Husten: Häufige Fragen

Medikamente gegen Husten u. Halsschmerzen

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Im Rahmen einer Erkältung, also eines viralen Infektes, sind Halsschmerzen und Husten häufige Symptome.

Es gibt verschiedene, nur schwer voneinander abgrenzbare Krankheitsbilder, die Halsschmerz als Symptom aufweisen. Dies sind zum Beispiel die akute Tonsillitis, eine Entzündung der Rachenmandeln, die Pharyngitis, eine Entzündung des Rachens, oder eine Pharyngolaryngitis, eine kombinierte Entzündung des Rachens und des Kehlkopfes.[4] Alle diese Krankheitsbilder können unter dem Begriff Rachenentzündung zusammengefasst werden, die mit Kratzen, Brennen und Schluckbeschwerden einhergehen kann.[1][4] Die Pharyngitis wird in 50–80% der Fälle durch Viren hervorgerufen. Wird sie durch eine bestimmte Bakterienart, Streptokokken der Gruppe A, verursacht, spricht man von einer GAS-Pharyngitis.[8]

Die häufigste Ursache für akuten Husten ist die Erkältungskrankheit, welche meist auf eine virale Infektion der oberen Atemwege zurückzuführen ist.[2] Husten an sich ist ein physiologischer Reflex, der dazu dient, den Atmungstrakt von Fremdstoffen bzw. Sekret zu reinigen. Dauert der Husten bis zu 3 Wochen spricht man von akutem Husten, ansonsten handelt es sich um chronischen Husten. Man unterscheidet produktiven (mit Auswurf) von unproduktivem (ohne Auswurf) Husten. Bei produktivem Husten ist die Beschaffenheit des Auswurfes von Bedeutung.[3]

Medikamente bei akutem Husten

Für die Therapie von akutem Husten stehen sowohl verschiedene allgemeine Therapiemaßnahmen als auch rezeptfreie, apothekenpflichtige Medikamente zur Verfügung.[2][4][5]

Zu den allgemeinen Therapieempfehlungen zählen eine ausreichende Trinkmenge und Wasserdampfinhalation. Generell gibt es keine Empfehlung für die Einnahme von Antibiotika.[5] Zu den apothekenpflichtigen Medikamenten zählen Präparate zur Linderung von Schmerzen, die im Zusammenhang mit dem Husten entstehen können.[5] Hustenstillende Medikamente (Antitussiva) werden nur in Ausnahmefällen, z.B. bei stark gestörtem Nachtschlaf, empfohlen. Aus diesem Grund werden sie im Folgenden nicht weiter erwähnt.[5]

Zur Behandlung von Schmerzen und Fieber, die im Zusammenhing mit Husten entstehen können, werden die Wirkstoffe Ibuprofen und Paracetamol empfohlen.[5] Diese Medikamente werden unter dem Begriff Cyclooxygenasehemmer (Cox-Hemmer) zusammengefasst. Die Cyclooxygenase (Cox-1 bzw. Cox-2) ist ein Enzym, mit dessen Hilfe aktive Gewebshormone (sog. Prostaglandine) hergestellt werden. Diese haben im Organismus vielfältige Funktionen, die für das jeweilige Organ spezifisch sind.[6]

Cox-1 findet sich u.a. in Blutplättchen, in den Blutgefäßen, in der Niere, im Darm, im Magen und in der Gebärmutter, Cox- 2 u.a. in der Niere, im Magen und im zentralen Nervensystem.

Bei Verletzungen von Geweben oder Entzündungen wird die Cox-2 vermehrt gebildet. Die dadurch ebenfalls vermehrt produzierten Gewebshormone (Prostaglandine) führen zu Entzündung und Fieber und fördern im Nervensystem die Auslösung und Weiterleitung von Schmerzreizen. U.a. genau an diesem Punkt greifen die Cox-Hemmer an. Sie unterbinden die BildungSynthese eben dieser Gewebshormone, indem sie die Cox-1 bzw. Cox-2 hemmen. Damit werden die Entzündungsprozesse, Schmerzen und Fieber vermindert.[6]

Ibuprofen[6]

