Husten: Krankheitstypen

Husten (bis zum Erbrechen)

Als Husten bezeichnet man eine stoßartige Ausatmung. Diese entsteht durch die Reizung der Schleimhaut in den Atemwegen. Der Körper versucht so Fremdkörper, Viren, Bakterien und andere Störfaktoren der Atemwege auszuwerfen. Der Hustenreiz kann im Falle einer fremden Einwirkung auf die Schleimhäute von der betroffenen Person nicht kontrolliert werden und kann bis zum Erbrechen führen [1]. Die Gründe für den Husten bis zum Erbrechen sind sehr vielfältig. Die häufigsten sind jedoch der Keuchhusten, grippale Infekte wie zum Beispiel bei einer Bronchitis, und die Rückflusskrankheit.

Im folgenden Text sollen nun die häufigsten Ursachen für Husten bis zum Erbrechen erklärt werden und deren Behandlung erläutert werden.

Ursachen von Husten bis zum Erbrechen

Eine der häufigsten Ursachen des Hustens der zu anschließendem Erbrechen führt, ist der Keuchhusten (Pertussis). Keuchhusten ist eine Infektion, die durch Bakterien in den Atemwegen ausgelöst wird. Diese Bakterien siedeln sich in deren Schleimhaut an und setzten dort Giftstoffe (auch Toxine genannt) frei, die dort zu einer starken Reizung der Schleimhäute führt. Pertussis gilt als eine hochansteckende Krankheit, die per Tröpfcheninfektion, beispielsweise über Niesen, Husten, Küssen oder sogar Sprechen übertragen wird. Weltweit treten im Jahr ca. 50 Millionen Fälle von Keuchhusten auf. Die Inkubationszeit des Keuchhustens, das heißt, die Zeit, die zwischen Ansteckung und Ausbruch der Erkrankung vergeht, kann 1-2 Wochen dauern. Der Keuchhusten selbst kann sich über 5 Wochen ziehen. Der Körper versucht die Bakterien und deren Toxine abzutöten und loszuwerden. Durch eine Entzündung der Schleimhäute wird eine vermehrte Bildung (Sekretion) von Schleim hervorgerufen, der zusammen mit den Bakterien durch starke Hustenanfälle abgehustet werden soll. Da aber die feinen Flimmerhärchen an der Oberfläche der Schleimhäute, welche unter anderem den Abtransport des Schleims fördern, durch die Bakterien stark beschädigt sind, ist dies nicht mehr problemlos möglich. Die Bakterien, deren Toxine sowie der viele Schleim führen zu noch stärkeren Hustenattacken, die so stark werden können, dass sie zu Erbrechen führen [2].

Ein weiterer Grund für starkes Husten mit Erbrechen als Folge ist ein grippaler Infekt der Atemwege. Auch hier kommt es zu einer Reizung der Schleimhäute, die jedoch nicht wie beim Keuchhusten von Bakterien verursacht, sondern von Viren ausgelöst wird. Zum grippalen Infekt gehören beispielsweise die Entzündung des Kehldeckels (Epiglottitis), der Luftröhre (Tracheitis) und der Bronchien (Bronchitis). Die virale Einwirkung auf die Schleimhäute führt zu deren Entzündung, deren Anschwellung und der vermehrten Sekretion von Schleim. Diesen Schleim versucht der Körper wiederum abzuhusten. Ist die Schleimsekretion zu hoch, werden die Hustenanfälle stärker und können auch so stark werden, dass sie bis zum Erbrechen führen [3].

Die letzte der hier aufgeführten Ursachen ist die sogenannte Rückflusskrankheit (auch Refluxkrankheit genannt). Um diese zu verstehen, wird hier ein kleiner Einblick in die Anatomie des oberen Verdauungstraktes gegeben: Aufgenommene Nahrung wird über den Kehlkopf (Larynx) zur Speiseröhre (Ösophagus) und anschließend zum Magen weitergegeben. Dieser wiederum gibt den Speisebrei an den Zwölffingerdarm (Duodenum) ab. Am Übergang der Speiseröhre zum Magen ist ein ringförmiger Muskel, der sich, ist der Magen gefüllt, zusammenzieht und somit einen Rückfluss (Reflux) des mit Magensäure angereicherten Speisebreis in die Speiseröhre verhindert. Ist dieser Muskel beschädigt und schließt somit nicht richtig, kommt es zu einem Reflux des sauren Speisebreis in die Luftröhre bis zum sauren Aufstoßen in den Kehlkopf. Das saure Aufstoßen verursacht zum einen eine Reizung und Entzündung der Schleimhäute, zum anderen kann es passieren, dass zurückgeflossene Nahrung in die Atemwege gelangt. Der Körper versucht wiederum, diese durch starke Hustenanfälle auszuwerfen. Diese können so stark werden, dass sie bis zum Erbrechen führen, was durch die fehlende Schließung des Magens noch einmal begünstigt wird [4].

