Husten Beim Kind: FAQ
Hausmittel gegen Husten + Schnupfen (Kinder)
Husten und Schnupfen sind sehr häufige Beschwerden bei Kindern. Diese Symptome sind typische Beschwerden im Rahmen einer Erkältung oder eines grippalen Infekts und treten oft zusammen auf. Meist liegt den Beschwerden eine virale Infektion zugrunde, die nach rund einer Woche selbstlimitierend verläuft und vor allem während der Wintermonate gehäuft vorkommt. Eine spezielle Behandlung ist dabei nicht notwendig, allerdings kann mit Hilfe von Hausmitteln das Wohlbefinden verbessert und der Krankheitsverlauf positiv beeinflusst werden. Nachfolgend sollen einige Hausmittel gegen Husten und Schnupfen bei Kindern und deren mögliche Risiken erläutert werden.
Hausmittel gegen Husten und Schnupfen bei Kindern
Die Beschwerden im Rahmen eines grippalen Infektes werden von banalen Viren wie Rhino-, Corona-, RS- oder Parainfluenzaviren[1] verursacht und werden von einem funktionierenden Immunsystem in der Regel nach rund einer Woche auch ohne spezifische Therapie bewältigt. Das bedeutet, dass bei der typischerweise mild verlaufenden Erkrankung keine klassische Arzneimitteltherapie notwendig ist. Allerdings existiert eine Vielzahl von einfachen Maßnahmen und Hausmitteln, die leicht und sicher anzuwenden sind und Beschwerden lindern können. Ganz allgemein empfehlen sich dabei folgende Maßnahmen[2]:
- viel trinken: Mindestens 2 Liter pro Tag in Form von Tees und Wasser, damit die Schleimhäute feucht gehalten werden. Außerdem braucht der Körper eine ausreichende Versorgung mit Flüssigkeit und Nährstoffen, um einen Infekt schnell zu überwinden.
- frische Luft, keine Unterkühlung: Regelmäßiges Lüften ist wichtig, wobei eine Raumtemperatur von rund 20°C aufrechterhalten werden soll.
- körperliche Anstrengung vermeiden: Körperliche Schonung und Verzicht auf Sport ist wichtig, da sich ein grippaler Infekt durch Überanstrengung sogar noch verschlimmern kann.
- ausreichende Bekleidung: Das Kind sollte angemessen und warm bekleidet sein, um eine weitere Unterkühlung während der Erkältung zu verhindern.
- viel schlafen, Bettruhe: Während des Schlafes kann sich der Körper am besten von Belastungen und Krankheiten erholen, weshalb ausgedehnte Schlafphasen heilungsfördernd wirken.
- Luftfeuchtigkeit hoch halten: Durch feuchte Tücher oder Wasserschalen auf Heizkörpern wird die Luftfeuchtigkeit gesteigert, was eine freie Nasenatmung und das Feuchthalten der Schleimhäute begünstigen kann.
Neben diesen allgemeinen Vorkehrungen können von Husten und Schnupfen betroffene Kinder vom Inhalieren mit heißem Wasserdampf profitieren. Dies hält die Atemwege feucht und kann eventuell vorhandenen Schleim lösen. Auch Heilpflanzen wie Thymian[3] und Zwiebel² können schleimlösend wirken und die Beschwerden lindern, da sie keimtötend (antibakteriell) und entzündungshemmend wirken. Efeublätter sind ebenfalls ein häufig verwendetes Hausmittel, da ihre Inhaltsstoffe zähen Schleim verflüssigen können und zusätzlich keimhemmend wirken.
Inhalation
Die Inhalation ist ein altbewährtes und sehr effektives Verfahren bei Husten und Schnupfen beim Kind. Dabei kann entweder mit Salzwasser oder auch mit Heilpflanzen wie Salbei inhaliert werden. Der Salbei hat eine beruhigende Wirkung auf die Atemwege, was einen bestehenden Hustenreiz dämpfen kann. Bei einem Schnupfen hingegen bieten sich Pflanzen wie Kamille, Pfefferminze oder Eukalyptus für die Inhalation an. Sie alle können die Atemwege erweitern und die Nasenatmung erleichtern, da sie sowohl schleimlösend als auch antibakteriell wirken. Bei der Verwendung von heilenden Kräutern können sowohl frische Blätter als auch ihr Extrakt in Form von ätherischen Ölen dem kochenden Wasser zugegeben werden. Zu beachten ist, dass ätherische Öle bei ausgedehnter Verwendung die Atemwege reizen können, weshalb ihr Einsatz sparsam und unter Einhaltung der Dosierungsempfehlungen erfolgen soll. Im Gegensatz dazu unterliegt die Inhalation mit Kochsalz keinen Kontraindikationen oder Nebenwirkungen und kann daher uneingeschränkt angewandt werden.
