Husten Bluthusten: Ursachen
Bluthusten kann viele Ursachen haben. Häufig ist eine Entzündung der Atemwege verantwortlich, doch auch ernstere Krankheiten können mit dem Aushusten von Blut einhergehen. Im folgenden Text werden mögliche Gründe für Bluthusten erläutert, der biologische Hintergrund erklärt und aufgeführt, wann ein Arztbesuch angeraten ist.
Medizinische Fakten
Bluthusten ist kein typisches Symptom einer Grippe oder einer Erkältung, kann jedoch bei diesen Krankheiten gelegentlich auftauchen. Der häufigste Grund für Bluthusten ist eine Entzündung der Atemwege. Dabei kann es sich beispielsweise um einen Infekt der oberen Atemwege handeln, bei dem die geschwollene Rachenhaut leichter verletzbar ist (z.B. durch einen Hustenreiz) und damit zu blutigem Auswurf führen kann. Da auch die Nasenschleimhaut bei einer Erkältung sehr gereizt ist, ist auch Nasenbluten wahrscheinlich. Fließt das Blut durch den Rachen in den Hals, kann es dort einen Hustenreflex auslösen und zum Blutspucken führen, was dann fälschlicherweise als ein Problem der tieferen Atemwege angesehen wird. Doch auch eine Infektion der unteren Atemwege(z.B. eine Bronchitis oder Pneumonie) kann zu Bluthusten führen. Liegt eine solche akute Entzündung vor, treten damit meist auch Fieber und Abgeschlagenheit, häufig außerdem Kopf- oder Gliederschmerzen auf. Der Husten mit Auswurf kann frische Blutspuren oder älteres braunes Blut gemischt mit farbigem Schleim (grün-gelb, v.a. bei bakteriellen Infekten) enthalten.
Neben diesen akuten können auch chronische Entzündungen zu Bluthusten führen. So kann sich eine Tuberkuloseinfektion mit der Aushusten von frischem, hellrotem Blut oder Blutgerinnsel zeigen. Liegt eine Bronchiektasie (eine Aussackung des Bronchialsystems) vor, können sich darin Entzündungen entwickeln, die dazu führen dass große Mengen an farbigem Schleim mit Blutbeimengungen ausgehustet werden. Auch Abszesse (abgekapselte Eiteransammlungen) können gelegentlich in das Bronchialsystem einbrechen und blutigen, übelriechenden Auswurf verursachen.
Tritt der blutige Husten zusammen mit schwerer Luftnot auf und ist diese bereits mit produktivem Husten, insbesondere in den frühen Morgenstunden, bekannt, kann es sich um eine chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) handeln. Ging dem Hustenereignis eine schwere Luftnot voraus, kann auch eineLungenarterienembolie (Gefäßverschluss der Lungenarterie) Ursache von Bluthusten sein.
Insbesondere bei Rauchern ab dem 40. Lebensjahr sollte blutiger Auswurf ernst genommen werden, weil dies gelegentlich der einzige Hinweis auf Lungenkrebssein kann. Andere Symptome, die mit Krebserkrankungen im Allgemeinen einhergehen können, sind Fieber, Gewichtsverlust und Nachtschweiß. Außerdem kann Lungenkrebs zu Schmerzen im Brustkorb oder Atemnot führen; dies sind jedoch häufig erst Spätsymptome der Erkrankung.
Unabhängig von Lungenerkrankungen können Herzerkrankungen ebenfalls zum Aushusten von blutig gefärbtem schaumigem Auswurf führen.