Behandlung von Husten bis zum Erbrechen

Keuchhusten (Pertussis)

Bei Kindern, Säuglingen und alten Menschen sollte bei der Diagnose Keuchhusten besondere Vorsicht geboten werden und rechtzeitig ein Arzt aufgesucht werden. Denn hier können starke Hustenanfälle zu Erstickung und Tod führen. Eltern sollten sich deshalb Gedanken darüber machen, ob sie dem Keuchhusten vorbeugen wollen und ihre Kinder dagegen ​impfen lassen wollen.

Ist der Keuchhusten bereits ausgebrochen, gilt es den Körper zu schonen, um das Immunsystem nicht noch mehr zu belasten und die Hustenanfälle so erträglich wie möglich zu machen. Als Hausmittel eignen sich hier schleimlösende und abschwellenden Inhalationen etwa mit Kamillentee oder einer Kochsalzlösung. Für die Inhalation mit Kamillentee 3 Liter Wasser zum Kochen bringen, gießt dieses anschließend über eine Handvoll Kamillenblüten und lässt den Sud ein paar Minuten ziehen. Alternativ kann man auch 4-5 Teebeutel der Sorte Kamille aufgießen. Auch die Kochsalzlösung wird mit kochenden Wasser und ca. 2 gestrichenen Teelöffeln Salz pro Liter zubereitet. Ist der Sud fertig, sollte sich die betroffene Person über den Topf beugen und den Wasserdampf einatmen. Der Effekt des Wasserdampfes wird verstärkt, indem man sich dabei ein großes Handtuch oder Laken überwirft und damit den Wasserdampf einfängt. Dies ist aber nur zu empfehlen, wenn man die Hitze gut aushalten kann. Außerdem sollen Betroffene viel trinken und kleine Mahlzeiten zu sich nehmen, damit das Risiko des Erbrechens nicht noch zusätzlich erhöht wird. Bei frühzeitiger Erkennung sollte der Arzt dem Patienten Antibiotika verschreiben, was in der ersten Phase des Keuchhustens, dessen Ausbrechen verhindern oder abschwächen kann [5].

Grippaler Infekt der Atemwege

Auch bei der viralen Infektion der Atemwege sollte der Körper geschont werden, um das Immunsystem so gut wie möglich zu stärken. Dies kann die betroffene Person durch Bettruhe, Vitamin-C-reiche Ernährung und viel Flüssigkeitszufuhr unterstützen. Auch hier kann die Schleimlösung durch Inhalation mit Kamille, Kochsalz oder Eukalyptus angeregt werden. Starke Hustenanfälle können durch das Trinken von warmer Milch mit Honig gelindert werden, da diese die oberen Atemwege beruhigt. Dafür bringt man eine Tasse Milch zum Kochen und rührt anschließend 1-2 Teelöffel Honig unter, bis dieser sich aufgelöst hat und trinkt die Tasse vor dem zu Bett gehen. Werden die Beschwerden binnen weniger Tage nicht weniger, sollte ein Arzt aufgesucht werden und schleimlösende Medikamente eingenommen werden. Beispiele hierfür sind „Ambroxol AL 30“, „Bronchipret TP“ oder „Wick Schleimlöser“[6].

Refluxkrankheit

Da die Refluxkrankheit eine chronische Krankheit ist, muss hier auf einiges beachtet werden, um die Beschwerden im Rahmen zu halten. Die betroffene Person sollte darauf achten, mehrere kleinere Mahlzeiten zu sich zu nehmen. Kleine Portionen können vom Magen schneller verarbeitet und an den Zwölffingerdarm weitergegeben werden, was den Reflux und das Risiko des Erbrechens deutlich verringert. Außerdem sollten zwischen dem Abendessen und dem Schlafengehen ein bis zwei Stunden vergangen sein. Manchen Patienten hilft es auch, mit dem Oberkörper leicht erhöht zu schlafen, weil somit eine Einatmung (Aspiration) des Rückflusses während des Schlafens verhindert werden kann. Bei häufigen Aufstoßen und bei Sodbrennen hilft einigen Patienten das Essen von trockenen Haferflocken, welche den Magen beruhigen sollen.

Helfen diese Hausmittel nicht gegen die Beschwerden, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Vom Arzt werden in den meisten Fällen der Refluxkrankheit sogenannte Protonenpumpenhemmer oder seltener H2 Rezeptorblocker verschrieben, welche die Produktion von Magensäure verringern. Beispiele hierfür sind „Omeprazol Heumann 20mg“, „Pantoprazol NYC 40mg “ oder „Esomeprazol – CT 40mg Magensaftresistente Kapseln“ (Protonenpumpenhemmer) und „Ranitidin 150 1A Pharma“, „Cimetidin Acis 200mg“ oder „H2-Blocker-ratiopharm 200“ (H2 Rezeptorblocker) [7].

Zu beachten

Generell gilt, dass gerade bei älteren Menschen, Säuglingen und Kleinkindern besondere Vorsicht geboten ist. Die Kombination aus Erbrechen und Husten führt schnell zu einer Aspiration von Erbrochenen in die Atemwege bis in die Lungen hinein. Diese Aspiration kann eine Lungenentzündung und im schlimmsten Fall eine Erstickung bis hin zum Tod mit sich führen. Ein Besuch beim Arzt sollte lieber früher als später vorgenommen werden, um über mögliche Risiken genauestens informiert zu werden und Symptome lindern zu können.