Husten: Häufige Fragen

Hustenmittel Test

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Husten zählt zu den durchschnittlich am häufigsten auftretenden Symptomen. Es ist demnach nicht verwunderlich, dass das Angebot an Hustenmitteln unüberschaubar groß ist. Um einen Husten besser einordnen zu können, wird in der Medizin zwischen Husten mit Auswurf von Sekret (produktiver Husten) und Husten ohne Auswurf (unproduktiver Husten) unterschieden. Letzterer ist besser bekannt als trockener Reizhusten. Je nach Art der Beschwerden ist der Einsatz verschiedener Hustenmittel empfehlenswert. Die Indikationen für die Anwendung der Hustenmittel, worauf beim Gebrauch der Produkte geachtet werden muss und welche Hustenmittel im Test als hilfreich empfunden wurden, soll im folgenden Text genauer erläutert werden.

Medizinische Fakten

Husten ist ein plötzlicher, explosionsartiger Luftausstoß, der durch Reizung der Atemwege ausgelöst wird. Eine solche Reizung kann beispielsweise im Rahmen einer Erkältung auftreten, wenn die Atemwege entzündlich verändert sind und der Körper versucht, sich mittels des Hustens von Fremdkörpern, Krankheitserregern oder Schleim zu befreien. Husten stellt somit ein Schutzreflex dar, weshalb es nicht immer sinnvoll ist, ihn zu unterdrücken.
 Zudem klingen die Symptome, die im Rahmen einer Erkältungskrankheit auftreten, in der Regel innerhalb von 10 Tagen ohne jegliche Maßnahmen von selbst ab. Die Anwendung von Hustenmitteln ist daher nicht zwingend notwendig, kann jedoch der Symptomlinderung dienen.[1]

Überblick über mögliche Hustenmittel

Grundsätzlich können Hustenmittel in zwei große Gruppen eingeteilt werden:

  • Hustenlöser (Expektorantien): 
Hustenlöser sind Mittel, die zurTherapie bei Husten mit Auswurf von Schleim eingesetzt werden. Jene Gruppe der Hustenmittel eignet sich zum Verflüssigen von zähem, festsitzendem Schleim (sog. Mukolyse) und fördert darüberhinaus auch das Abhusten.
  • Hustenstiller (Antitussiva): Der Einsatz von Hustenstillern hingegen dient der Unterdrückung des Hustenreizes. Ihre Anwendung ist lediglich bei schmerzhaftem, trockenem Reizhusten oder Husten, der den Nachtschlaf einschränkt, sinnvoll.

Die gleichzeitige Einnahme von Hustenstillern und Hustenlösern ist in keinem Falle empfehlenswert, da beide Mittel eine entgegengesetzte Wirkungsweise besitzen. Es sollte daher darauf geachtet werden, dass Hustenlöser vor allem tagsüber zum Abhusten zum Einsatz kommen, während Hustenstiller abends eingenommen werden sollten, um das Durchschlafen gewährleisten zu können.[2]

Hilfreiche Hustenmittel

Allgemeine Maßnahmen

Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zählt zu den wichtigsten Maßnahmen der Therapie von Hustenbeschwerden im Rahmen einer Erkältungskrankheit. Grundsätzlich sollte auf eine Trinkmenge von mindestens 2 bis 3 Litern pro Tag geachtet werden. Hierzu eignen sich sowohl Wasser als auch verschiedene Kräutertees, wie beispielsweiseHusten- und Bronchialtee. Die Husten- und Bronchialtees sind spezielle Kräutermischungen aus Süßholzwurzel, Lindenblüten, Fenchel, Thymian, Spitzwegerich oder Anis, die in Kombination krampflösend, reizlindernd und schleimlösend wirken.[3]

Darüberhinaus sollte die Exposition mit schleimhautreizenden Substanzen wie Tabakrauch vermieden werden. Im Rahmen einer Erkältung sind es meist Viren, die eine Reizung der Atemwege hervorrufen. Bei Belastung der Schleimhaut durch Zigarettenrauch wird das Gewebe zusätzlich geschädigt und eine Genesung verlangsamt. Dies konnten amerikanische Forscher der Universität Yale in verschiedenen Experimenten beweisen.[4]