Biologischer Zusammenhang
Bei einer Entzündung werden Immunzellen, die in den Atemwegen sitzen, durch Erreger gereizt und schütten Botenstoffe (Zytokine) aus, um weitere Immunzellen an den Ort der Entzündung zu holen. Zusätzlich führen diese Botenstoffe dazu, dass sich beispielsweise die Blutgefäße erweitern, um mehr Immunzellen zum Ziel zu bringen. Dies führt zu einer erhöhten Durchblutung des Gewebes, was sich zum Beispiel am typischen roten Rachen bei einer Erkältung zeigt. DieBlutgefäßwände werden durchlässiger für die Immunzellen. Durch diese Gefäßlücken kann Flüssigkeit ins Gewebe eindringen und es kommt zu einerSchwellung. Dieses Gewebe ist leichter zu verletzen, sodass es bei einem Hustenreiz schneller zu einer Verletzung kommt und Blut ausgehustet werden kann. Dieser Effekt tritt sowohl bei akuten als auch bei chronischen Erkrankungen auf, wie es die COPD darstellt. Bei dieser Krankheit besteht eine chronische Bronchitis, die eine dauerhafte Reizung der Atemwege darstellt. Zusätzlichverstärkt sie die obstruktive (also verschließende) Komponente der Erkrankung, die es den Betroffenen erschwert, Luft aus den Atemwegen auszuatmen.
Die Atemwege werden gereizt, wenn Erreger Zeit haben, auf das Gewebe einzuwirken. Daher sind abgekapselte Entzündungsprozesse wie Abszesse(abgekapselte Eiteransammlungen) oder Tuberkuloseherde oft mit Bluthusten verbunden wenn sie in das Bronchialsystem einbrechen. Auch in Bronchiektasien (Aussackungen des Bronchialsystems) können sich die Bakterien im dort produzierten Schleim vermehren und das Gewebe angreifen.
Im Falle einer Lungenembolie kann es dazu kommen, dass Gebiete hinter dem verschlossenen Blutgefäß nicht mehr ausreichend durchblutet werden und deshalb nekrotisch werden, also absterben. Diese Nekrosen (Gewebeschäden) betreffen auch die Blutgefäße und können daher zu Bluthusten führen. Eine Lungenembolie entsteht meist dadurch, dass sich ein Teil eines Blutgerinnsels (Thrombus) löst, in die Lunge wandert und dort ein Blutgefäß verschließt (Thrombose). DiesesEreignis geht in den meisten Fällen mit starker Atemnot (Dyspnoe) einher. Die Gefahr einer Thrombose und damit einer Lungenembolie steigt bei langer Ruhigstellung der Gliedmaßen (Extremitäten), z.B. nach einer Operation oder langer Krankheit, aber z.B. auch auf Langstreckenflügen. Tabakrauchen und die medikamentöse Empfängnisverhütung mit Hormonpräparaten („Pille“) erhöhen ebenfalls das Risiko.
Sind Herzerkrankungen für das Bluthusten verantwortlich, liegt das meistens daran, dass das Herz nicht mehr dazu fähig ist, das gesamte Blutvolumen aus der Lunge in den restlichen Körper zu pumpen. Dadurch kommt es zu einerBlutstauung in der Lunge, welche die Lungengefäße überbeansprucht und fragiler (zerbrechlicher) macht.
Zu beachten
Auch wenn die meisten Gründe für das Aushusten von Blut harmlos sind, sollte ein solches Symptom immer ernst genommen werden. Insbesondere bei Rauchern ist das Lungenkrebsrisiko stark erhöht und Bluthusten kann das einzige Symptom eines Lungenkrebses sein. Deshalb sollte insbesondere bei über Wochen andauerndem Bluthusten ein Arzt zur weiteren Abklärung aufgesucht werden.
Geht das Bluthusten mit starker Atemnot einher und haben die Symptomeplötzlich begonnen, kann es sich um eine Lungenembolie handeln, die zeitnah in einer Rettungsstelle abgeklärt werden sollte.
Wichtiger Hinweis
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Veröffentlicht durch: | Erkältet.info-Redaktion |
Erstellt am: | 30.01.2015 |
Zuletzt aktualisiert am: | 18.12.2015 |
Prüfzyklus: | jährlich |