkältungshusten generell nicht besser wirken als Plazebo, konnte nachgewiesen werden, dass eine nächtliche Dosis die Schlaffähigkeit verbessern kann. Bei von Husten stark gestörtem Nachtschlaf kann somit eine einmalige nächtliche Dosis empfohlen werden. Die Therapie soll für maximal 14 Tage angewandt werden.

Als Nebenwirkungen können Verstopfungen (Obstipation), Müdigkeit, Atemdepression oder Übelkeit auftreten.[2]

Rezeptfreie Präparate, welche bei trockenem Reizhusten bzw. Erkältungshusten angewandt werden können:

  • Wick®Hustenpastillen oder Wick®Hustensirup. Diese dürfen nicht bei Erkrankungen wie COPD, Asthma oder Ateminsuffizienz verwendet werden!
  • Silomat®Saft oder Silomat®Tropfen[5]
  • Hustenstiller-ratiopharm® Dextromethorphan
  • Bisolvon® Dextromethorphan Hustensirup

Phytopharmaka

Hierbei handelt es sich um pflanzliche Substanzen, deren Wirksamkeit bei akutem infektiösem Husten in den letzten Jahren mehrfach nachgewiesen werden konnte.[6][7] Ihre Zugehörigkeit zur Gruppe der Expektorantien oder Antitussiva ist jedoch nicht eindeutig. Bewährt hat sich eine Kombination aus Thymian und Efeu bzw. Thymian und Primel, welche in verschiedenen Formen, etwa als Sirup, Kapsel, Lösung oder Teeaufguss verfügbar sind. Je nach Darreichungsform gibt es unterschiedliche Dosisempfehlungen.:[1]

  • Bronchipret®Saft, Bronchipret®Filmtabletten
  • Prospan®
  • Broncholitan®Hustenlöser
  • Bronchicum® als Elixir, Saft, Tropfen oder Kapsel

Zu beachten

Bei einem Erkältungshusten handelt es sich um ein unangenehmes, jedoch in der Regel ungefährliches Symptom, welches auch ohne Behandlung meist spontan innerhalb weniger Wochen ausheilt.

Ein Arztbesuch ist dann indiziert, wenn die Beschwerden besonders stark ausgeprägt sind, da es sich möglicherweise um andere Formen des Hustens handeln kann. Mögliche Differentialdiagnosen wären etwa eine allergischer Rhinosinusitis, Asthma oder in seltenen Fällen auch Keuchhusten (Pertussis). Treten zusätzlich hohes Fieber und Auswurf hinzu, muss an eine Grippe (Influenza) oder Lungenentzündung (Pneumonie) gedacht werden.

Auch bei einem über 8 Wochen andauernden Husten ist das Aufsuchen eines Arztes wichtig, da bei Verdacht auf chronischen Husten speziellere Diagnose- sowie Therapieverfahren indiziert sind.[2]

Generell gilt es, auf ein häufiges Händewaschen sowie auf Husten in die Ellenbeuge statt in die Hand zu achten – so kann die Gefahr einer Schmierinfektion der Mitmenschen minimiert werden![2]