Husten Chronisch: Krankheitstypen

Starker + langanhaltender Husten

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Durch eine Reizung der Schleimhäute der oberen Atemwege kann Husten ausgelöst werden. Husten wird anhand seiner Eigenschaften unterteilt in Reizhusten, produktiven Husten, Bluthusten, akuten und chronischen Husten. Eine Sonderform nimmt der psychogene Husten ein.[1]

Reizhusten ist durch einen trockenen Husten ohne Auswurf gekennzeichnet. Er kann durch eine Entzündung im Kehlkopf (Laryngitis), in der Luftröhre (Tracheitis) oder in den Bronchien (Bronchitis) verursacht werden. Außerdem kann ein Reizhusten nach einer Schadstoffexposition (der Betroffene war Schadstoffen ausgesetzt), z. B. Staub, Gas oder chemische Dämpfe, auftreten.[1]

Im Gegensatz dazu ist produktiver Husten durch einen schleimigen Auswurf gekennzeichnet. Dieser Husten kann im Rahmen einer chronischen Bronchitis oder einer Lungenentzündung (Pneumonie) in Erscheinung treten. Er kann auch ein typisches Zeichen für eine chronisch obstruktive Atemwegserkrankung (COPD) sein.[1] Die COPD ist durch eine Behinderung des Atemflusses charakterisiert, die durch eine chronische Entzündungsreaktion der Lunge hervorgerufen wird. Die häufigste Ursache der COPD ist das Rauchen von Zigaretten, Pfeifen, Zigarren und das Passivrauchen.[2]

Das Aushusten von Blut kann z. B. durch eine schwere Bronchitis ausgelöst werden, bei der es zusätzlich zu einer Schleimhautblutung kommt.[1] Es kann aber auch Anzeichen einer schwerwiegenderen Erkrankung sein. Daher sollte bei blutigem Auswurf unbedingt ein Arzt aufgesucht werden.

Akuter Husten ist dadurch gekennzeichnet, dass er bis zu 3–4 Wochen dauert und danach verschwindet. Die damit verbundenen Krankheitsbilder sind v. a. Allergien und Entzündungen in den oberen Atemwegen im Rahmen einer Erkältung.[3]

Wenn der Husten länger als drei Wochen dauert, handelt es sich um einen chronischen Husten. Dann sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden. Häufige Ursache sind immer wieder auftretende Atemwegsinfekte. Aber auch die schon erwähnte COPD führt zu chronischem Husten.[4] Asthma bronchiale ist ebenfalls eine Erkrankung, die durch einen chronischen Husten gekennzeichnet ist. Bei dieser Krankheit handelt es sich um eine Entzündung der Atemwege, ausgelöst durch eine Überempfindlichkeit gegenüber eigentlich harmlosen Stoffen der Umwelt.[5]

Psychogener Husten kann gleichfalls langanhaltend sein. Er wird beschrieben als unproduktiver, lauter und bellender Husten. Er nimmt bei Anspannung zu, während die Patienten einen ungestörten Nachtschlaf haben.[6]

Behandlung

Allgemeine Maßnahmen

Eine wichtige Maßnahme bei Husten ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr. Dies trägt zum Verflüssigen von Schleim in den Atemwegen bei. Auch das Einreiben von Salben auf der Brust ist hilfreich. Durch diese Anwendung wird Wärme erzeugt, welche die Durchblutung der Schleimhäute in den Atemwegen steigert. Dadurch wird außerdem eine Schleimlösung erzeugt.[7] Generell gilt, dass auf Rauchen während einer Atemwegserkrankung verzichtet werden sollte.[8]

Pflanzliche Mittel

Um den Husten zu bekämpfen, können Königskerzenblüten verwendet werden. Diese Pflanze enthält Schleimstoffe, die eine Linderung des Reizhustens und der entzündeten Region bewirken können. Des Weiteren enthalten Königskerzenblüten Iridoide, die eine entzündungshemmende Wirkung haben und zur Lösung des Schleims in den Atemwegen beitragen. Die Blüten helfen außerdem bei Durchfall, rheumatischen Schmerzen und Ohrenschmerzen. Es wurden bisher keine Nebenwirkungen bei der Einnahme der Königskerzenblüte beobachtet. Für die Teezubereitung wird ein Esslöffel Königskerzenblüten mit einer Tasse kochendem Wasser übergossen. Dieser Sud sollte 10–15 Minuten ziehen und dann abgegossen werden. Der Tee kann mehrmals täglich getrunken werden.[9]

