Husten Beim Kind: FAQ

Husten lösen (bei Kindern)

© PantherMedia / Zsolt Biczo

Husten (Tussis) gehört zu den typischen Symptomen eines Infektes der Atemwege wie z. B. einer Erkältung (grippaler Infekt). Im Rahmen dieser Infekte können zwei Arten von Husten auftreten: Produktiver, von Auswurf begleiteter bzw. unproduktiver Husten (ohne Auswurf), der auch als Reizhusten bezeichnet wird. Atemwegserkrankungen beginnen meist mit trockenem Reizhusten, der sich nach Lösung des festsitzenden Schleims in den Atemwegen zu produktivem Husten entwickelt. Die Lösung des Hustensekrets kann durch verschiedene Mittel unterstützt werden, die auch bereits bei Kindern verwendet werden dürfen. Welche Mittel Anwendung finden, wie sie eingesetzt werden und was es zu beachten gilt, wird im Folgenden näher erläutert.

Behandlung von Husten bei Kindern

Husten ist in der Regel ein unbedenkliches Symptom und verschwindet meist mit Ausheilung der zugrundeliegenden Erkrankung von selbst. Das Abklingen des Hustens kann durch die Förderung der Schleimlösung unterstützt werden. Für die Anwendung bei Kindern eignen sich verschiedene Maßnahmen und Mittel.

Allgemeine Maßnahmen

Es sollte auf die Einhaltung der Bettruhe geachtet werden, damit der Körper seine Energie für die Bekämpfung des Infektes verwenden kann. Des Weiteren ist ein feuchtes und warmes Raumklima förderlich, da die Schleimhäute auf diese Weisefeucht gehalten und beruhigt werden. Besonders wichtig ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr in Form von Wasser oder Tee (Kamillentee). Die Flüssigkeit unterstützt die Lösung des Schleims und die durch den Tee zugeführte Wärme bewirkt zusätzlich eine Beruhigung der Schleimhäute.[1][2]

Hausmittel / Anwendung

Gezielt zur Lösung des festsitzenden Schleims können täglich Hausmittel wie Hustensäfte oder Dampfbäder angewendet werden.

Zwiebelhustensaft: Zwiebeln enthalten ätherische Öle, schwefelhaltige Verbindungen und Flavonoide. Diese wirken schleimlösend, keimtötend sowie entzündungshemmend. Der Honig lindert zudem den Hustenreiz.[3] Für den Hustensaft eine mittelgroße Zwiebel feinhacken, mit Honig vermischen und 125 ml Wasser hinzugeben. Das Gemisch nach dem Aufkochen noch 10 Minuten auf kleiner Flamme köcheln lassen. Anschließend 4 Stunden stehen lassen, durch ein Mulltuch auspressen und in eine Flasche füllen. Kindern kann von dem Saft drei- bis fünfmal täglich ein Teelöffel verabreicht werden.[4]

Dampfbäder: Die während des Dampfbades eingeatmete warme und feuchte Luft unterstützt die Schleimlösung und wirkt beruhigend auf die Schleimhäute. Badezusätze wie Menthol, Eukalyptus oder Kiefernöl können zusätzlich eine antibakterielle und beruhigende Wirkung haben.[5] Für die Anwendung eines Dampfbades ein heißes Bad mit einer Temperatur um 39° C einlassen und einige Tropfen des Badezusatzes der Anleitung entsprechend hinzugeben. Das Kind sollte etwa 15 Minuten in dem Bad verbleiben.[6] Es empfiehlt sich eine einmalige Anwendung pro Tag.

Medikamente

Auch Medikamente können zur Hustenlösung eingesetzt werden. Dabei ist es ratsam, diese Behandlung mit einem Arzt zu besprechen.

Myrtol: Myrtol ist ein rein pflanzlicher Hustenlöser bestehend aus ätherischen Ölen, die die Bronchien erweitern, den Auswurf fördern, abschwellend auf die Schleimhäute wirken und Entzündungen hemmen.Selten können Nebenwirkungen wie Magen- und Bauchschmerzen, Übelkeit (Nausea), Durchfall oder allergische Reaktionen auftreten. Bei Überempfindlichkeiten, Magen-Darm-Erkrankungen sowie schweren Lebererkrankungen sollte die Einnahme nicht erfolgen.Myrtol ist in meist gleichnamigen Präparaten wie GeloMyrtol® 300mg, Gelomyrtol forte® und GeloMuc® enthalten.[7]

Ambroxol: Ambroxol ist ein weit verbreiteter Hustenlöser, der in der Regel sehr gut vertragen wird. Die Hauptwirkung besteht aus einer Vermehrung der Bronchialsekrete, wodurch zäher Schleim eher gelöst werden kann. Auch die Schleimhaut kann durch den Wirkstoff gestärkt werden, wodurch der Abtransport des Schleims begünstigt wird.Selten treten Nebenwirkungen wie Magen-Darm-Beschwerden oder allergische Reaktionen auf.Bei Unverträglichkeiten oder Leber- und Nierenerkrankungen sollte Ambroxol nicht eingenommen werden. Auch eine Kombination mit Hustenstillern wie Codein ist nicht ratsam.Ambroxol ist in Medikamenten wie Ambroxol AL, AmbroHEXAL und Ambrobeta enthalten.[8]

Zu beachten

Kinder gehören zu der Risikogruppe für Atemwegserkrankungen. Sie weisen einerhöhtes Infektionsrisiko und häufig einen schwereren Krankheitsverlauf auf. Die Evolution des Hustens sollte daher von den Eltern aufmerksam überwacht werden. Tritt nach mehr als einer Woche der Behandlung keine Besserung ein oder kommen weitere Symptome wie hohes Fieber (Pyrexie) hinzu, kann es ratsam sein, Rücksprache mit einem Arzt zu halten.[9] Bei derAnwendung von Hausmitteln und Medikamenten ist aufUnverträglichkeiten sowie die Eignung für Kinder zu achten. Es empfiehlt sich vor Anwendung, eine ärztliche Meinung einzuholen.