Hausmittel

Inhalationen mit ätherischen Ölen kann bei Hustenbeschwerden hilfreich sein. Experten raten vor allem bei Reizhusten zu Aufgüssen mitThymian, da das in der Pflanze enthaltene Thymol besonders krampflösend wirkt. Trockener Husten kann beispielsweise durch Inhalationen mit Salbei oder Kochsalz gelindert werden. Hingegen eignet sich die Anwendung von Efeu-Extrakten bei Husten mit Auswurf, da jene Öle das Abhusten unterstützen. 
Prinzipiell ist eine Inhalation mit Kamille eher zu unterlassen, da ihre Wirkstoffe zu einer verstärkten Austrocknung der Atemwege führen können.
 BeiSäuglingen und Kleinkindern sollte keine Inhalationsbehandlungenmit ätherischen Ölen durchgeführt werden. Ihre Atemwege neigen bei Kontakt zu ätherischen Ölen leicht zu Verkrampfungen, wodurch die Atmung zusätzlich erschwert und sogar eine Atemnot ausgelöst werden kann.[5]

Medikamente

Grundsätzlich ist die Wirksamkeit aller Hustenlösern von einer ausreichenden Flüssigkeitszufuhr abhängig.

  • Acetylcystein
: Acetylcystein ist ein Wirkstoff, der u.a. in ACC® Brausetabletten, in Acemuc® 200 akut oder NAC® Brausetabletten enthalten ist. Er spaltet die Vernetzung (Disulfidbrücken) der Sekretfasern (Mukopolysaccharidfasern), wodurch das stabile Gerüst des Schleims zusammenfällt. Hierdurch wird der zähe, festsitzende Schleim gelockert und verflüssigt, sodass dieser leichter abgehustet werden kann.[2] 
Die Wirksamkeit von Acetylcystein konnte in aktuelleren Studien noch nicht nachweislich bewiesen werden. Trotzdem stellen Hustenmittel, die Acetylcystein als Wirkstoff enthalten, die mit Abstand am häufigsten verschriebenen und angewandten Mittel gegen Husten dar. Ein Grund hierfür könnte sein, dass sie sich im Verbrauchertest alsanderen Mitteln überlegen erwiesen haben.[3][6]
  • Ambroxol und Bromhexin: Die Wirkstoffe Ambroxol und Bromhexin führen durch eine Förderung der Flüssigkeitsausscheidung in das Bronchiallumen zu einer Verflüssigung des dort befindlichen Schleims. Hustenmittel, die Bromhexin enthalten, gelten hingegen heutzutage als überholt, da in mehreren Studien eine deutlich effektivere Wirksamkeit von Ambroxol nachgewiesen werden konnte.[3][7]

Hustenstiller dienen der Unterdrückung eines schmerzhaften Reizhustens, der die Nachtruhe stört.

  • Codein
: Als bewährtes Hustenmittel bei quälendem, nächtlichem Reizhusten haben sich Codein-haltige Medikamente gezeigt. Hierzu zählen beispielsweise Bronchicum mono Codein® oder Codeintropfen®. Die Wirksamkeit dieser Mittel konnte in verschiedenen Test nachgewiesen werden.[3] Dennoch ist bei der Anwendung Codein-haltiger Hustenmittel besondere Vorsicht geboten, da der Wirkstoff mit schwerwiegenden Nebenwirkungen einhergehen kann. Codein stellt ein Morphin-Derivat (Opioid) dar, das seine Wirkung über die Bindung an Sensoren (Rezeptoren) des Nervensystems ausübt. Hierdurch wird der Hustenreiz auf höchster Ebene gehemmt. Dies kann Nebenwirkungen wie etwa eine Verlangsamung der Herzfrequenz, eine Blutdrucksenkung und eine Verminderung des Atemantriebs hervorrufen. Darüberhinaus kann Codein zu einer Steigerung des Glücksgefühls führen, sowie angstunterdrückend und sedierend wirken, wodurch ein Suchtverhalten provoziert werden kann.[8]

Zu beachten

Besonders länger persistierender Husten kann ein Warnsymptom für eine grundlegende Erkrankung sein und sollte daher in keinem Falle übersehen oder mittels Selbsttherapie unterdrückt werden. Aus diesem Grund ist es ratsam, bei Hustenbeschwerden, die länger als 10 Tage anhalten, einen Arzt aufzusuchen.