Thymian
Der Thymian besitzt unzählige positive Eigenschaften, unter anderem wirkt er krampflösend (spasmolytisch), auswurffördernd, antibakteriell, antiviral und hemmt Entzündungen, weshalb er vor allem bei Erkrankungen der Atemwege häufig verwendet wird. Die Pflanze kann als Tee oder Aufguss zubereitet werden, dafür können beispielsweise mehrmals täglich nach Bedarf 1-2 g geschnittener Thymian für eine Tasse Tee verwendet werden. Der Thymian kann bedenkenlos bei Kindern über 1 Jahr verwendet werden, es sind keine Nebenwirkungen oder Gegenanzeigen beschrieben.
Zwiebel
Bereits seit dem Mittelalter ist die Zwiebel ein äußerst populäres Hausmittel. Sie besitzt eine Unmenge von Wirkstoffen, welche vor allem bei rohen Zwiebeln in sehr hohen Konzentrationen vorliegen. Die Zwiebel wirkt antibakteriell, entzündungshemmend und schleimlösend, was bei entzündlichen Erkrankungen aller Art nützlich ist. Außerdem senken ihre Inhaltsstoffe den Blutdruck, wirken positiv auf die Blutfette und den Blutzuckerspiegel und sind weiter blutgerinnungshemmend². Während früher schon Pest und Cholera mit der Zwiebel bekämpft wurden, kommt sie heute vor allem bei Atemwegserkrankungen wie Husten, Schnupfen und Erkältungen zum Einsatz.
Für die Anwendung kann ein Sirup aus Zwiebeln und Zucker oder Honig hergestellt werden, der den Hustenreiz dämpfen und den Schleim löst. Zubereitet wird der Sirup, indem kleingeschnittene Zwiebeln mit Honig/ Zucker verrührt werdenund einige Zeit stehen lässt. Der sich bildende Sirup kann dann anschließend vom Kind eingenommen werden. Außerdem kann auch eine Schale mit kleingeschnittenen Zwiebeln neben das Bett des Kindes gestellt werden, damit die ätherischen Öle eingeatmet werden und so ihre schleimlösende Wirkung entfalten können.
Die Zwiebel ist ein bestens beschriebenes und sehr sicheres Hausmittel, es existieren keine Nebenwirkungen oder Kontraindikationen.
Efeublätter
Im Gegensatz zu vielen anderen Hausmitteln ist der Wirkmechanismus von Efeublättern in der Behandlung von Husten genau erforscht[4]. Das im Efeu enthaltene α- Hederin aktiviert β2-Rezeptoren im Nervensystem, die über weitere Signalwege zur Verflüssigung des Sekretes in den Atemwegen führen. Dadurch kann der Schleim besser abgehustet werden und der Hustenreiz wird vermindert. Außerdem sorgt das α- Hederin für eine Erweiterung der Bronchien, was wiederum die Atmung erleichtert. Efeu wird deshalb für die Behandlung von Erkältungen und chronischen Atemwegserkrankungen eingesetzt. Es existieren viele verschiedene Präparate mit Efeuextrakt; der jeweiligen Dosierung ist dabei dringend zu folgen, da es bei einer Überdosierung zu lokalen Schleimhautreizungen, Kopfschmerzen, Übelkeit, Lethargie (Schläfrigkeit) oder Herzrasen kommen kann. An sich sind Efeublätter allerdings sicher und können auch bei Kindern angewandt werden; es sind keine Kontraindikationen bekannt.
Zu beachten
In den allermeisten Fällen verlaufen Erkältungskrankheiten mit Husten und Schnupfen bei Kindern äußerst mild und bedürfen keiner klassischen Arzneimitteltherapie oder ärztlichen Behandlung. Die Beschwerden klingen in der Regel nach 7- 10 Tagen von selbst ab, eine Behandlung mit Hausmitteln kann sich allerdings positiv auf das Wohlbefinden und den Heilungsprozess auswirken. Die angegeben Hausmittel sind bewährt und sicher in der Anwendung, wobei die jeweiligen Dosierungsempfehlungen beachtet werden sollten. Verbessert sich die Symptomatik nicht innerhalb einer Woche oder tritt plötzlich hohes Fieber über 40°C auf, sollte allerdings ein Arzt zur Abklärung konsultiert werden.
Quellenangaben:
- Hans Behrbohm et al.: Kurzlehrbuch Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Georg Thieme Verlag, 2. Auflage 2012, S.88ff
- Heinz Schilcher et al.: Leitfaden Phytotherapie. Elsevier Urban & Fischer Verlag, 3. Auflage 2007, S.294f, 418ff
- Heilkräuterlexikon, Thymian. http://heilkraeuter.de/lexikon/thymian.htm, zuletzt aufgerufen am 29.03.2014
- Mathias Schmidt et al.: "Suitability of ivy extract for the treatment of paediatric cough. Phytotherapeutical Research; 26(12), 2012, S. 1942-7
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Veröffentlicht durch: | Erkältet.info-Redaktion |
Erstellt am: | 30.01.2015 |
Zuletzt aktualisiert am: | 01.12.2015 |
Prüfzyklus: | jährlich |
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Zuletzt aktualisiert am: | 01.12.2015 |
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