Brunnenkresse ist ein weiteres Mittel, das bei Husten zum Einsatz kommen kann. Sie enthält Senföle, die zur Verflüssigung des Bronchialsekrets beitragen. Des Weiteren ist sie reich an Vitamin C.[10] Dieses Vitamin stärkt die Abwehrkräfte des Körpers.[11] Die Brunnenkresse hat außerdem eine hemmende Wirkung auf Krankheitskeime. Deshalb wird das Kraut bei Entzündungen der oberen Atemwege. Empfohlen wird, das Kraut frisch als Salat zuzubereiten, da beim Trocknen die wichtigen Wirkstoffe verloren gehen. Eine weitere Möglichkeit ist die Herstellung eines Frischplanzenpresssafts. Zwei Esslöffel des Saftes sollten vor der Mahlzeit eingenommen werden. Zu beachten ist, dass die in der Brunnenkresse enthaltenden Senföle die Magenschleimhaut reizen können und es zu Magen-Darm-Beschwerden kommen kann. Demnach wird von einer Einnahme über einen längeren Zeitraum abgeraten.[12]

Ein
Erkältungsbalsam auf Kampferbasis kann ebenfalls den Hustenreiz lindern. Der Balsam, der zusätzlich mit Eukalyptus, Menthol und Kiefernöl angereichert ist, kann in der Apotheke erworben werden.[13] Kampfer stammt ursprünglich aus dem ätherischen Öl des Kampferbaumes. Es kann aber auch synthetisch hergestellt werden. Der Wirkstoff besitzt wärmende Eigenschaften, weshalb er bei Erkältungserkrankungen angewendet wird.[14] Des Weiteren wurden entzündungshemmende Wirkungen und eine hemmende Wirkung auf Bakterien beobachtet. Kampfer bewirkt zusätzlich eine Verflüssigung des Schleims in den Atemwegen.[15] Es empfiehlt sich,vor der Nachtruhe oder vor Ruhepausen während des Tages ein bis zwei Teelöffel des Balsams auf der Brust einzureiben. Zu beachten ist, dass der Balsam die Augen und Schleimhäute reizen kann. Deswegen sollte auf ein gründliches Händewaschen nach der Anwendung geachtet werden. Von einer Anwendung bei Säuglingen und Kleinkindern wird abgeraten.[16]

Medikamente

Hustenstillende Mittel (Antitussiva) hemmen den Hustenreflex im Hustenzentrum des Gehirns. Diese Mittel sollten eher bei trockenem Reizhusten eingenommen werden. Codein ist eine chemisch veränderte Variante des Morphins. Es wirkt aufgrund der Veränderung weniger schmerzlindernd, sondern zeigt eine hemmende Wirkung auf das Hustenzentrum. Bei der Einnahme von Codein können schwache Verstopfungen, Übelkeit und eine Herabsetzung der Atemfrequenz auftreten. Ein weiterer Wirkstoff ist Noscapin. Dieses hustenstillende Mittel hat im Gegensatz zu Codein kein Einfluss auf die Darmaktivität und auf das Atemzentrum. Von einer Einnahme dieses Wirkstoffes während der Schwangerschaft wird abgeraten. Bei der Anwendung von Noscapin können gelegentlich Brustschmerzen auftreten.[17]

Schleimverflüssigende Medikamente (Expektorantien) ermöglichen einen besseren Abtransport von Schleim. N-Acetylcystein (ACC) gehört zu dieser Gruppe von Medikamenten. Bei der Einnahme von ACC kann es zu Sodbrennen, Übelkeit und Erbrechen kommen. Die Wirksamkeit von ACC ist allerdings noch nicht gesichert. Generell gilt, dass Expektorantien nur mit reichlicher Flüssigkeitszufuhr wirken.[18]

Zu beachten

Bei langanhaltendem, starkem Husten, der länger als drei Wochen anhält, sollte ein Arzt aufgesucht werden, damit die genaue Krankheitsursache gefunden werden kann