  • zählt zu den unselektiven entzündungshemmenden Cox-1-Hemmern
  • beeinträchtigt die Wirkung von Acetylsalicylsäure (ASS)
  • zur Behandlung von leichten bis mäßig starken Schmerzen und Fieber geeignet[7]
  • Kontraindikation: bekannte Gerinnungsstörungen, größere Verletzungen, Geschwürbildung (Ulzerationen) und Perforationen im Magen-Darm-Trakt, entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa, Nieren- und Herzinsuffizienz, Allergien, Asthma, letztes Drittel der Schwangerschaft[6]
  • Medikamente: ib-u-ron® akut 400 mg Weichkapseln, Ibu KD® 400 mg akut Filmtabletten, Ibubeta® 400 akut Filmtabletten[7]
  • geeignet für Jugendliche und Erwachsene mit einem Gewicht >40 kg, bis zu dreimal tgl.[7]

Paracetamol[6]

  • zählt zu den atypischen, nicht entzündungshemmenden Cox-1-Hemmern
  • inhibiert Cox 2 und etwas weniger stark Cox 1
  • verstärkt die Nebenwirkungen anderer Cox-1-Hemmer bei gleichzeitiger Einnahme
  • zur Behandlung von leichten bis mäßig starken Schmerzen und Fieber geeignet[9]
  • kann während der gesamten Schwangerschaft eingenommen werden[6]
  • auch für Kleinkinder geeignet[6]
  • Kontraindikationen: Glucose-6-phosphat-Dehydrogenase-Mangel, schwere Leberinsuffizienz, akute Hepatitis[6]
  • Medikamente: ben-u-ron® 500 mg Hartkapseln, Vivimed®N, Paracetamol HEXAL® an, Paracetamol-ratiopharm® [9]
  • Dosierung erfolgt in Abhängigkeit vom Körpergewicht: 10–15 mg/kg Körpergewicht als Einzeldosis; Tageshöchstdosis: 60 mg/kg Körpergewicht[9]

Medikamente bei Halsschmerzen

Für die Therapie von Halsschmerzen gibt es ebenfalls allgemeingültige Maßnahmen; der wissenschaftliche Beleg für deren Wirksamkeit fehlt allerdings. Eine ausreichende Trinkmenge, feuchte Umgebungsluft, Gurgeln mit Tee oder Salzwasser und das Lutschen nichtmedizinischer Bonbons werden empfohlen.[4] Zur Schmerzlinderung können auch in diesem Fall Paracetamol und Ibuprofen eingenommen werden.[4]

Rachensprays oder Gurgellösungen, die eine schleimhautbetäubende Wirkung haben, werden nicht empfohlen, ebenso antibiotikahaltige Rachensprays, da sie nur oberflächlich wirken können.[4]

Handelt es sich um eine unkomplizierte Pharyngitis, dauern die Halsschmerzen im Mittel zwischen 3,5 und 5 Tagen an. Treten Symptome einer möglichen GAS-Pharyngitis auf, wird eine Therapie mit einem Antibiotikum empfohlen. Allerdings weisen Antibiotika nur eine moderate Wirkung bei hoher Nebenwirkungsrate auf. An dieser Stelle soll noch einmal darauf hingewiesen werden, dass Halsentzündungen (Pharyngitiden) zumeist durch Viren verursacht werden, Antibiotika aber nur bei bakteriellen Infektionen wirken.[4]

Zu beachten

Da das Bronchialsekret normalerweise geschluckt wird, gilt produktiver Husten immer als krankhaft. Normales Bronchialsekret ist durchsichtig. Gelbes Sekret weist auf eine erhöhte Entzündungszellzahl hin, wohingegen grünes Sekret auf ein bakterielles Entzündungsgeschehen hindeutet. Allerdings rechtfertigt die Farbe des Sputums keine antibiotische Therapie.[3][5] Wenn es zu rotem, bluthaltigem Auswurf (Hämoptyse bzw. Hämoptoe) kommt, wird eine ärztliche Abklärung angeraten, da sich daraus ein Hinweis auf eine bösartige Veränderung ergeben kann.[3]

Jeder Husten, der auf Therapieversuche nicht anspricht und dabei länger als 3 Wochen andauert, sollte von einem Arzt untersucht werden.[3] Kommt es im Rahmen von Halsschmerzen zu Atembeschwerden, vermehrten Geräuschen bei der Ein- oder Ausatmung oder ist eine Mundöffnung nicht mehr möglich, sollte dringend ein Arzt aufgesucht werden.[4]