Husten Festsitzend: Homöopathie

Schüssler Salze (festsitzender Husten)

© panthermedia.net / Anna Leopolder

Die Schleimhaut der Atemwege des menschlichen Organismus ist mit Flimmerhärchen (Kinozilien) ausgekleidet. Diese führen gezielte Bewegungen aus, um Fremdpartikel wie ein Staubkorn in Richtung Rachen zu transportieren, wo sie verschluckt werden. Gelangen größere Partikel oder Fremdkörper in die Luftwege, registrieren körpereigene Sensoren (Rezeptoren) diese und lösen einen Reflex aus. Im Zusammenspiel vieler Muskelpartien wird der Druck in den Atemwegen erhöht und der Fremdkörper hinauskatapultiert. Husten ist also ein lebenswichtiger Reflex und dient zur Reinigung der Atemwege.

Bei einer Erkältung, einer Grippe oder einer Bronchitis nisten sich Viren oder Bakterien in die Schleimhaut der Luftwege ein. Das Immunsystem erkennt die Erreger als körperfremd und reagiert. Die Zellen des Immunsystems, die als erstes in Kontakt mit dem Erreger kommen, setzen Botenstoffe sogenannte Entzündungsmediatoren frei, die weitere Zellen des Immunsystems aktivieren sollen um gemeinsam gegen die Erreger anzukämpfen. Die Symptome wie Fieber, Husten und laufende Nase dienen dabei unterstützend und werden durch die freigesetzten Mediatoren ausgelöst. Die Zellen der Bronchien produzieren vermehrt Schleim, welcher durch Husten abtransportiert wird. Mit ihm gelangen die Erreger und anderen körperfremde Partikel hinaus. In erster Linie sollen auf diese Weise die Atemwege gereinigt werden.
Bei ersten Symptomen einer Erkältung tritt ein für den Betroffenen meist unangenehmer, trockener Reizhusten auf. Dieser geht dann häufig in einen festsitzenden Husten ohne Schleimauswurf (unproduktiv) über. Der Grund dafür ist, dass der Schleim oft noch sehr zäh ist, sodass er trotz Hustens nicht gelöst werden kann. Nach einigen Tagen wird der Husten in der Regel produktiv, d.h. mit Auswurf [1].

Die Wahl des richtigen Präparats

Nach dem Arzt Dr. Wilhelm Schüßler (1821-1898) hängen viele Krankheiten mit einer Verschiebung der Mineralstoffe im menschlichen Organismus zusammen[2]. Schüßler-Salze sind Mineralstoffverbindungen aus jeweils zwei verschiedenen Mineralstoffen. Dabei hat eines der Mineralstoffe eine positive Ladung und das andere eine negative. Im Wasser löst sich diese Verbindung dann auf und die jeweiligen Mineralstoffe liegen frei vor.

Mit Schüssler-Salzen können die Phasen der Selbstheilung unterstützt werden.

Die Zellen in dem menschlichen Körper werden von einer Membran aus Fetten (Lipiden) umgeben. Diese können Salze (Ionen) nur durch streng regulierte Vorgänge passieren. Aufgrund der Potenzierung können die Schüßler-Salze leichter in die Zelle gelangen als Mineralstoffe, die über die Nahrung (Fleisch, Gemüse, Getreide) aufgenommen werden. Diese liegen oft in chemischen Verbindungen vor (Komplexe) und werden erst während des Verdauungsprozesses im Magen-Darm-Trakt aufgebrochen und dadurch verändert [2].

Information zur Anwendung und Dosierung

Durch die Verdünnung können die Salze bereits im Mund über die Schleimhäute aufgenommen werden und gelangen nicht in den Magen, wo sie durch die Magensäure verändert oder sogar zerstört werden können. Daher sollte man die eingenommenen Schüßler-Salze immer langsam im Mund, am besten unter der Zunge liegend, zergehen lassen[2].

Die Salze sollen mind. 15 Minuten vor einer Mahlzeit eingenommen werden.

Nebenwirkungen von Schüßler-Salzen sind bisher nicht bekannt. Die Einnahme von Schüßler-Salzen ist auch für Diabetiker möglich: Eine Tablette enthält 0,021 BE. In der Regel sind die Schüßler-Salze auch bei einer Milchzuckerunverträglichkeit (Laktoseintoleranz) aufgrund der geringen Dosis gut verträglich. Sollte dennoch aus verschiedenen Gründen auf eine Einnahme von Laktose verzichtet werden, können die Salze auch auf Saccharose (Kristallzucker)- Basis angefertigt erworben werden.

Empfohlene Schüssler Salze bei festsitzendem Husten

Bei den ersten Anzeichen eines Hustens wird eine Einnahme von Nr. 4: Kalium chloratum (D6) 6-mal täglich 1 Tablette empfohlen. Das Salz fördert die Absonderung von Sekret aus den Drüsen und hält Schleim flüssiger, sodass ein Abhusten leichter fällt[5]. Verstärkt sich der Husten können bis zu 6-mal täglich 2 Tabletten eingenommen werden. Zusätzlich kann mit 1 Tablette Nr. 3: Ferrum phosphoricum (D12) alle 15 min. ergänzt werden[3]. Dieses Salz eignet sich bei fieberhaften und entzündlichen Prozessen im Anfangsstadium und zum Aufbau des Immunsystems.

Gegen rasselnden Husten wird eine Einnahme von 1-2 Tabletten Nr. 6: Kalium sulfuricum (D6) 6-mal täglich vorgeschlagen[3]. Dieses Salz wirkt bei der Entgiftung des Körpers mit. Es fördert den Transport von Sauerstoff in die Zellen und verbessert deren Stoffwechsel. Gewebeschäden können repariert und Zellreste abtransportiert werden[4].

Bei Husten mit zähem Auswurf besteht die Möglichkeit einer bis zu 6-mal täglichen Einnahme von 1-2 Tabletten Nr. 10: Natrium sulfuricum (D6)[3]. Dieses Salz wirkt bei der Regulation des Wasserhaushaltes mit und leitet Stoffwechselschlacken aus dem Organismus ab.
Ist der Husten trocken und schmerzhaft wird vorgeschlagen 1-mal stündlich Nr 3: Ferrum phosphoricum (D12) einzunehmen[3].

Zu beachten

Schüßler-Salze bestärken den Selbstheilungsprozess des Körpers und sollen natürliche Prozesse im Organismus unterstützen. Bei länger anhaltenden Symptomen oder Verschlimmerung der Symptomatik wird empfohlen, zur Sicherheit einen Arzt aufzusuchen. Die Salze können dann eine medikamentöse Therapie nicht ersetzen, oft aber zusätzlich unterstützen.